Paradoxon

Die ZEIT online titelt ganz deutsch >>Dieser ganz undeutsche Glamour<<. Sinnlose Überschrift für eine sinnliche Frau. Hannelore Elsner ist gestorben. 1944 geboren gehörte sie zu jenen Frauen, die dramatisch nervös rauchten und dabei ruhig in die Ferne blicken konnten. Hannelore Elsner hatte eine sinnliche Sprache, die etwas Zerstörtes transportierte. Sie hat Ihre Atmung in eine Sprache verwandelt, die jeder verstehen konnte. Ihr Lachen war ein Schmetterling, der nur kurz verweilen sollte. Hannelore Elsner wollte sich nicht selbst überbieten. Sie war typisch deutscher Glamour. Sie sorgte dafür, dass ihre Filme einmalige Luxusgüter bleiben. Sie wurde unter dem Zeichen des Löwen geboren; und so hatte sie etwas von einer leidenschaftlichen Italienerin. "Ich lasse gewähren." Das ist der Leitsatz eines Löwen. Hannelore Elsner war eine deutsche Sensation! Sie war eine Frau, der man stundenlang hätte zuhören können. Sie hatte Tiefen, die sie nicht offenbarte und so bleibt sie ein ewiges Geheimnis. Die Gräben zwischen ihr und der Welt bleiben. Sie war durch und durch aus Weiblichkeit gemacht und doch spürte man, dass sie, wenn auch ungern, eine fast männliche Pranke einsetzen konnte, sollte man ihr nicht den nötigen Respekt zollen. Nicht jede Frau wird Grande Dame genannt. Nein. Sie war nicht undeutsch. Ein amateurhafter Texter der ZEIT, der auch über echte deutsche Arbeiterhände schreiben würde. Hannelore Elsner ist tot und gleichermaßen am Leben. Eine Frau ihres Formates stirbt nicht. Es handelt sich um jene kohärente Überlagerung, die ich nicht messen möchte.