Regelwerke der Trauer

Eine zivile Gesellschaft auf die Beine zu stellen kostet enorm viel Geld. Die Regelwerke kosten Geld. Die Mitarbeiter in diesen Regelwerken kosten Geld. Ein Richter kostet Geld. Der Weg des geringsten Widerstandes wäre die Keule, also das Gegenteil von einer zivilen Gesellschaft. Wir hatten uns in diesem Land auf Regeln geeinigt. Wir gehen arbeiten, verdienen unser Geld, wir werden eine Rente erhalten. Wir lernten in Deutschland, auf eine extrem bittere Art und Weise, dass ein einziger Psychopath diese Regeln niederreißen kann. Dieser Psychopath war kein Politiker, denn Profi-Politiker, so die Regel, übernehmen Verantwortung für ihre Taten. Dieser Psychopath hinterließ diesem Land nicht nur nichts. Er hinterließ eine Katastrophe. Margot Friedländer ist eine Frau. Sie bleibt eine Berlinerin. Sie bleibt eine Kreuzbergerin. Ihre Erfahrungen in diesem Land waren keine Erlebnisse. Das sie offenkundig immer ein Mensch geblieben ist, meint, dass sie die Regelwerke einer zivilen Gesellschaft auch dann nicht eingerissen hat, als Psychopathen und Narzissten die Regeln einrissen, um sie wie Abfall entsorgen zu können. Sie ist de facto eine Frau, eine Heldin, eine Couragierte, eine Zivilisierte, eine Geduldige, eine Leidensfähige, eine Empathische, eine Soziale, eine Friedvolle, eine Weise. Deutsche Medien titeln sie im Tod als Holocaust-Überlebende, so, als würden sie sich damit eincremen und darin baden, um Auflage zu machen; so, als würden sie sich selbst bedauern, so, als seien sie selbst das Opfer. Die einzige Instanz, die zivile Regeln brechen darf, ist der Tod. Das forcierte Sterben ist das Machwerk von Narzissten. Der Tod ist eine Naturgewalt. Die Trauer von Hinterbliebenen braucht also ein ziviles Regelwerk. Nun schaue ich einmal mit den Augen eines Hinterbliebenen. Fakt ist, dass Deutschland ständig die Regeln ändert, wie es gerade in den Kram passt. Die DHL hat beschlossen, nicht mehr mit Kunden zu kommunizieren. Die Suche nach einer stummen Mail wird verkompliziert. Weil Narzissten Aufmerksamkeit brauchen, muss ein Hinterbliebener die DHL studieren. Die natürliche Frage nach einer fehlenden Rechnung setzt Unmengen an künstlich aufgeblasenen Mails in Gang. Eine Hausverwaltung ändert 3 Mal die Anschrift, hält die eigentliche Anschrift stets zurück. Eine simple Hausgeldabrechnung wird falsch erstellt - aber nicht korrigiert. Ein Gutachter muss die Unterlagen prüfen, der Verwalter, der keiner ist, wird dafür noch bezahlt. Ein Eigentümerprotokoll sieht wie das Skript von Narzissten aus, die auf Kosten Dritter ihren Müll auskehren müssen, um Aufmerksamkeit zu generieren. Narzisstische Beiräte autorisieren sich selbst und dokumentieren - nichts. Ein Anwalt muss beauftragt werden. Ein Gericht muss beauftragt werden, das plötzlich im Kauperts entdeckt, dass das Justizportal umgangen werden kann. Ein Fußboden wird falsch verlegt, die Richter wissen nichts über Verbraucherschutz, nichts über Regeln der Finanzämter. Ein Gutachter wird angemahnt, der Fall lag aber 7 Monate und staubte ein. Der achte Monat würde den Rechtsschutz aushebeln. Ein nächstes Gericht muss betraut werden. Das gibt selbst falsche Auskünfte und behauptet, dass ein Kläger eine Beschwerde nicht selbst schreiben darf. Von berliner Juristen online gestellte und unterschriebene Gerichtsdokumente beweisen das glatte Gegenteil. Eine unreife zu alte Narzisse gestaltet im Haus ihre offene Psychiatrie und sabotiert Regelwerke bewusst und routiniert, weil sie krank ist. Dieses ganze Land befindet sich bereits im Kollaps-Zustand. Wenn Sender vieler Medien, wie seit Jahren in Deutschland der Fall, immer und ständig die Regeln ändern, die Regeln umbauen, dann führen diese Sender, Sinnbild für Täter, ein ganzes Empfängerland in einen Kollaps. Die Menschen stehen für nichts mehr auf. Sie stehen für nichts mehr ein. Sie kapitulieren und lächeln nur noch falsch. Ich persönlich wurde vor langer Zeit ausgebildet und bin auf veränderte Regeln klar eingestellt. Der Tod aber verändert die zivilen Regeln nicht. Warum sollten sich Narzissten für Trauer interessieren? Sie behandeln selbst lebende Rentner wie Abfall. Für Narzissten, immer unreif, ist die simpelste Regel zu schwer. Kleinkinder sind fortschrittlicher. Die Regelwerke für Trauernde wurden eingerissen. Unter Umständen werden sie mit Fremdmüll überschüttet. Das wird sich verschlimmern, weil der Justizapparat bereits ausfällt.

Die Doppelmoral

Ich denke, dass die dauernd ausgelobte Doppelmoral in diesem Land viele Menschen krank machte, depressiv machte, unmutig machte, auch in den Suizid getrieben hat. Die Transparenz, der Blick in die Welt deckt das täglich leicht auf; und dieses Aufdecken macht nicht beliebt. Das zeigt, in welchem Modus dieses Land läuft. Während der Weltkrieg um Wohlstand tobt, sollen wir im Kern einen Krieg feiern, der vor 80 Jahren beendet wurde. Die Stimmung ist eher down, der Feiertag ist…naja. Die fette Party läuft an der deutschen Börse. Rheinmetall brilliert mit schwindelerregenden Umsätzen. Der Konzern schießt aus vollen Rohren in die Welt und erwartet ein Plus von mindestens 30 Prozent im Jahr 2025. Waffen gehen nach Singapur, Waffen gehen in die Türkei, Waffen gehen nach Algerien, Waffen gehen in die USA. Die Rüstungskonzerne lassen die Champagner-Korken heute so richtig knallen. Die Aktie von Rheinmetall hat mit knapp 1600 Euro noch Luft nach oben. Die Hälfte aller in Deutschland produzierten Waffen geht natürlich in die Ukraine. Deutschland will den Wohlstand sichern. Die Doppelmoral klingt so: "Deutschland will den Frieden sichern." Wie sauber das Morden und das Metzeln klingt. Das ist lebendig. Ich stelle mir gerade vor, dass meine zierliche Nachbarin eine Waffenmesse besucht, Champagner mit einem Waffenhändler trinkt. Und in der prickelnden Champagnerlaune kauft sie Panzer, Waffen und Kübelwagen. Vielleicht raucht sie auch eine Zigarre vor Glück. Dann rollt sie mit einer durchgestylten Armee durch die Straße Am Lokdepot. Sie beschädigt natürlich nicht die bereits bröselnde Haustreppe. Sie inszeniert erst einmal eine imposante Truppenbewegung. Da sie für eine gesunde und klare Hausordnung sorgen möchte, um ihr Hoheitsgebiet in den Frieden zu bringen, werden natürlich keine Frauen vergewaltigt, keine Kinder aus den Wohnungen gezerrt und, wie totes Fleisch, über Brüstungen geworfen. Mindestens die Hälfte der Anwohner bekäme, durch reine Präsenz, einen lüsternen Adrenalinschub. Auf eine fast schon perverse Art würde ihre kultivierte Trägheit verschwinden. Es sind jene Menschen, die durch Krieg Heilung erfahren. Reporter müssten dann fragen: "Ist ein Hauskrieg für Sie so eine Art Therapie? Wollten Sie gerne sehen, wie das Geschäft ihres Nachbarn geplündert wird? Wollten sie sehen, wie Menschen aus diesen Häusern gezerrt werden? Möchten Sie gerne etwas an die Scheiben malen?" Niemand wollte…sie waren nie Rassisten….keiner wollte je einen Krieg... Sogar der Architekt wird das bezeugen. Sie werden sich mit den Homosexuellen im Haus schmücken. Sie werden kundtun, dass sie immer gut miteinander lebten….dass sie schon immer tolerant waren und auch weltoffen. Die anderen haben nichts gesehen. Sie haben nichts gehört. Sie wollen auch nichts sagen. Eine Anwohnerin, die dringend Berühmtheit erlangen muss, wird sich in ihrer Zwanghaftigkeit anbiedern. Sie wird sich sofort als nett auszeichnen. Die korrupten Strukturen im Haus kann sie nicht erklären. Der Verwalter wird zum x-ten Mal seine Anschrift ändern, weil das Lokdepot nur ein Prestigeobjekt für ihn ist, um an andere Objekte zu kommen. Er wird sich schleichen. Meine Nachbarin wird von jedem deutschen Gericht freigesprochen, denn sie hat ihren italienischen Mieter geschützt, also Europa. Sie hat ihr Hoheitsgebiet verteidigt und letztlich hat sie jene korrupten Plünderer bekämpft, die Mieter um korrekte Abrechnungen brachten, die urplötzlich Guthaben ausweisen. Deutschland kann schließlich nicht eine Doppelmoral anstellen und ausstellen, wie es gerade passt. Jeder Krieg meint, dass der Tod keine liebevolle Bestattung braucht. Wie Hannah Arendt so schön sagte: "Einer muss aufräumen. Einer muss immer aufräumen."

Bestatter und die SPD

Die umsichtige Arbeit mit Angehörigen in Berlin wurde maßgeblich von der SPD zerstört. Die Innung, als öffentlich-rechtliches Instrument, sollte politisch sein. Die übergeordnete Handwerkskammer ebenfalls. Hörbar ist da allerdings nichts. Kliniken und Krankenhäuser sind kollektive Profitdenker geworden. Das führte dazu, dass empfindliche Bereiche ausgelagert wurden. Es gibt in großen Kliniken keine internen Fahrdienste mehr. Eine Klinik setzte sich sogar einen Bestatter ins Nest, der interner Sterbefallmanager spielte. Die Innung schlief, der Datenschützer auch. Die ärztliche Schweigepflicht gilt plötzlich nicht mehr. Angehörige wurden bereits im Sterbezimmer auf diesen Bestatter angesprochen. Ein Landesbetrieb brilliert mit Einnahmen von jährlich 2,6 Milliarden Euro. Für den Glanz im Haus sorgt natürlich die SPD, die Herrn Müller in den Aufsichtsrat setzte. Eine Krankenschwester mit Staatsexamen, einst begründet hoch angesehen, gehört scheinbar nicht zum Glanzobjekt. Sie hat eher das Gefühl, dass die alten und sicheren Arbeitsverträge stören. Das darf sie natürlich in einem Glanzobjekt nicht sagen; und so hat sie keine Stimme zu haben! Die Kliniken folgten dem Vorbild der Krankenkassen, die die Sterbegelder strichen. Die zahlen auch den Arzt nicht mehr, der den häuslichen oder öffentlichen Tod feststellt. Eventuell haben hier jene Dummdenker den Weg nach "oben" gefunden, die meinen, dass Tote meine Kunden seien, dass Totensorge Toten schnuppe sei, "weil Tote eh nichts mehr merken". Da Dummdenker keine Fragen stellen können, expandieren sie natürlich dumm; sie bescheinigen Hinterbliebenen ergo ebenfalls den Tod. Früher waren die schwarzen Armbinden in der Trauer ein Ritus. Heute würde man Angehörigen mit schwarzer Armbinde Rechtsextremismus bescheinigen. Trauernde haben in Berlin keinen Wert. Einer meiner Hinterbliebenen wird in seiner Wohnung von einem Dummdenker terrorisiert. Ein Anwohner setzt Störsender ein. In den USA gelten Störsender als Waffen, weil sie auch in der Kriegführung eingesetzt werden. Eine Hinterbliebene wird in ihrem Geschäft von Anwohnern terrorisiert. Müll wird vor ihrem Geschäft ausgekippt, Pflanzen werden zerstört, ihre Scheiben werden angerotzt. Eine junge Frau trauert in ihrer Wohnung und die Anwohnerin über ihr schmeißt wahnhaft Flaschen auf ihren Balkon. Ich selbst musste einer alkoholisierten Eigentümerin die rhetorische Frage vor meinem Geschäft stellen: "Wie viel Geld muss man eigentlich ausgeben, um Leute wie sie nicht mehr treffen zu müssen!" Dummdenker haben keine Antworten. Ihre noch dümmere Freundin saß auf der Luxusterrasse und machte Tonaufnahmen. Sie werden es, mangels Masse, bis heute nicht begriffen haben. Meine berliner Oma, Sozialdemokratin durch und durch, hätte so einer Terroristin die flache Hand ins Gesicht gepfeffert und ihr einen Wassereimer ins Gesicht geschüttet. Eine durch und durch verkommene und pietätlos unappetitliche Person, die ihre Mieter über Jahre im großen Stil beklaut hat, die sogar Handwerkern Schäden andichtet, die Falschaussagen generiert, findet in diesem Haus sicher Freunde. Der Verwalter ohne Genehmigung und der Beirat ohne jeden juristischen Auftrag bürsten sie auf Linie. Dafür saßen sie alle auf ihrer Terrasse, wie die Hühner auf der Stange. Claudia Marschner muss weg, denn das Bestattungsinstitut in dieser Anlage sagt still aber deutlich: "Du bist nicht wichtig! Du wirst eines Tages sterben; und dann kannst Du deine kleine unwichtige Eigentumswohnung, mit der Du Dich verkleidet hast, nicht mitnehmen. Der Tod nimmt Dir mit einem Lächeln das weg, was Du nie abgeben wolltest. Du kannst nichts kontrollieren! Du kannst nicht einmal Dich und Deinen Geist selbst kontrollieren!" Ich bin richtig stolz auf meine Nachbarin. Sie ist Eigentümerin und sie hat die typisch unverkennbare berliner DNA. Sie muss ebenfalls gegen Dummdenker ankämpfen. Sie beschützt ihren Mieter, ein wunderbarer Italiener, der im Ripieno seine Spezialitäten quasi verschenkt. Er stört mit seinen kleinen zwei Herdplatten. Düfte werden Gerüche. Plötzlich wollen die Eigentümer nicht mehr urban sein. Wäre Tim Mälzer Mieter in den Räumen, dann würden diese Eigentümer ihm in den Analkanal kriechen. Sie würden sich mit seinen Federn schmücken: "Am Lokdepot kocht der Tim; und wir kennen ihn." Politik beginnt, wenn Menschen ihre wahren Fratzen zeigen.

Tag der Arbeiterklasse

Der 1. Mai ist ein besonderer Tag für Arbeiter und die internationale Arbeiterbewegung. Als Vorsitzende der UN-Menschenrechtskommission war Eleanor Roosevelt im Jahr 1948 maßgeblich an der Ausarbeitung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte beteiligt. 1966 manifestierte sich ein internationaler Pakt: "Die Vertragsstaaten erkennen das Recht eines jeden Menschen auf einen angemessenen Lebensstandard für sich und seine Familie an, einschließlich ausreichender Ernährung, Bekleidung und Unterbringung, sowie eine stetige Verbesserung der Lebensbedingungen. […]." Deutschland hält diesen Pakt in keiner Weise ein. Das Recht auf Wohnen hat in Deutschland grundsätzlich niemand, denn Eigentumswohnungen und Wohnungen sind heute Spekulationsobjekte. Wohnungen werden verkauft, finanziert, gepfändet. Bauprojekte werden an den Börsen gehandelt. "Eigentümer" von Wohnungen sind also, wenn der Gesetzgeber seine Gesetze eines Tages geistig aufgenommen hat, die wahren Hausbesetzer, die wahre Gefahr für einen ganzen Staat. "Eigentümer" machen sich strafbar, wenn sie für 130 qm 2.500 Euro Miete im Monat vereinnahmen. Mit einem Bruttogewinn von 240.000 Euro in 8 Jahren ist so ein Objekt ein Geschäftsmodell; und somit wird Wohnraum zweckentfremdet. Sie schaden einer Stadt. Sie schaden einem Land. Sie missachten Menschenrechte, da sie einem anderen Menschen das Recht auf Wohnen absprechen. Diese "Eigentümer" sind natürlich Rassisten, denn sie glauben, dass arme Migranten die Kaufpreise abstürzen lassen. Sie sabotieren den Feminismus skrupellos, denn Frauen verdienen noch immer weniger Geld; und so können sich geschiedene Frauen kaum eine eigene Wohnung leisten. "Eigentümer" von Wohnungen zersägen also die Zukunft ihrer eigenen Kinder, die sie so lieb haben. Alle Wohnungen in Berlin müssen der Stadtgemeinschaft großherzig übereignet werden. Es ist simpel. Die Werte steigen, wenn alle Wohnungen am Am Lokdepot finanziell schwachen Familien übergeben werden. Ein Haus wird ein Frauenhaus. Ein zweites Haus wird ein Haus für Waisen. Ein drittes Haus wird ein Haus für Senioren. Ein viertes Haus wird ein Geschäftshaus - usw. Die meisten Menschen Am Lokdepot wollen Freiheit ohne Verantwortung. Sie spielen Präsidenten. Tatsächlich sind sie Babys, die diese Anlage an die Wand fahren. In 10 Jahren will hier kein Mensch mehr wohnen. Es ist ein zu großer, nicht zeitgemäßer Bunker. Die Werte fallen also bereits. Wenn Menschen am 1. Mai demonstrieren müssen, dann wurden Menschenrechte und Gesetze bereits gebrochen. Arbeiter werden wieder wie Nutztiere behandelt. Früher konnten sie wenigstens gegen Größen vorgehen. Heute müssen sie gegen weinende "Babys" auf die Straße gehen, die ihre Freiheit in Gefahr sehen. David Bowie sagte einst sinngemäß: "Wenn man Politiker beklatscht, weil sie Schulen bauen, dann könnte man auch den Geldautomaten beklatschen, wenn er das eigene Geld herausgibt."

Franziskus ist nicht gestorben...

…er hat nur die Räume gewechselt. Wie gottlos die Gesellschaft wird, entscheidet auch das ZDF. Die Macher der Anstalt sind bereits bei der Testamentseröffnung. Vielleicht hofften sie darauf, dass Franziskus die Anstalt als Haupterben einsetzt? "Ich habe mein Leben immer der Mutter unseres Herrn, der heiligen Maria, anvertraut." Meine Großmutter väterlicherseits war eine sehr gläubige Katholikin. Ihr Mann, mein Großvater, baute eine Orgel und spielte sie auf gefühlt 5 Ebenen. In Ihrer Wohnung hing ein recht aufwühlendes Kreuz, auf dem der gefolterte Jesus zu sehen war. Das Blut lief aus seinen Füßen. Stacheldraht war um seinen Kopf gebunden. Ich konnte die Botschaft eines ermordeten Menschen nicht verstehen. Meine Schwester verstand die Botschaft sofort. Ein göttlicher Funke sprang wohl auf sie über. Mir gefiel, dass meine Großeltern anders waren. Bei Tisch durfte nicht rumgeredet werden oder rumgealbert werden. Meine Großmutter formulierte bei Tisch ein Midi-Gebet und dann wurde gegessen. Sie betete natürlich; und sie war bibelfest. Sie ging jeden Sonntag in die Kirche. Meine Schwester fand die Besuche in der Kirche wunderbar. Für mich waren die Besuche eher ein Abenteuer. Menschen tauchen ihren Finger in ein Wasserbecken. Sie führen ihre Hand zur Stirn, zum Brustkorb, zur linken und zur rechten Schulter. Als Kind konnte ich nicht gut nachäffen. Ich verwechselte stets die Reihenfolge. Für berliner Gören, in der "Ewigen Schmuddelstadt", sind Gläubige neu und rein. Ihr Gesang ist klar und fokussiert. Die Worte einer Menschenmenge sind synchron. Etwas, nicht wirklich definierbar, trieb mich aber aus den gebauten Kirchen heraus; und doch lernte ich etwas Kerniges. Ich lernte, die Formate in unterschiedlichen Räumen zu wechseln! Das ZDF erkennt nicht ansatzweise, welche Wucht der Satz eines Mannes haben kann, der sein Leben einer Frau - namens Maria - anvertraute. Heute erstickt die Gesellschaft in und an ihrer eigenen Psychoanalyse. Dieses abtötende Werkzeug lag einst in den Händen guter Therapeuten. Heute missbraucht so ziemlich jeder Krankende seine "Analyse", die in reine Spiegelfechterei ausartet, die in Manipulation mündet, die, in Kombination mit Tarot-Karten, in Hellseherei ausartet, die ur-eigene Psychosen nur verstärkt. Ich schrieb ja bereits, dass mein Bestattungsinstitut seit drei Jahren von einer Bewohnerin terrorisiert wird. Und mir wird heute klar, wie gottlos nicht nur Behörden, Polizei, Richter, Anwälte geworden sind. Noch vor 20 Jahren hätte jeder gestandene Polizist einer Terrortante den Marsch geblasen, hätte die ihre geistige Inkontinenz in ein Bestattungsinstitut gekippt. Jeder Richter hätte dieser Frau gesagt: "Wenn Sie in einem Bestattungsinstitut eine Wohnung erkennen, dann gehen Sie zum Arzt. Verschwenden Sie unsere Steuergelder nicht." Jede seriöse Hausverwaltung hätte so eine verwirrte Tante, nach vier Hausverboten, deutlich und klar abgemahnt. Wenn ich, als Bestatterin(!), Kontaktverbote erwirken muss, dann hätte die Richterin sofort sagen müssen: "Dachten Sie nach fünf Polizeieinsätzen und Einsätzen des Sozialpsychiatrischen Dienstes, dass Sie sich vor Trauernden benehmen können, wie eine Rummelbudenboxerin?" Ich fand im Haus eine einzige Frau, die ich bewundert hatte. Wir sahen uns in zehn Jahren fast nie. Wir grüßten uns, wenn ihr Taxi vorfuhr. Mehr wollte ich nicht wissen. Sie wirkte tough. Am Klingelschild steht ihr akademischer Grad. Wann immer die Lichtkugel auf ihrer Terrasse leuchtete, dachte ich, dass diese Frau den Glanz in die Hütte bringt. Dann aber stellte sie der Terrortante ein Charakterzeugnis aus. Das erinnerte mich wahrlich an eine ganz andere Zeit. Sie bescheinigte ihr die gute Führung - so ohne Hausverwaltung. In Sekunden erkannte ich, wie tief Menschen in fremden "Psychoanalysen" durch fremden Dreck gezogen werden. Die leuchtende Kugel steht nur noch für Zeug. Der Glanz ist weg. Es ist also schön, dass der Papst bescheiden beerdigt werden möchte. Deshalb treten aber nicht Millionen Menschen, auch in Berlin, an die Kondolenzbücher. Franziskus hatte etwas, dass viele Menschen nicht haben. Er hatte seinen Glauben. Er drängte sich mir nicht auf. Er analysierte seine Gläubigen nicht. Er bewertete die Gläubigen nicht. Jeder darf seinen Gruß in das Kondolenzbuch schreiben. Sein Leib wird also krönend verabschiedet und bestattet - in der Ewigen Stadt.