Bestatter sind intelligenter als Politiker

Ausgebildete Bestatter, die sich als Bestatter verwurzelt haben und sich tatsächlich auf die Fahne geschrieben haben, dass sie eine Bestattungskultur erhalten wollen, kämen im schlimmsten Traum nicht darauf, einem Menschen Folgendes zu sagen: "Ihre Frau ist verstorben, das ist optimal und sehr gut für Sie! Sie haben nämlich mehr Platz in ihrer Wohnung, können ein Zimmer vermieten … und schon füllen sie ihre Taschen. Sie könnten sich schon morgen ein schickes Smartphone kaufen!" In diesem Fall müsste man mit kompetenten Menschen über Geschäftsfähigkeiten verhandeln. Wir haben eine beliebte Kanzlerin, die das Wort Flüchtlinge und Fachkräftemangel in einer Ansprache verbauen konnte. Journalisten haben nicht bemerkt, dass ein Staatsoberhaupt öffentlich sagt: "Wir schaffen das. Deutschland braucht Fachkräfte. Schließlich kommen doch auch Architekten und Ingenieure…" Gehört haben Menschen: "Herzlich willkommen, liebe Flüchtlinge. Schön, dass Ihr alles verloren habt, denn wir brauchen Fachkräfte." Normalerweise ruft man Fachkräfte über Konsulate. Teilweise klangen auch Journalisten wie Headhunter: "Natürlich wird das ein harter Weg. Es wird nicht einfach…" Eine wahrhaftige Kanzlerin hätte doch eine gefühlvolle Rede gehalten: "Wir heißen die Menschen aus den Kriegsgebieten willkommen. Wir helfen Euch, wo wir können. Seid unsere Gäste, denn wir haben nicht vergessen, wer uns geholfen hat." Als ein über die Maße über den Menschen stehendes Staatsoberhaupt hätte die Kanzlerin auch Momente nutzen können, laut an die großherzige Hilfe Atatürks zu denken, der während der NS-Zeit jüdische Professoren einlud und in seinem Land aufnahm. Hat es je ein europäisches Staatsoberhaupt gegeben, das seinen Landsleuten fremdes Unheil und Elend beschreiben musste, um eben diesen Menschen Fachkräfte zu vermitteln? Das Gegenteil von gut ist schlecht oder böse. Beides trifft selten zu; dann nämlich fühlen sich Menschen, auf beiden Seiten, benutzt. Jeder echte Bestatter, jeder Redner übt komplizierte Namen, bevor er sie auszusprechen wagt. Es ist peinlich und respektlos, wenn man diesen komplizierten Namen falsch prononciert. Heiko Maas, Außenminister, sagt in den schlimmsten Phasen eines Krieges, in dem Menschen höchsten Respekt und äußerste Aufmerksamkeit brauchen: "Lühbien." Seine Lebenspartnerin, eine tolle Schauspielerin, weiß sicher, dass diese Momente ein ganzes Stück zerstören. "Jetzt muss die UNO in Lühbien…" Der Sound in diesem Land erinnert an ein schlechtes Theaterstück, in dem Protagonisten über eine Bühne schlurfen, das Publikum lenken, damit der runtergeleierte Text des Hauptdarstellers untergeht.