Dream on

Ich möchte Teenagern, die Opas, Omas, Mütter oder Väter verloren haben, schreiben, dass das Glück immer vor der Tür liegt und so fern scheint, dass man loslaufen muss, große Träume haben muss und auch große Träume haben soll, weil man sie haben darf. Zwischen vielen alltäglichen Schlafanzügen sollte man sich in Roben träumen, in Kostüme, in phantasievolle Kleider wanden - wenn auch manchmal im Geiste. Seid immer verliebt in die Liebe. Visioniert Euch an Strände, reitet wilde Pferde, fahrt den roten Mustang, das Bonanzafahrrad. Singt laut und deutlich Eure Lieder, auch wenn die alltäglichen Schlafanzüge lachen und die Nasen rümpfen. Sie sind nur Phantasiefresser, Sauger, die wertvolle Energie ziehen. Sucht Euch Helfer und Pusher, die Euch fördern und den ehrlichen Weg zeigen. Springt aus den häuslich warmen Nestern - heute im Geiste - direkt ins kalte Wasser. Schwimmt an Ufer, die edel und gut sind. Folgt den Vorfahren, korrigiert die Fehler, übernehmt das Gute, das Wahre, das Echte. Schämt Euch nicht wirklich. Herkunft, Klasse und Rasse sind Formeln von Schlafanzügen, die nur im Schlaf reden. Sprecht laut und deutlich. Formuliert echte Fragen und sucht die echten Antworten. Meidet Phrasendrescher, denn sie tragen jene Schlafanzüge, die Euch müde machen sollen. Scheitert nicht in der fremden Verkabelung. Seht Euch an einem Lebenspunkt und steuert genau dorthin. Die Reise führt immer auch durch die Vergangenheit. Es ist eine Reise mit den Vorfahren. An neuen Orten findet man immer auch alte Geschichten. In neuen Gesichtern sieht man immer auch alte Vertraute. Die Vorfahren führen uns zu uns selbst. Im Spiegel sieht man dann nicht mehr die toten Familienmitglieder. Man sieht sich selbst. Selbsthass und 1000 Stricke fallen wie ein Schal. Es ist, als würde sich ein Vorhang in der gefüllten Carnigie Hall öffnen. Ihr werdet nicht mehr rennen, nicht müde schlurfen. Ihr werdet auf Eure Bühne schreiten, den Kopf heben und Menschen anziehen oder nonchalance abstoßen. Ihr werdet irritieren, provozieren, schweigen und ihr werdet produzieren. Vielleicht werdet ihr rülpsen und die Show selbstbewusst und stilvoll ruinieren. Niemand wird Euch jemals wieder verurteilen können. Die Power Eurer Vorfahren hat Euch zu Euch geführt. Das ist ein Ort den Schlafwandler niemals finden werden.

Sorry, habe ich nicht gesehen

Noch nie habe ich einen Satz so oft gehört. Heute dürfen Menschen nicht raus. Sie kommen aber gleichermaßen nicht mehr hinein. Sie finden nicht zu sich selbst. Ich frage mich: Wie können Menschen, die nichts mehr sehen, sich selbst sehen? Wie können Menschen, die keine Grenzen respektieren, ihre eigenen Grenzen klar abstecken? Wie können Organisationen, die keine Anzeichen mehr erkennen, Katastrophen verhindern? Sorry, wusste ich nicht. Wie wird Politik aussehen, wenn Menschen sagen: Sorry, habe ich nicht gesehen. Wir müssen das in Zukunft einfach besser machen. Handwerker könnten auf allen Friedhöfen Europas erkennen, wie tief das Handwerk tatsächlich gesunken ist. Alte Gräber von Hand gemacht…Kunst, Augenmaß, Geist, Kreativität, für die Ewigkeit-Nachhaltigkeit…unwichtig, unnötig. Heute werden Gräber nicht mehr gesehen. DIY-Talente könnten gefördert werden, bleiben dann aber in Bastelräumen stecken. Baumärkte und Konzerne haben aus Handwerkern Angestellte gemacht. Die groß angelegte Werbung hat sie versenkt. Geiz ist geil. Schon klar. Die Konkurrenz der Konzerne hat europäische Produkte verschwinden lassen. Fliesen aus Spanien, aus Italien? Zu teuer. Muss bestellt werden. Hölzer? Stäbchenparkett? Zu teuer. Unterbezahlte Handwerker machen keine Fortbildungen. Wer will schon Stäbchenparkett? Nur die Reichen. Schon klar. In Amerika würde man sagen: "Don`t fall back. Fall forward." Heimische Tulpensorten aus Europa, Syrien, Iran, Afghanistan? Sorry, habe ich nicht gesehen. Tulpen sind heute Blumen, einheitlich Gezüchtetes in unterschiedlichen Farben. Tulpen in Afghanistan? Sorry, habe ich noch nie gesehen. Da ist doch Krieg. Die Innenschau während der Pandemie. Sorry, wusste ich nicht. Das meint: Heute so und morgen so. Im Fall Thüringen fällt die Kanzlerin. In der Pandemie steigt sie zur Heldin auf. Sorry, das habe ich nicht gesehen. Das ist nicht schlimm. Die Handwerkskammer sieht auch nichts mehr. LEA zum Beispiel ist nicht nur ein Youtube Star. Sie ist die Tochter von Florence and the machine. Sorry, habe ich nicht gehört.

Das Ende

Das Ende beschreibt nicht das Ende der Welt. Ein Ende gibt es durch die Pandemie allerdings. Das Ende der Glaubwürdigkeit. Noch nie haben mir Menschen so häufig gesagt, dass sie den guten Glauben verloren haben. Die Glaubwürdigkeit der Medien leidet enorm. Das scheint die Macher nicht zu interessieren. Die Glaubwürdigkeit der Autokonzerne leidet. Die Glaubwürdigkeit der WHO leidet. Die Glaubwürdigkeit der Parteien leidet. Die Glaubwürdigkeit der Banken leidet. Glaubwürdigkeit leidet zum Beispiel durch Lügen, durch Verschleierung von Wahrheit, durch Schlamperei, durch Verantwortungslosigkeit. Peinlich sind Medien, die Schuldzuweisungen anbieten. Am Ende hat Präsident Trump die Pandemie ausgelöst - obgleich die Weltgesundheitsorganisation Berichte aus Peking 1:1 übernommen hatte. Der Spiegel titelte dreist: "Glaube, Liebe, Tapferkeit - Die infizierten Staaten von Amerika." Soll das nach Herrn Relotius Glaubwürdigkeit einbringen? Wohl kaum. In jedem Ende wohnt ein Anfang. Diesen Satz sollten viele Medien beherzigen, die in Zeiten von Corona viel zu unkritisch berichtet haben. Vor dem 1. Mai ist es mir persönlich wichtig, Arbeiter und Handwerker von der stets undifferenziert dokumentierten Linken zu distanzieren. Arbeiter und Handwerker werfen weder Steine noch zünden sie noble Autos an. Ökologisch und antifaschistisch kann nicht bedeuten, dass Brandenburger Bauern Erntehelfer aus Rumänien anwerben müssen, damit Kinder aus reichen Häusern Steine werfen können. Anders gesagt: Frau Ditfurth, die als Abgeordnete monatlich um die 1000,—€ erhält, bat Ihre politische Fangemeinde um Spenden, da ihr durch die Pandemie die Einnahmen aus öffentlichen Auftritten fehlen. Sie hätte sich als Erntehelferin bewerben können, um ihre politischen Wege finanzieren zu können. Modelinke, also Kinder aus reichen Häusern, bekunden oft, dass sie linker als Linke sind, um sich, vorzugsweise in den Großstädten, von ihren Eltern abzunabeln. Meist scheitern sie. Vielleicht ist das der Grund, warum oft der falsche Porsche brennt. Vielleicht ist das der Grund, warum sie Versammlungen und Feste des DGB meiden, denn bei den "prolligen Handwerkern und Arbeitern" fehlt ihnen der Backround, die echte Erfahrung. Das Ende der Glaubwürdigkeit bedeutet, dass Menschen sich auf sich selbst verlassen müssen, dass sie auf sich selbst hören müssen. Im Fall der Rechtsanwältin, Frau Beate Bahner, zeigen Staat und Medien ihr Vorgehen, wenn man nicht absolut uniform geht. Eine Frau, die juristische Fachbücher schrieb, die sich gegen eklatante Gesetzesänderungen im Fall der Pandemie wehrte, die vielleicht außer sich war, bringt man nicht mehr ins Gefängnis. Man bringt sie in die Psychiatrie. Natürlich entschuldigt sie sich nach ihrer Entlassung in aller Öffentlichkeit, weil sie wohl eher nicht ihre Zulassung verlieren möchte. Medien nennen sie die "Coronoia-Anwältin". Frauen kann man ungemein schnell zerstören. Man nennt sie hysterisch, paranoid. Ungefähr so muss man damals Ulrike Meinhof aus der Fassung gebracht haben: Frauen gehören an den Herd - möglichst schweigend. Man konnte sie an einem bestimmten Punkt nicht mehr in die Uniform bringen. Arbeiter und Handwerker haben das genau beobachtet. Sie haben genau gesehen, wie schnell der Name in den Schmutz gezogen wird, wie schnell Menschen weggesperrt werden. Der Neuanfang kann nur heißen, dass Arbeiter und Handwerker ihre Ziele und ihre Forderungen selbst artikulieren müssen. Sie müssen sich dafür sichtbar machen. Da es die Medien unterlassen, Handwerkskunst zudem verzerren, müssen Handwerker eben Blogs schreiben. In jedem Ende wohnt ein Anfang! Handwerker werden also von den "Toten" auferstehen. Das ist ein toller Anfang.

Staatscharakter

Zunächst stelle ich fest, dass Konzerne vom Staat gerettet werden, dass Solounternehmer zunächst Hilfen bekommen haben, die sicher über das Finanzamt zurückgefordert werden. Das Vertrauen ist aus Erfahrung nicht besonders groß. Medien berichten aal-glatt über zukünftige Insolvenzen - geben dann den staatlichen Ratgeber: "Was Sie jetzt tun müssen." Nicht durchdacht wird, dass Firmen, die Kredite abzahlen müssen, dringend vor einer staatlich unterstüzten Insolvenz geschützt werden sollten. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass eine Firma nach einer Insolvenz von der Gattin, der Schwester, der Mutter, des Opas oder des Bruders geführt wird. Der Kredit muss dann natürlich nicht mehr getilgt werden. Auch eine Art Corona-Hilfe, die dann wieder die Ehrlichen zahlen müssen. Ein Staatscharakter fehlt seit Jahren. Mächtige Menschen sind großherzige Menschen. Sie lieben und liefern in jeder Hinsicht Qualität.
Konzerne bescheren Deutschland und Europa einen ungemeinen Qualitätsverlust. Spürbar und sichtbar agierten Autokonzerne. Jede Vertragswerkstatt verschwand aus dem Berliner Leben. Das war irgendwie unsympathisch gierig. Deutsche Autokonzerne brachten China das duale Ausbildungssystem näher. Alle waren ganz begeistert, dass Deutsche in der Welt Erfolg hatten. Modekonzerne verlagerten ihre Produktionsstätten. Die heiße Nadel aber war nicht beliebt. Made in Bangladesh war eine unsympathische Verhöhnung jener Käufer, die man in Europa als zu teure Arbeiter diffamierte. Man lachte Gewerkschaften aus. Man monierte geregelte Arbeitszeiten und Urlaubszeiten. DIE Deutschen waren plötzlich keine Fachleute mehr - sie waren nur noch zu teuer! Konzerne wollen stets mit Arbeitsplätzen Druck ausüben. Schon morgen werden europäische Fachleute nach chinesischem "Tarif" bezahlt. Schon morgen ist Bangladesh Vorbild für europäische "Löhne". Der Volksmund kann nicht mehr über Qualität sprechen. Nicht einmal mehr Nahrung wird produziert, um Menschen Köstliches zu bescheren. Es geht nur um Profit. Umso stilvoller war der tägliche Hubschrauber, der Spezialitäten von Le Nôtre ins Ka de We lieferte. Exquisit - und keine angegrabbelten Tüten und Haufen in jeder Ecke: "30 % Rabatt". Verkäuferinnen können für den Modebereich nicht mehr von der Schneiderkunst schwärmen. Sie müssen beschämt bekunden, dass man die Endkontrollen in Deutschland durchführt, dass man die Reißverschlüsse für Jacken in Deutschland einnäht. Ohne Sinn und Verstand wurde Charakterloses transportiert. Ich erinnere mich an Studenten in den 80er Jahren, die vor Geschäften in Berlin standen, weil sie von den Strickwaren made in Britain begeistert waren. Ein einziger Pullover dieser seriösen Marken übertrug den britischen Stil, die britische Haltung. Ein einziger Pullover hatte Magie. Heute wird man überschüttet mit Plunder aus drei Fabriken der Welt, unterstützt von Konzernen, die den europäischen Markt zerstören. Sie trampeln und tröten charakterlos durch Europa, brüsten sich mit billigem Zeug und besitzen die Frechheit, jene Menschen nett zu nennen, die sie schamlos ausbeuten. Da muss man sich schütteln - wie junge Veganer sich vor Fleisch, also billigem Plunder schütteln. Färbt schlechter Charakter auf einen gesamten Staat ab? JA!

Gap Year

Ich stelle mir vor, dass es Corona nicht gibt. Das macht den Kopf frei. Zur Selbstverantwortung gehört auch, dass man selbst Strategien für sein Leben entwickelt. Ich fand den Artikel über ein Arbeiterkind. Eine junge Frau, Vater Elektriker, Mutter Reinigungskraft, absolvierte zunächst den Realschulabschluss und machte eine Ausbildung in einem technischen Beruf. Später holte sie das Abitur nach. Nach reiflicher Überlegung kündigte sie ihren gut bezahlten Beruf, um an einer Universität studieren zu können. Die Eltern konnten ihr Studium nicht finanzieren und so suchte sie sich einen Job. Mit dem BAföG konnte sie sparsam durch die Semester kommen. Selbstverantwortung. Großartig und doch ignoriert. Auch heute hat sich die Gerechtigkeit nicht eingestellt. Nur 24% der Studierenden kommen aus Arbeiterverhältnissen. 71% der Studierenden kommen aus Akademikerfamilien. Die Wertung ist ein beliebter Fehler, um die Erkenntnis zu verhindern. Wenn ich heute lese, dass junge Studenten Europa durch Schulden (Eurobonds) vereinen wollen, belegen sie die enormen Defizite der Universitäten und sie geben zu erkennen, dass sie nicht aus Arbeiterfamilien stammen. Sie gehen nur den Weg des geringsten Widerstandes, der nichts besser machen wird. Sie verschwenden die Zeit zwischen Deutschland (Bachelor) und Europa (Master). Kinder aus Akademikerfamilien können Zeit verschwenden. Sie erleiden dadurch keinen Verlust. Die Eltern überweisen monatlich 800 Euro. Und genau das ist ein politisches Problem. Zeit wird verschwendet, also nicht genutzt. Kevin Kühnert glaubt, er wäre ein "alter Sozi". Irrtum. Er verkauft sich nur für die Medien. Damit übergeht er - typisch SPD - die Arbeiter und Handwerker, die er angeblich ins rechte Licht rücken möchte. Er ist ein typischer Modelinker: "Wir verkaufen Grund und Boden, billige Handwerker sanieren, Käufer kaufen Wohnungen und Häuser - und WIR kassieren dann die satten Grunderwerbssteuern und die Grundsteuern, um dann laut die bösen Vermieter anzuklagen." Europa kann nur durch harte Arbeit und Disziplin vereint werden. Denn Schulden führten in die Nationalstaaten zurück. Heute will kein Staat seine Pflegekräfte ausreisen lassen. Gleichwohl würde jeder Staat auf seine Studenten verzichten. Jeder Staat sucht heute verzweifelt seine Produktionsstätten. Jede Universität würde er dafür umbauen. Lohnarbeiter sollen Masken produzieren. Studenten spielen gerade eine Nebenrolle. Modelabel nähen Hauben und Kittel für Ärzte und Krankenschwestern. Das produzierende Europa, der kreativste Kontinent der Erde, führt zu identisch geringen Steuersätzen, zu ausschließlich europäischen Steuergesetzen, zum Aufbau einer identisch europäischen Rente. Kevin Kühnert, der alte Sozi, muss Akademikern erklären, dass ihre Kinder Landwirte, Modemacher, Schneider, Pferdezüchter, Zimmermänner und Stuckateure werden müssen. Kevin Kühnert muss jungen gesunden Hartz IV Empfängern erklären, dass sie dringend eine Ausbildung in Krankenhäusern machen müssen. Sie werden gebraucht! Heute sagte mir ein Friedhofsmitarbeiter, dass er wirklich große Angst vor einem kompletten Witschaftszusammenbruch hat. Ich nehme ihn und seine Befürchtungen ernst.

Starke Frauen

Wenn Journalisten "unbedacht" schreiben, dass gesichtete Unterlagen aufrütteln, dann wird in so einem Artikel ein vorangegangener Schlaf bekundet. Das Robert-Koch-Institut beschrieb der Bundesregierung im Jahr 2012 ein Krisenszenario, das heute angekommen ist. Wer schläft? Journalisten sollten sich heute überlegen - wo genau sie in der Gesellschaft stehen. Sie sollten sich dann positionieren. Handwerker, Arbeiter und Krankenschwestern werden ausgelacht, gebremst, öffentlich-rechtlich blockiert, wenn sie etwas verändern wollen. "Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen." Die Fachanwältin für Medizinrecht, Beate Bahner, wirkt in Heidelberg. Sie hat dieses Buch geschrieben; und ich finde es absolut lesenswert. Eben jene Fachanwältin hat in diesen Tagen eine Pressemitteilung verfasst. Sie kündigt darin eine sogenannte Normenkontrollklage gegen die Corona-Verordnung (Baden-Württemberg) an. Sie erkennt, dass die derzeitigen Maßnahmen eklatant verfassungswidrig sind. Ich denke, dass man Menschen in der kommenden Zeit gute und fundierte Lektüre an die Seite stellen muss, denn der Quellennachweis verhindert die Polemik derer, die immer identisch reagieren. Die Rechtsanwältin Anne Klein hat Berlin ein großes Erbe geschenkt - im Lebensbereich für Frauen. Fakt ist: Ein Verschwörungstheoretiker ist jener Gärtner, der erkennt, dass die Raupe, die heute alle europäischen Buchsbäume verputzt, morgen ein Virus sein kann, der den Menschen verputzt, seine Wirtschaft beendet. Zu einer in Lähmung zersetzten Basis, die man zynisch "boiling frogs" nennt, gehört eine Krankenschwester, die vor Jahren erkannte, dass Masken und Schutzausrüstung und Personal nie ausreichten, um das heutige Szenario zu bewältigen. Heute verkündete der Bürgermeister von Berlin, dass das Pflegepersonal zweier Unternehmen 150 Euro im Monat zusätzlich erhalten wird. Das ist ein guter Anfang, der sich auf 500 Euro pro Pflegekraft steigern sollte. Das Risiko, dass die kochenden Frösche dann erst merken, dass sie schon fast verkocht waren, muss ein Bürgermeister eingehen. Das kann Herr Müller bewältigen. Die SPD konnte auch 7 Mrd. Euro in den Flughafen pusten. Ich persönlich lese gerade das Buch "Dark Towers" von David Enrich (The New York Times). Ich frische meine Englischkenntnisse auf - schließlich habe ich auch Kunden, die nur englisch sprechen. Wer heute nur glaubt, der handelt nicht. Wer schläft, der ist schlicht nicht wach. Trauernde sollten nicht belastet werden. Ich hoffe, dass Menschen fühlen, wie kalt der Apparat regelt, reguliert, verschiebt, verändert, verstellt. Das ist keine lebendig menschliche Politik, "die einen guten Job macht". Zu einer guten Politik gehört eben auch eine sensible Sterbekultur und eine Trauerkultur. Im Moment ist der gesamte Kulturbereich geschlossen.

Die Verstärkung

In diesen Tagen werden Menschen kriminalisiert. Diese Kriminalisierung entsteht durch Massenverstärkung. Corona bringt die Korona auf den Plan. Wenn ich zum Zahnarzt gehe und mich, wie bei einer Grippe, anstecke, wird niemand kriminalisiert. Wenn ich im Park neben einer panischen Frau sitze, bekomme ich ein Bußgeld. Wenn die Kripo einen unbekannten Toten beschlagnahmen muss, der Notarzt den Tod feststellt, die Bestattungsdienste den Toten transportieren, dann gibt es weder Listen noch 2 Meter auf Abstand. Wenn ich einer alten Dame die Taschen über die Straße trage, dann begehe ich eine Ordnungswidrigkeit. Die Gesellschaft teilt sich gerade in zwei äußerst Ungleiche auf: Menschen, gesund bei der Arbeit - müde und tough; und Menschen in Quarantäne - aufgerührt und ängstlich. Ich treffe Internisten, Verkäufer, Pathologen, Polizisten, Krankenschwestern, Zahnärzte, Apotheker, Männer und Frauen vom Wachschutz. Alle sind gesund und ziemlich genervt. Sie alle sagen unisono, dass sie wahrscheinlich die erste Coronawelle überstanden haben. Sie alle sagen, dass sie die Resonanz totalitär übersteuert finden. Wenn ich dem Quarantäne-Resonanzkörper glauben schenkte, müsste ich hier schreiben, dass jene, die draußen arbeiten, ihr Leben für dieses Land aufs Spiel setzen. Dafür aber ist ein Balkon-Applaus viel zu mager. Mediziner, und das ist sortiert wichtig, sagen unisono, dass sich Vorerkrankte immer schützen müssen. HIV-positive Menschen fürchten jede Grippe, jede Lungenentzündung. Herzkranke fürchten immer den Stress und jede Infektion. Für Lungenkranke Berliner war die Klinik Heckeshorn ein Schutzwall, weil der Wannsee eine optimale Straubbremse war. Ich finde es degutant, dass man die aktive Sterbehilfe tough befürwortet, dass man alten Menschen keine Kniegelenke gönnen kann, also genau diesen Bereich nicht kriminalisiert. Ausgerechnet Corona erhebt das Leben in den Stand wertvoll und den Tod in den Stand grauenvoll? Eine alte Dame hat also einen besseren Tod, wenn die Krankenkasse das Kniegelenk nüchtern ablehnt? Der Schmerz ist besser für jene alte Dame, weil sie dann eher die Todes-Kapsel verlangt? Das ist ebenso schamlos, wie Konzerne, die keine Mieten mehr bezahlen. Das liegt jenseits jeder Moral und jeder Ethik. Das ist der blanke Narzissmus, der jeden Überblick verloren hat. Kürzlich traf ich eine Gärtnerin, die für besonders penible Kunden einen Zollstock bei sich trug, um zu beweisen, dass ihr 2 Meter-Augenmaß korrekt ist. Am Ende verklagen sich Menschen, weil es nur 1,80 Meter waren. Am Ende ist jede Familienzeremonie im engsten Kreise eine verantwortungslose Coronaparty. Das muss aufhören. Es hat keinen Mehrwert für die outdoor arbeitenden Menschen!

Reale Welt

Das reale Berlin im Stayhome-Modus hat keine politischen Zeichen mehr. Da Menschen nun wissen, dass ein Lockdown möglich ist, sollten Menschen überlegen, was sie machen, wenn die digitale Welt ausgeschaltet wird. Eine reale Reaktion auf die Ausgangsschranken zeigt sich nicht, weil die virtuelle Welt noch funktioniert. Das Leben hängt an einem Glasfaserkabel. Ich sah heute ein weißes Laken aus einem Fenster wehen. Kategorischer Imperativ. "Bezahlbarer Wohnraum für alle!" Vor mir fuhr ein Taxi. Am Heck klebte die Botschaft: "FCK UBR!" Vor dem Bauhaus (Baumarkt) bildete sich eine lange Menschenschlange, die den Rand des Parkplatzes säumte. Entwarnung! Keine Demo. Der Baumarkt darf nur 150 Menschen einlassen. Einer raus, einer rein. Ein Smartphone verhindert das Aufmucken. Revolutionär wäre nur ein einziger Mensch gewesen, der eine Kinderspieluhr oder eine Rassel betätigt hätte. Heute sehe ich das erste Mal, dass Google die Firmeneinträge eigenmächtig ändert: "Öffnungszeiten können aufgrund von COVID-19 abweichen." Das ist eine handfeste Manipulation der Firmeneinträge. Es ist keine Hilfe. Wenn sich die Demokratie aus dem Land geschlichen hat, können dort ganz andere Vermerke stehen: "Öffnungszeiten können aufgrund muslimischer Rituale abweichen." oder "Öffnungszeiten können aufgrund jüdischer Feiertage abweichen." oder "Öffnungszeiten können aufgrund des CSD's abweichen." Dürfte ein Mensch Nachrichten für meine Kunden an meine Türscheibe schreiben? Nein. Dürfte eine Organisation etwas an meine Fensterscheiben schreiben? Nein. Verändert die Telekom meine öffentlichen Daten? Nein. Der Datenmissbrauch wird noch immer verharmlost. Die Integrität des Datenschutzbeauftragten soll untergraben werden. Google bekundet mit dieser Manipulation der Einträge, dass das Unternehmen eine Staatsgewalt, in der Gewaltenteilung, ist. Vielleicht wurden Menschen in Berlin negativ getestet. Wie kann eine Suchmaschine das wissen? Wie kann eine Suchmaschine, die alle Einträge über Corona speichert, ohne Anweisungen Daten ändern? Google hebelt mit diesem Eintrag sogar den Senat Berlin. Google denkt nicht für meine Firma. Google bestimmt über meine Firma. Keine andere Suchmaschine wird so übergriffig. Keine andere Suchmaschine animiert die Bewertungen. Und mal ehrlich….wenn man sich die Bewertungen generell im Internet ansieht, dann liest man keine fachliche Kritik. Kaum ein Mensch schreibt, was ihm fehlte, um Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle zu verändern. Man liest in der steigenden Tendenz: "Supi." oder "Kauft da nicht!" oder "Finger weg!" Viele Internet-Portale saugen die Demokratie förmlich aus der realen Stadt heraus. Wenn die Botschaften in einer Stadt verschwinden, dann kommen sicher Menschen, die ihre Botschaften einführen. Im Trainingslager Internet sind alle bereit für den kurzen Prozess!

Augen öffnen

Ich möchte mit meinen Gedanken die Augen von Trauernden öffnen, die Sichtweise anders setzen, denn in den momentanen Härtefallen pflegen Töchter ihren Vater, verlieren ihre Mutter, sie werden auf Kurzarbeit gesetzt, müssen Zimmer in Pflegeeinrichtungen räumen. Sie müssen einkaufen und ihre Kinder versorgen. Sie bräuchten also Zuspruch und Beileidsbekundungen und eine köstliche Hühnerbrühe. Die müssen sie allein kochen. Wenn ich die ganzen Auswürfe der deutschen empathischen Öffentlichkeit filtere, dann würden Kondolenzbriefe an Traurige so klingen: "Stayhome! Geht das nicht in Deinen Kopf! Du hast es immer noch nicht verstanden! Du hast eine Krise! Wir haben hier alle eine Krise!" Oliver Pocher ist zum Beispiel ein Mensch, dem alle Bühnen entzogen wurden. Plötzlich steht er mit betenden, wedelnden Händen vor einer Handycamera und trägt seine Infektion zur Schau. Ein Mann, der sich über alle Menschen lustig gemacht hat, der einfach zu Hause bleiben soll, kann es nicht ertragen, dass man ihn nun nicht mehr sehen kann. Also wackelt er im Schlafanzug herum und betet, dass die Kanzlerin endlich den Shutdown zelebriert. Die Zeitschrift Focus überträgt sein Video. Herr Dassel von den Grünen erklärt öffentlich lang und breit, wie er sich wann bei seiner Freundin angesteckt hat. Trauernde haben im Moment nichts zu erwarten - weder ein gutes Wort, noch eine schöne Geste. Klar ist, dass Herr Pocher einen Bühnenentzug hat. Klar ist, dass Herr Dassel keine politischen Pläne hat. Die einzige Frau der Öffentlichkeit, die keine narzisstischen Anflüge zeigt, ist tatsächlich die Kanzlerin. Vielleicht würde sie, ganz praktisch, Baumännchen beauftragen, eine Linsensuppe für eine traurige Nachbarin zu kochen. Ich wusste nicht, wie weit Menschen von Menschen entfernt sind. Ich hätte mir gewünscht, dass ehrliche Bekenntnisse von öffentlichen Menschen kommen: "Meine Bühne ist weg. Ich kann kein stilles Leben leben, das andere Menschen leben wollen." Es ist kränkend, wie weit Politiker von einem menschlichen Leben entfernt sind. Es ist peinlich, wenn liebevoller Zuspruch zur narzisstischen Beweihräucherung verkommt. Es ist kurios, wenn sich demokratische Menschen in Diktatoren verwandeln. Trauernde haben nichts von einem öffentlichen Deutschland zu erwarten - nichts. Friedhofsverwaltungen sind im Kriegs-Modus, weil Medien über einen Krieg berichten: "Der Sarg muss sofort zum Grab! Die Trauerhalle ist geschlossen!" Normalerweise könnte man eine Aufbahrung durchführen, wenn zum Beispiel 10 ruhige Menschen, im Abstand von 2 Metern, einzeln in die Trauerhalle schreiten." Manchmal habe ich das Gefühl, dass Menschen nicht an Corona denken, sondern an Fukushima, dass also die falschen Bilder falsche Entscheidungen bringen. Mich ärgert es, dass trauernde Menschen sich darauf verlassen haben, dass man im Notfall genug Masken kaufen kann, dass Krankenhäuser mehr als 5 Beatmungsgeräte haben. Menschen, sogar Trauernde, sind so nett und decken eine "Wirtschaft", die die komplette Produktion ausgelagert hat. Danke dafür!

Trauer und Kontaktsperre

In einer Lebenskrise, die immer auch Anzeichen einer Wirtschaftskrise zeigt, beobachtete ich bisher Folgendes: Menschen ziehen sich zurück - auch innerhalb einer Familie, Menschen halten sich in einer Gruppe auf. In der Krise durch Corona ist nun beides möglich und deutsche CEOs versagen. Heute sah ich ein Interview, das Miriam Meckel und Daniel Rettig (@join_ada) mit dem CEO Tina Müller von Douglas (@TMuellerDouglas) auf Youtube führten. Um nicht unfreundlich zu werden, schreibe ich mal, was in Gänze ausfiel und warum Medien aufwachen sollten. Wenn ich eine Frau im Deutschland-Krisenmodus treffe, die sich CEO nennt, der also die "Jacke" einer Geschäftsführerin zu klein geworden ist, die ihr vielleicht nicht elegant genug ist, dann treffe ich keine liebe Freundin. Als CEO würde ich verkünden, dass meine Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit geschickt wurden. Andernfalls müsste ich mich damit eincremen, dass meine Mitarbeiter sofort mit der Kurzarbeit einverstanden waren. Das wäre mir als CEO peinlich. Ich teile den Moderatoren also mit, dass meine Mitarbeiter einen Sendeplatz bekommen haben, den der Hollywoodreporter unterstützt. Sie werden also als Angestellte meiner Firma über die Krisenkosmetik sprechen, über ihre Arbeit in den vielen Flilialen, über neue Produkte, über Visionen, die Mitarbeiter haben. Ich würde natürlich bei der Chefin der Wirtschaftswoche nicht ohne ein klares Produktkonzept auftauchen. Was sollte ich auch sonst in einem Interview? Ich verkünde also in diesem Interview, welches mir sicher nicht alle Tage angeboten wird, dass meine Firma Krisenprodukte anbieten wird: Der Killer, eine Flüssigkeit, die duftet und Bakterien tötet. Crossing Jordan: Schwarze Schutzmasken, die in Kooperation mit allen großen Modemarken hergestellt werden. Ich würde Rapper benennen, die Schutzmasken nur für meine Firma stylen. Der spielerisch überbrachte Schutzeffekt besiegt so Verbote und Drohungen. Die Techwear-Szene würde ich einbinden und für eine Werbekampagne unter Vertrag nehmen. Ich könnte bereits im Interview mitteilen, dass meine Mitarbeiter die neuen Produkte auf dem Firmen-Channel "Don´t kill the beauty" vorstellen. Im Interview würde ich darauf bestehen, dass die neue Werbung eingespielt wird. Vor dem Sommer würde ich natürlich mit einem hippen Gesichtsschutz meiner Firma trumpfen. Den Prototyp könnte ich sofort zeigen, denn ich hätte vier Wochen zuvor eine Ausschreibung, an Jungdesigner gerichtet, gestartet. Langsame und selbstgefällige Sätze würde ich in jeder Krise vermeiden. Andernfalls würde ich zurücktreten, denn den gewichtigen Titel CEO würde ich unbedingt ausfüllen wollen; schließlich ist nicht der Staat allein für die Rettung meiner Firma zuständig. Auch CEOs sind für die Rettung ihrer großen Firmen zuständig. Ich würde die Worte staatliche Hilfe also erst nach den vielen Ideen und Möglichkeiten anwenden. Wie sagte der Chef der Ärztevereinigung heute so schön: Die Krise braucht Profis. Kleine Firmen drehen und wenden sich, ackern, hecken Ideen aus, schwärmen durch alle Kanäle, Portale retten und versammeln Kiezgrößen. DAS sind CEOs! Und ist es nicht schon grotesk, dass Herr Burda öffentlich sagt: "Die LINKE müsste schon längst laut brüllen."