Pride

Traditionell wird der Pride im Juni zelebriert und gefeiert - wahrlich nicht von jedem Menschen. Coca Cola hat die Regenbogenfahne auf Dosen gedruckt. Ein wahrer Zuckerschock geht durch die Regenbogenfamilien, die Coca Cola sofort aus der Hand fressen. Mit einem Zisch verkaufen sie ihren Regenbogen. Sicher sind sie jung; und sicher brauchen sie das Geld. Der CSD Berlin wird erneut ein Spiegel des Ausverkaufs sein. Wagen von Amazon. Wagen von Twitter. Wagen von Parteien. In einer Krise verkaufen Menschen alles - sogar ihr Blut. Kulturelle Aneignung ist eine anbiedernd hübsche Umschreibung für den kulturellen und subkulturellen Ausverkauf. Deutschland steckt in einer Krise. Die Menschen in diesem Land haben das gründlich satt. Sie müssen sich nur entbinden. Das ist alles. Mein Lieblingsbuch bleibt der DUDEN. Er verbindet nicht. Er entbindet - wie eine Hebamme. Der DUDEN macht aus >Kaputt in Hollywood< von Charles Bukowski eine Version von Hanni & Nanni. Der DUDEN ist episch. Er hat die Nazizeit überlebt. Er hat die Teilung Deutschlands erlebt. Er hat die Wiedervereinigung erlebt. Der DUDEN hat scheinbar keinen Verlag. Er korrigiert sich quasi selbst. Der DUDEN ist DAS magische Deutschbuch. Es gibt scheinbar kein Lektorat und kein Korrektorat. Dort arbeiten keine Menschen. Der DUDEN beschreibt also autonom die Tunte. Fast naiv erklärt er die Herkunft: "1.…ursprünglich wohl lautmalend für das Sprechen eines Menschen mit einer psychischen Störung…2. Homosexueller mit femininem Gebaren." Wie in einer Betriebsanleitung wirft er ein, dass der Gebrauch auch abwertend sei. Der DUDEN beschreibt einen Zwitter. Ungewöhnlich - glaubte doch jeder Mensch, dass die Ratten der Nazizeit aus den Löchern getrieben wurden: "Herkunft ungeklärt, wohl eigentlich = zweierlei; zweifach(er Rasse oder Abstammung)." Der DUDEN will sich selbst als Typus mit Pfiff präsentieren. Er beschreibt die Autobahn unter der Rubrik >Wussten Sie schon?< :"Dieses Wort stand 1934 erstmals im Rechtschreibduden. Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1." Natürlich beschreibt DER DUDEN den Holocaust: "Dieses Wort war 1979 Wort des Jahres; und es stand 1986 erstmals im Rechtschreibduden." Ah, das Gehirn einer Erbse möchte Applaus ernten. Unwissend, weil dumm, beschreibt der DUDEN genau, warum DER Kinski toben musste. Er begründet das Selbstbewusstsein von Herrn Reich-Ranicki, der Bücher und Büchelchen lesen und entlarven musste - weil er es konnte! Er war entbunden genug. Er musste keine Preise empfangen, wenn er das nicht wollte. Bei N zeigt der Duden jene jämmerliche Seite, die dumme Akademiker stets leugnen. Sie pumpen die drittklassigen Akademien mit elitärem Mist auf. Das angeblich verbotene N-Wort puscht DUDEN in vielen Facetten auf: "1. männliche Person von (sehr) dunkler Hautfarbe. Gebrauch veraltet...2. schwarze Tafel, mit deren Hilfe die Lichtverhältnisse in einem Fernsehstudio verändert werden können. Gebrauch Fachjargon…3. Tafel, von der ein Schauspieler oder Sänger (im Fernsehstudio) seinen Text ablesen kann. Gebrauch Fernsehjargon…4. Ghostwriter. Gebrauch Jargon." Es muss auf intelligente Menschen dümmlich und verklemmt wirken, weil der Saubermann DUDEN den besonderen Hinweis in rot anführt: "Die Bezeichnung N soll vermieden werden…In Deutschland lebende Menschen mit dunkler Hautfarbe wählen häufig die Eigenbezeichnung Afrodeutscher, Afrodeutsche, die zunehmend in Gebrauch kommt." Gleichermaßen schreckt der DUDEN nicht davor zurück, auch einen weißen Ghostwriter als N zu präsentieren. Bei S flippt DUDEN völlig aus und beschreibt in geistiger Umnachtung die Schwule (feminin, selten) als weibliche Person, die homosexuell veranlagt ist. Eine Anlage kann Teil eines Portfolios sein. Eine Anlage kann ein Grundstück mit vielen Häusern sein. Eine Anlage kann auch ein Sportfeld sein. Eine musikalische Veranlagung entspringt meist einer Familienquelle, also nicht einer Familienkrankheit. Bei dem Wort Regenbogenfamilie muss der DUDEN eingestehen, dass das Wort seltener als ein Mal in einer Million Wortformen in seinem Korpus zu finden sei. Erst mimt er den Superstar im Eigenlauf. Am Ende sollen andere die Schuld tragen, dafür, dass in seinem Hirn wenig zu finden ist. Happy Pride!