Der Tod hat nicht das letzte Wort
10/09/20
Dieser Satz, gesprochen von einer Geistlichen, einer religiösen Frau, ist zunächst als DIE Ode an das Leben zu verstehen. Ein großmütiger und äußerst weiser Satz, der ausdrückt, dass Menschen ihre Toten und deren Leben nicht nur nicht vergessen sollen sondern sich selbst von den lesbaren Spuren eines Lebens tragen lassen sollen. So und nur so kann das Leben eines Verstorbenen seine Wirkung entfalten. Der Tod hat nicht das letzte Wort. Musiker hinterlassen nicht nur ihre Musik. Sie hinterlassen die mögliche Interpretation derer, die am Leben bleiben. Dieser kluge Satz sagt, dass der Tod kein Urteil ist. Er sagt, dass das Leben immer ein Prozess bleibt, der Veränderungen zulassen muss! Die geistliche Frau trug kein Kopftuch. Sie trug einen schwarzen Talar mit einem weißen Beffchen. Sie lächelte bei der Begrüßung und sie war nur und ausschließlich gekommen, um einen Verstorbenen auszusegnen und die Hinterbliebenen durch den Abschied zu begleiten. Der Duden beschreibt den Talar völlig falsch, also undifferenziert als Amtstracht von Geistlichen, Hochschullehrern und Richtern. Somit wird eine Glaubensgemeinschaft politisiert. Der Tod hat nicht das letzte Wort. Ich politisiere diesen Satz bewusst und erkenne heute, dass Rudi Dutschke recht behalten soll. Die Hemmnis des Nationalstaates, im Bewußtsein der Menschen verankert, verhindert generell eine reale Vernetzung…Nehmen wir nur den Ausverkauf Berlins. Privatpersonen, Firmen, Menschen haben Wohnungen gekauft. Sie verwalten, pflegen und sanieren in der Gemeinschaft alle Häuser Berlins - ohne staatliche Finanzhilfen. Wenn man nun Mietern günstigen Wohnraum zur Verfügung stellen möchte, sagt eben jener Staatsapparat (Rot-rot-grün) fast wörtlich: Wenn Du keine Gewinnabsichten mit dieser Wohnung hast, dann ist dieses Objekt schlicht Dein schnödes Hobby. Du kannst die Steuern aus all den Handwerkerrechnungen am Ende des Jahres nicht geltend machen. Rudi Dutschke hat also auch hier recht, wenn er sagt, dass die Herrschenden ausschließlich ihren Machtanspruch erhalten wollen. Die Herrschenden unterlaufen heute sogar die wahren Bedürfnisse der Menschen, denn die reine Infrastruktur, bezahlt und gebaut von Menschen, soll heute sogar noch Gewinn abwerfen. Rudi Dutschke sagt so richtig, dass immer Menschen die Geschichte verändert haben. Wenn es nur unbewusst war, so muss ein Bewusstsein geschaffen werden. Die junge Frau Merkel sagt in einem Interview mit Günter Gaus (1991), dass sie sich in der Basisdemokratie nie wohlfühlte. Sie beschrieb sich selbst als autoritär. Kein Mann hätte so eine politische Aussage folgenlos machen können! Offenkundig fand man so einen Satz bei einer Frau sexy oder toll. Die vielen Rechnungen, auch für Journalisten ohne Bewusstsein, bekommen wir heute serviert. Ich frage also: Will eine Geistliche im Talar zur Radikalisierung einer Gesellschaft beitragen? Ich denke das nicht.