Wir wollen Spaß haben

IMG_0811

Die Pilzkultur

Floskeln verhalten sich wie leere Headlines, die schleichend die Demokratie töten. Wenn sich Floskeln und Headlines verbreiten stirbt sogar das Gefühl für die Demokratie. Volkskranke Sätze klingen dann so: "Eigentlich geht es Deutschland gut." Das Wort eigentlich ist ein Krankheitssymtom. Die Sprecher können ihre Gefühle nicht mehr beschreiben, weil die Verfasser der Headlines nicht denken können. Wie geht es Ihnen? "Eigentlich geht es mir gut!" Kein Mensch vertraut einem Menschen - der das Wort eigentlich benutzt. Kein Mensch vertraut einem Schreiber, der Deutschland in seine Westentasche formuliert. Die Seele wird von Pilzen befallen, die sich kultivieren und neu formulieren. Das führt dazu, dass Radiomoderatoren nicht mehr fühlen können - welchen Nonsens sie erzählen. Heute gab es einen Radioaufruf für den Christopher Street Day am kommenden Samstag. Der Moderator zog eine verbale Polonaise durch die Geschichte und er sagte, dass Menschen die Liebe an diesem Tag feiern. Das Wort homosexuell wurde selten genutzt. So zieht man Massen in die Demo, um daraus eine Loveparade zu machen! Am Ende sagte der völlig verpilzte Moderator (hoffentlich hat er viel Geld bekommen): "Selbstverständlich nur für Erwachsene!" Eigentlich geht es mir ganz gut. Eigentlich können homosexuelle Eltern ihre Kinder zu Hause lassen. Eigentlich müsste Anne Will öffentlich sagen: "Ich steige aus!" Eigentlich müsste Miriam Meckel sagen: "Ich kündige!" Eigentlich müsste Carolin Emcke ihren Preis zurückgeben. Eigentlich müsste Dunja Hayali sagen: "Shukraan ealaa la shay'." Ein gesunder Moderator müsste eigentlich sagen: "Homosexuelle haben Kinder." Die Community müsste eigentlich sagen: "Wir haben Gefühle, wir demonstrieren woanders. Herr Müller kann definitiv zu Hause bleiben." Im Ergebnis nimmt kein Mensch die Gefühle eines anderen Menschen ernst. Darauf ein Bier, das Männer auf Fahrrädern trinken, die die Frisuren von Trump und Johnson analysieren. Mein Vater hätte eigentlich schon damals Tretroller im Ringelshirt fahren können. Freie Kämpfer bringen immer die Nachfolger in Freiheit. Jeder sollte sich selbst in Freiheit bringen und sich selbst dafür danken. Eigentlich ist das Hätte, das sich nicht auf Fahrradkette reimt. Die Trauer, die Ethik, DAS Gefühl für eine bestimmte Lebenssituation ist in dieser Stadt verstorben.

Alle müssen migrieren

….so auch Trauernde. Nach 45 bewussten Jahren kann ich sagen, dass ich in mir selbst einen Ort der Migration gefunden habe. Ich konnte diesen Ort in mir finden, weil ich die unzählbaren Labels, Beschimpfungen, Diffamierungen, Verdrehungen nie in meinen Kopf gelassen habe. Niemand sollte sich von den Worten der Ketzer befallen lassen. Am Ende würde ich von mir selbst sagen, dass ich eine schlechte Mutter hatte, dass ich eine verrückte Bestatterin, eine Aidsbestatterin bin, die nicht geschäftsfähig ist. Ich würde mein Privatleben problematisieren und öffentlich diskutieren. Ich würde andere um eine Lebenserlaubnis bitten: "Darf ich bitte atmen?" Am Ende übernimmt kein Mensch im deutschen Apparat die Verantwortung, nicht ein einziger Mensch ist verantwortlich. In diesem Land ist nicht einmal Frau Rackete für DIE LINKE eine Heldin. Deutsche nehmen Umwege in Kauf, um Ertrinkende nicht retten zu müssen. Das ist europäische Politik. Wir heben die Gorch Fock und ignorieren die Ersaufenden: "Wir haben nichts gesehen. Wir wussten von nichts." In sich selbst migrieren ist der Schlüssel für jeden Menschen. Man sollte nicht in Deutschland migrieren. Man sollte in sich selbst migrieren! Der deutsche Apparat hat keinen Funken Empathie. Er will Deutsche, die Steuern zahlen. Das reicht dem Apparat. Bestes Beispiel ist Frau Dunja Hayali. Sie kann nicht in sich selbst migrieren, weil ihre zweite Kultur fehlt, ihre zweite Sprache fehlt. Sie weiß de facto nichts über Migration. Sie ist de facto eine Deutsche. Ihr Arbeitgeber macht sich keine Gedanken. Das Geld wird dem Apparat automatisch zugeführt. Türken sind tolle Menschen. Sie sprechen im eigenen Heim türkisch. Sie sollten Lust auf die deutsche Sprache bekommen; und diese Lust kann niemand vermitteln, weil Politiker aller Parteien seit Jahren über Migration reden und nichts darüber wissen! Jeder Deutsche darf in jedem Land arbeiten, seine Steuern bezahlen und trotzdem Deutscher bleiben. Trauernde müssen in sich selbst migrieren. Andernfalls bleiben sie halbe Menschen. Die Toten migrieren schnell und leicht. Der Himmel ist schließlich kein Apparat. Sie SIND. Sie existieren in den Lebenden! Sie sind die andere Sprache. Sie sind das andere Land! Wenn Deutsche in Deutschland migrieren würden - im Moment warten alle auf einen falschen Messias, der Anweisungen gibt, der Fortuna spielt - würden deutsche Politiker nicht über Migrationshintergründe schwafeln. Sie würden Menschen vertreten, Politik machen und ihr Geld verdienen.

Pride Week

Zur Pride Week möchte ich Folgendes teilen: Die Gay Community hätte Europa innerhalb von 10 Jahren aufgebaut! Die Arbeiterinnen und Arbeiter der Gay Community, die Handwerker und Handwerkerinnen der Gay Community haben in den letzten Jahren Hospize aufgebaut, sie haben Häuser gebaut und vererbt, damit Menschen mit HIV menschenwürdig leben, also überleben können. Sie haben Anlaufstellen für Jugendliche in Berlin installiert, die Frau Connor heute besingt; und sie steht in den Charts ganz oben. In einer Welt der kultivierten Homophobie, in der die Gay Community viele Tote zu beklagen hat, in der Homosexuelle noch immer geketzt werden, muss man sagen, dass sie nicht nur tapfere Steuerzahler sind, mutige Bestreiter ihres eigenen Lebens. Die dummen Fragen kommen immer auch von jenen Menschen, die ihre Hälse vor 30 Jahren nicht hätten tätowieren dürfen. Gays sind die besseren Politiker*innen, die nur aus Gründen der Bescheidenheit keine eigene Partei gründeten. Sie integrieren Menschen aus Krisengebieten mit einer Noblesse, mit einer Größe, die ausschließlich ihrer Fantasie enspringt und keine Vorbilder kennt. Tina Turner, eine Frau aus dem fernen Amerika, war eine der wenigen Vorbilder für Arbeiterinnen zweier Generationen - weltweit. Proud Mary öffnete weltweit die Herzen jener scheuen Frauen, die sich selbst in der Community ausgestoßen fühlten, nicht gut genug waren, nicht intelligent genug schienen. Sie hatten nie genug Geld. Sie hatten nie die richtigen Eltern. Sie leben auch heute oft im Stillen. Sie fahren unsere Busse. Sie stehen in den Großküchen der IKEA_Filialen. Sie füllen die Regale auf. Sie fahren Taxi. Sie sitzen in Großraumbüros und kein Mensch würde je darauf kommen, dass sie homosexuell sind. Sie arbeiten in Krankenhäusern. Sie identifizieren sich mit Tina Turners PROUD MARY, weil sie auch die Kotze der Homophoben aufwischen; und sie selbst würden kein Wort darüber verlieren - und deshalb verliere ich für sie das Wort: We love you. We need you. We protect you. Und eine zweite Frau aus dem fernen Amerika ist die Heldin für so viele Frauen in Deutschland. Sie würde sagen: "When they go low. We go high!"
Ohne den Kommerz wäre der 27. Juli 2019 ein wundervoller Phoenix, der authentisch strahlt, proud seine Hüften schwingt, seine Stimme hebt und die Stadt in einen Regenbogen hüllt. Happy PRIDE und… strike the Pose!

Sterbehilfe Deutschland

Bei mir klingen zwei Radionachrichten nach, die man fast schon ein politisches Krankheitsbild nennen muss. Ja zur Sterbehilfe, wenn Menschen sterben wollen. Sterbehilfe für die Spätis, die nicht sterben wollen. Im ersten Fall werden die traurigen Gefühle der Familie strikt abgestellt. Im zweiten Fall werden die frohen Gefühle der Sonntagseinkäufer strikt abgestellt. In der sozialen Marktwirtschaft hätte das Verwaltungsgericht Folgendes gesagt: "Wir wollen, dass Arbeiter am Sonntag ruhen. Menschen müssen ausruhen!" Im von Konzernen gesteuerten Deutschland sagt das Verwaltungsgericht: "Natürlich müssen Touristen auch Postkarten kaufen - aber Spätis verkaufen eben auch pfundweise Kaffee." Da Tankstellen bereits Supermärkte sind, ist dieses Spätiurteil eine politische Zuckung, die Konzernen dient." Der Apparat schreibt uns Leben vor, also wo wir den Kaffee kaufen müssen. Das Sterben überlässt er - nobel - jedem Bürger. Wozu einer alten Dame, die vielleicht sterben will, eine Hüft-OP gönnen! Da bleibt viel Geld im Topf. In einem Interview mit Philipp Amthor fragte Kevin Kühnert peinlichst patzig: "Was ist denn die soziale Marktwirtschaft? Was soll denn das sein? Ich weiß es nicht!" Die soziale Marktwirtschaft verbietet derartige Urteile, weil in der sozialen Marktwirtschaft Menschen agierten, agieren und agieren werden. Das ist die Kette, die allen Menschen einen gesellschaftlichen Stellenwert verschafft. Diese Kette wurde von Kapitalisten, von Konzernen, von Gefälligen, von Aktionären auseinandergerissen. Herr Ackermann war oft Gast im Kanzleramt. Die Einführung der Kontopflicht, die Ehe mit den Banken, war keine Win-win-Situation. Sie war die große politische Sterbehilfe. Politiker ergötzten sich am direkten Steuerzugriff. Wie die ahnungslosen Narren werden sie vorgeführt. Staatsfonds, mit Miliarden im Minus, sollen Banken stützen. Verschuldete Spielsüchtige gehen immer wieder ins Casino. Sie wollen nicht gewinnen. Sie wollen scheitern. In Berlin leistet Politik gerade aktive Sterbehilfe. E-Roller sollen nicht auf Bürgersteigen fahren. Sie dürfen von Menschen geführt werden, die keinen Führerschein haben. Für Radfahrer gibt es in dieser Großstadt keine spürbare Helmpflicht. Frau Lompscher richtet Plattformen ein. Ihr Mitspracherecht für Mieter ist die reine Sterbehilfe, bläst nur den Apparat auf. Brandenburger Handwerksbetriebe scheinen die soziale Marktwirtschaft zu (be)leben, zu begreifen. Sie wollen nur noch ungern nach Berlin kommen. Für >>Berlin bleibt billig<< reiten sie ihre Mitarbeiter nicht tot. So denken soziale Chefs, die Urlaubsgeld bezahlen, die Weihnachtsgeld bezahlen, die gute Löhne zahlen, die sozial kompetent motivieren können. Wer leistete seiner eigenen Firma Sterbehilfe? Nur ein Narr!

Reichtum und Tod

Er war so lustig! Er wurde mit Awards ausgezeichnet. Er war in Hollywood ein gern gesehener Gast. Er hatte eine lange und gute Karriere. Seine Gabe ließ ihn scheinbar ganz einfach in Rollen schlüpfen. Er muss bei den vielen Filmen reich gewesen sein. Er hat sicher das Geld streckenweise rausgeworfen, angelegt oder gespart. Er muss auf Reisen gewesen sein. Er traf viele berühmte Menschen. Es gab keine Skandale. Er hatte sicher mehr Raum als eine "bezahlbare" 2-Zimmerwohnung. Er hat sich politisch nicht anstrengen müssen. Auf der Sonnenseite muss man das nicht unbedingt. Und doch hätte ich diesen Mann nie kennenlernen wollen. Der Dauerkasper, der Dauerclown würde mir total auf die Nerven gehen. Immer einen ironischen Spruch. Immer eine Grimasse. Immer für einen Lacher sorgen müssend. Dann nahm sich Robin Williams das Leben. Es bewegte mich ein wenig, weil es mich nicht wunderte. Es kam mir vertraut vor. Wer kennt sie nicht - die lauten Mittelpunkt-Entertainer? "Der ist immer lustig! Lad' den mal ein!" Sie machen ihre Witze. Sie ziehen ein Programm, das sie bereits beherrscht und das sich nie allein ändern kann. Im Alterungsprozess hilft kein Reichtum, wenn das Showprogramm unverändert bleibt. Ein guter Freund sagte kürzlich: "Mein Charakter langweilt mich zu Tode. Ich muss ihn ändern!" Ich beglückwünschte ihn und versicherte ihm, dass er ein längeres und ein in jeder Hinsicht reiches Leben haben wird. Er stutzte kurz, war geneigt, seinen Plan zu ändern, machte einen reflexartig schlechten Witz. Im gleichen Moment merkte er, dass seine Witze keine Überlebenschance haben. Es klingt für jüngere Menschen sicher fremd, weil meine Generation diese zynisch ironischen Clowns-Programme so intensiviert hat, dass jüngere Menschen, auch die eigenen Kinder, es ablehnen müssen.

Mitgefühl

Auch wenn die Kanzlerin nicht meine Busenfreundin ist, tut es mir fast schon selbst weh, dass sie bei öffentlichen Auftritten Ihre Schwäche, ihr Zittern verbergen muss. Mein Mitgefühl steigert sich, da Frau Baerbock (Grüne) Schwächen der Kanzlerin nutzt, also die Ehre einer Frau in den Schmutz zieht, um ihren miesen Charakter zu präsentieren. Hier könnte zum Beispiel die Richterin beim Landgericht Berlin gnadenlose Beschlüsse erlassen. Die Diffamierung von Staatsoberhäuptern tropft in die Schichten der Gesellschaft, da Frau Baerbock nicht weiß, dass sie Vorbild ist. Sie weiß Vieles nicht, denn zum Thema Klima berichtet sie tatsächlich: "…Im Irak gibt es überall Klimaanlagen." Wer für Reiche Politik macht, ist für Arme blind. Von den Armen lernt man allerdings etwas über Nachhaltigkeit - nie von den Reichen. Das Zittern der Kanzlerin hat für mich persönlich eine klare Übertragung. Wir reiten "Rennpferde" in den Tod und begraben sie dann auf Rüben gebettet. Sicher wurde Frau Kramp-Karrenbauer an die Parteispitze gestellt, weil die Wölfe eine schwache Kanzlerin reißen. Spekulationen sind Teil des Raubtierkapitalismus. Worte, wie die von Frau Baerbock, sind Teil des Raubtierkapitalismus. Frau Merkel kann ihre Hände nicht mehr aneinanderlegen, um den Zauberkreis zu schließen. Sie bebt und wackelt, wie eine Maschine, wie eine Dampflok, die übersteuert ist, die ihren Ausknopf verloren hat. Genauso geht es dem Land. Steuerbetrüger in Europa, Klimakanzlerin ohne Klimaziele, Projekte für Geflüchtete scheitern - und Ursel gerät in den Berater-Skandal. Journalisten befassen sich nicht mit den Ausführungen des BKA zum Thema Korruption. Sie schreiben über Mauscheleien, fallen zurück in die Babysprache, wissen gleichermaßen, dass die Vergabestelle umgangen wurde, dass Druck ausgeübt wurde, um eine Firma zu bevorzugen. Strukturelle Korruption klingt erwachsen. "Wenn die Kanzlerin stirbt?", dachte ich plötzlich. Ich erinnerte die Wahlzeit. Die erste Frau als Kanzlerin. Ja, gut…falsche Partei. Egal. Die erste Frau aus der DDR, die Kanzlerin im vereinten Deutschland wird. Großartig. Sie hat ihren eigenen Weg nicht zum Vorbild gemacht. Das ist ein Fehler. Sie wollte die Größte bleiben. Keine Ziehkinder. Sie wollte die einzige DDR-Bürgerin bleiben, die einen Weg steil nach oben ging. Kanye West sagte in einem Interview: "I am Walt Disney! I am Andy Warhol!…" Er meinte damit, dass die Toten tot sind, dass sie keine Ziehkinder hatten; und das er nun auf Platz 1 steht - in der amerikanischen Geschichte! Die Kanzlerin ist im Grunde 2Pac. Tief in ihrem Herzen schlummert ein 2Pac in ihr, der an die Luft will. Sie sagt, natürlich weniger laut, : "I came from the hood - the place where YOU wouldn`t want to be. I am Helmut Kohl. I am CDU!" Respekt. Annalena Baerbock ist nur peinlich!