Das Ende

Das Ende beschreibt nicht das Ende der Welt. Ein Ende gibt es durch die Pandemie allerdings. Das Ende der Glaubwürdigkeit. Noch nie haben mir Menschen so häufig gesagt, dass sie den guten Glauben verloren haben. Die Glaubwürdigkeit der Medien leidet enorm. Das scheint die Macher nicht zu interessieren. Die Glaubwürdigkeit der Autokonzerne leidet. Die Glaubwürdigkeit der WHO leidet. Die Glaubwürdigkeit der Parteien leidet. Die Glaubwürdigkeit der Banken leidet. Glaubwürdigkeit leidet zum Beispiel durch Lügen, durch Verschleierung von Wahrheit, durch Schlamperei, durch Verantwortungslosigkeit. Peinlich sind Medien, die Schuldzuweisungen anbieten. Am Ende hat Präsident Trump die Pandemie ausgelöst - obgleich die Weltgesundheitsorganisation Berichte aus Peking 1:1 übernommen hatte. Der Spiegel titelte dreist: "Glaube, Liebe, Tapferkeit - Die infizierten Staaten von Amerika." Soll das nach Herrn Relotius Glaubwürdigkeit einbringen? Wohl kaum. In jedem Ende wohnt ein Anfang. Diesen Satz sollten viele Medien beherzigen, die in Zeiten von Corona viel zu unkritisch berichtet haben. Vor dem 1. Mai ist es mir persönlich wichtig, Arbeiter und Handwerker von der stets undifferenziert dokumentierten Linken zu distanzieren. Arbeiter und Handwerker werfen weder Steine noch zünden sie noble Autos an. Ökologisch und antifaschistisch kann nicht bedeuten, dass Brandenburger Bauern Erntehelfer aus Rumänien anwerben müssen, damit Kinder aus reichen Häusern Steine werfen können. Anders gesagt: Frau Ditfurth, die als Abgeordnete monatlich um die 1000,—€ erhält, bat Ihre politische Fangemeinde um Spenden, da ihr durch die Pandemie die Einnahmen aus öffentlichen Auftritten fehlen. Sie hätte sich als Erntehelferin bewerben können, um ihre politischen Wege finanzieren zu können. Modelinke, also Kinder aus reichen Häusern, bekunden oft, dass sie linker als Linke sind, um sich, vorzugsweise in den Großstädten, von ihren Eltern abzunabeln. Meist scheitern sie. Vielleicht ist das der Grund, warum oft der falsche Porsche brennt. Vielleicht ist das der Grund, warum sie Versammlungen und Feste des DGB meiden, denn bei den "prolligen Handwerkern und Arbeitern" fehlt ihnen der Backround, die echte Erfahrung. Das Ende der Glaubwürdigkeit bedeutet, dass Menschen sich auf sich selbst verlassen müssen, dass sie auf sich selbst hören müssen. Im Fall der Rechtsanwältin, Frau Beate Bahner, zeigen Staat und Medien ihr Vorgehen, wenn man nicht absolut uniform geht. Eine Frau, die juristische Fachbücher schrieb, die sich gegen eklatante Gesetzesänderungen im Fall der Pandemie wehrte, die vielleicht außer sich war, bringt man nicht mehr ins Gefängnis. Man bringt sie in die Psychiatrie. Natürlich entschuldigt sie sich nach ihrer Entlassung in aller Öffentlichkeit, weil sie wohl eher nicht ihre Zulassung verlieren möchte. Medien nennen sie die "Coronoia-Anwältin". Frauen kann man ungemein schnell zerstören. Man nennt sie hysterisch, paranoid. Ungefähr so muss man damals Ulrike Meinhof aus der Fassung gebracht haben: Frauen gehören an den Herd - möglichst schweigend. Man konnte sie an einem bestimmten Punkt nicht mehr in die Uniform bringen. Arbeiter und Handwerker haben das genau beobachtet. Sie haben genau gesehen, wie schnell der Name in den Schmutz gezogen wird, wie schnell Menschen weggesperrt werden. Der Neuanfang kann nur heißen, dass Arbeiter und Handwerker ihre Ziele und ihre Forderungen selbst artikulieren müssen. Sie müssen sich dafür sichtbar machen. Da es die Medien unterlassen, Handwerkskunst zudem verzerren, müssen Handwerker eben Blogs schreiben. In jedem Ende wohnt ein Anfang! Handwerker werden also von den "Toten" auferstehen. Das ist ein toller Anfang.