Die ersten kriminellen Ausschläger

Die Medien berichten seit Jahren über Sozialbetrug, Steuerbetrug, Versicherungsbetrug, Bankenbetrug, Vertragsbruch auf staatlicher Ebene. Sie berichten über Schmiergeldaffairen, Spendenaffairen und über Geldwäsche. Sie berichten über Trickbetrüger, Hochstapler, Heiratsschwindler und über Dokumentenfälscher. Gemälde werden gefälscht. Münzen werden gefälscht. Mode wird gefälscht. Bilder und Nachrichten können und konnten gefälscht werden. Autopapiere werden gefälscht. Bewerbungen und Doktorarbeiten werden gefälscht. Noch in den 90er Jahren konnte ich mit absoluter Sicherheit sagen: "Noch nie hat ein Mensch eine Generalvollmacht gefälscht, weil der natürliche Tod die ethische Grenze ist, die kriminelle Energie stoppt." Nun finde ich mich beim LKA ein, um die Schriftproben eines Mannes abzugeben, der einst seinen Bruder bei mir bestatten ließ. Er selbst starb und die getrennte Lebenspartnerin bittet mich um einen Hausbesuch, um die Bestattung zu besprechen. Die Wohnung ist düster-morbid. Die Wände, die Regale sind verhangen mit abstrus wirren Bildern. Ein erwachsener Neffe des Verstorbenen ist anwesend. Er schweigt über volle 2 Stunden. Er erwähnt nicht einmal die Mutter seines Onkels - seine Großmutter. Beide verschweigen die Mutter des Verstorbenen. Die Lebenspartnerin zeigt mir eine in sich ungültige Generalvollmacht aus dem Jahr 2009. Die rechtliche Form für eine GENERALvollmacht fehlt - so auch der Absender. Das Schriftbild ist eindeutig feminin. Der Verstorbene war eindeutig nicht feminin. Die Lebenspartnerin war nun im Besitz der Wohnungsschlüssel, der Kontoauszüge, des Computers. Das Bestattungsrecht liegt aber bei der Mutter. Kurzerhand wurde eine 80 jährige Dame entrechtet. Erbe und Bestattungsrecht sind zweierlei. Es sei denn, man hat eine rechtskräftige und vollständige Generalvollmacht. Familiengeschichten imprägnieren mich nicht. Das war der schwerste Teil meiner Ausbildung. Eine fast 60-jährige Lebenspartnerin fälscht Geschichte. Das hat ein Maß an Mitleid verdient. Das Mitgefühl steht der Mutter des Verstorbenen zu. Dieser Teil der Geschichte schockiert mich nicht wirklich. Ein Freund der Lebenspartnerin, Anwalt für Mietrecht, prozessiert nun seit knapp einem Jahr, heute in der zweiten Instanz. Er zweifelt meine belegte Arbeit an. Er zweifelt die Arbeit der Kripo an. Er zweifelt sogar die Sterbeurkunde an. Seine Schriftstücke dokumentieren nicht nur eine peinliche Ahnungslosigkeit. Sie dokumentieren falsche Zeugen. Jener Anwalt schreibt den Gerichten mit keiner Silbe, ob er Unterschriftsproben eingefordert hatte, um mit der Generalvollmacht, die auf einen Zettel gekliert wurde, den Erbschein zu beantragen. So werden Gerichte verstopft, manipuliert und die Richter werden zum Narren gehalten.