Maßnahmen

Es bleibt ein großer Fehler von Herrn Wowereit, dass er den Personalstamm, bei steigender Einwohnerzahl, im Apparat zerstörte. Es war ein Fehler, junge Menschen nicht auszubilden, die vielleicht gerne für die Bürger der Stadt arbeiten möchten. Die wichtigsten Stadtangestellten werden, nach meist 40 Dienstjahren, ihre verdiente Rentenzeit antreten. Die besten Ausbilder, die die Sozialdemokratie hervorbrachte, sind dann verschwunden. Der öffentliche Dienst verliert damit den Überblick, die Souveränität und die innere Ruhe. Mit der Pandemie höhlt sich der Personalstamm durch Krankheitsfälle aus. Der Weg zum Bürgermeister Berlin ist mit unendlich vielen Vorgesetzten, Gruppenleitern, Bezirkstadträten und Bezirksbürgermeistern gesäumt. Was machen sie eigentlich alle für ihre Mitarbeiter, die für einen funktionierenden Apparat zuständig sind? Die Frage ist wichtig; und deshalb muss sie gestellt werden. Oder sind städtische Vorgesetzte Maßnahmengegner? Sind Vorgesetzte in diesem Apparat überhaupt lernfähig? Die Frage ist wichtig, denn für das BER-Desaster bezahlten Menschen in dieser Stadt 7 Milliarden Euro. Mit diesem Geld kann man viele Häuser bauen. Prüft die Vergabekammer Berlin heute die Bewerber, die an einer öffentlichen Ausschreibung teilnehmen, vollumfänglich? Hat sich der Vorgesetzte der Vergabekammer Berlin etwas einfallen lassen? Hat er seine Mitarbeiter neu geschult? Setzt er auf Qualität? Ich kann das in meinem Berufsfeld nicht erkennen. Wie sollen Menschen in dieser Stadt Maßnahmen befolgen, die nicht durchdacht sind? Warum sollten Menschen Maßnahmen befolgen, die nicht gut sind? Eine Pandemie bricht aus. Die Stadt, mit sämtlichen Behörden, macht dicht. Der Krankheitsstand in der Pandemie steigt auch in den städtischen Behörden. Manche Friedhöfe sind selbst telefonisch nicht erreichbar. Die Mailboxen der Standesämter werden geflutet. Bisher hat kein Vorgesetzter einen Notdienst übernommen. Bisher hat kein Gruppenleiter seine Stammkunden betreut. Bisher hat kein Bezirksbürgermeister die Koordinaten konstruktiv geändert. Im Radio höre ich nur, dass Berliner Politik die Oranienstraße von Autos befreien möchte. Im Radio werden weiter die Corona-Maßnahmen verkündet. Schlampig durchdachte Maßnahmen verärgern! Warum? Meine Hinterbliebenen und ich halten gerne die Regeln in der Pandemie ein. Ärgerlich ist es zu nennen, wenn ich zur billigen Stadtangestellten gemacht werde, die 30 Minuten vor einer Trauerfeier Familien kontrollieren soll, maßregeln soll, womöglich des Friedhofes verweisen soll, während der Apparat schlicht feige dicht macht. Ich persönlich folge weder Feigheit noch Unfähigkeit. Jämmerlich ist die Tatsache, dass Vorgesetzte ihr Hoheitsgebiet mir überlassen. Es ist keineswegs verwunderlich, dass der Aggressionspegel in der Stadt steigt. Private Maßregler machen nur deshalb aggressiv, weil sie eine Uniform anziehen, die die Stadt aus dem Fenster wirft.