Frauen und Trauer
07/07/25
In Deutschland lebende Frauen sind kälter und härter geworden. Tränen und Trauer fast verboten. Sie messen und assimilieren sich fälschlicherweise noch immer mit Männern, die dann ihrerseits Angst haben, dass man Ihnen ein nicht existierendes Königreich wegnimmt. Mit diesem Satz komme ich bereits in die Schublade der verknöcherten Feministin. Nehmen wir die ur-männliche Domäne Fußball. Noch in den 1970er Jahren war es undenkbar, dass Frauen einen Lederball treten. Frauen und Männer bauten aber für Frauen den Profi-Fußball auf. Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen ist heute bekannt für eleganten und exzellenten Fußball. Heute spielen auch muslimische Frauen organisierten Fußball. Einst fotografierte ich ein großes Turnier im Willy-Kressmann-Stadion in Schöneberg - in der Dudenstraße. Nur wenige Meter entfernt, Am Lokdepot, befinden sich meine Geschäftsräume. Nur wenige Meter entfernt arbeite ich zwischen bigotten Frauenhassern und Männerhasserinnen, die das wahlweise, nach Lust und Laune, verdrehen. Ein aufgeräumt warmherziger Mann, der Projektleiter des gesamten Komplexes, hat mir die erstklassig einwandfreien Räume großherzig gegeben. Er hat mir geholfen. Er hat mir obendrauf seine Küche vermacht. Manche Eigentümer drängten sich gleich in den Beirat. "Frau Marschner muss den Kabelschacht entfernen. Der ist am Gemeinschaftseigentum angebracht." In Deutschland sind Unternehmerinnen ohne Ehemann eine Bedrohung. Am Lokdepot streckt niemand den Daumen hoch, wie einst die amerikanischen Alliierten, und sagt: "Hey. You Girl go!" Niemand sagt: "Danke, dass Du mir keine dicken Hecken an den Zaun stellst. So wirkt mein Balkon durch Deine Terrasse größer." Sieben lange Jahre habe ich kreischende Kinder im Hof (aus)gehalten. Der wohl nobelste Spielplatz der Stadt liegt aber direkt vor der Tür. Niemand bedankt sich bei mir. Ganz im Gegenteil. Der Schnösel im Beirat beteuert, dass ich nie zu Versammlungen komme, um ihn zu huldigen. Tatsächlich decke ich seine kaufmännische Inkompetenz auf, während sein Stammtisch Vierkantschlüssel für den Hofwasserhahn verteilt, damit die Kinder das Gartenwasser der Gemeinschaft laufen lassen können. Der Projektleiter, der mir geholfen hat, wird hysterisch unkontrolliert verklagt. Ihm werden fragwürdige Schäden angelastet. Wenn ich als Frau mit Mathe komme, sind bigotte Männer natürlich nicht begeistert, weil eine Frau rechnen kann. Der Streitwert seiner Klage liegt bei 100 000 Euro. Die 3 Häuser haben 43 Einheiten. Das Finanzamt sagt, dass die Wohnungen in den Häusern einen Wert von 25 Millionen haben. Für einen also im Verhältnis kleinen Schaden von 100 000 Euro konnte der Beirat - und sein ausschließlich ihm ergebener Verwalter - keine sachlichen Verhandlungen führen. Er wollte klagen und fuhr mit einem geringen Streitwert für seine Anwaltskanzlei knapp 80.000 Euro ein. Wenn ich den Streitwert durch 43 Wohnungen teile, dann komme ich auf 2.325 Euro. Was hat das mit Bestattungen am Hut? Nichts. Meine Angehörigen und ich werden in meiner Arbeit gestört. Nicht nur das. Ich brauche Anwälte, um den daraus entstanden Terror gegen mich aus meinem Geschäft zu halten. Kosten: 15.000 Euro. Eine Wohnungskäuferin hat ihre Mieter über Jahre ausgeweidet. Sie war schlicht zu dumm und zu unbetreut, die Vermieterauskunft zu errechnen und zu übergeben. Sie bezog später ihre Wohnung und wies sich als absolute Männerhasserin aus. Dem Haushandwerker dichtete sie Schäden an. Der musste für ihren geistigen Müll büßen. Natürlich bedankte sie sich nicht bei mir, dass ich ihren Mieter nicht terrorisierte. Das können solche Terrortanten, mangels Masse, natürlich nicht. Sie lief hysterisch zum Beirat, der ihr heute den Sugar-Daddy vorspielt, ihren Terror unterstützt, weil er seine Geldquelle versiegen sieht. Der hochstapelnde Verwalter ist ihr bester Kumpel. Die übrigen Frauen in diesen Häuser finden das super. Sie lassen sich schließlich, über die Stammtisch Sugardaddys; und auf Kosten der Gemeinschaft, ihre Waschmaschinenschäden reparieren. Das legen sie irgendwann auf ihre Käufer oder Mieter um. Feminismus hatte immer einen sachlich rechnerischen Grund. Auch die Politik rechnete die Steuern aus, die arbeitende Frauen einbringen. Am Lokdepot hängen Kalender aus den 50er Jahren. Wann und wie genau sollte eine bisher harmlose Feministin trauern? Am Lokdepot geht das offenkundig nicht.
Aggressive Hysterie
04/07/25
Als AIDS Menschen ins Unglück trieb, wurde die Gesellschaft aggressiv-hysterisch. Die durch HIV infizierten Menschen hingegen machten aus der weltweiten Not eine Tugend. Sie bauten Häuser für ein lebenswertes Leben in Ausgrenzung. Sie bauten Hospize. Sie vererbten Geld für die Forschung. Sie installierten in den Kirchen Gedenktage. Damit ging zwangsläufig einher, dass krebskranke Menschen offen über ihre Krankheit sprechen konnten. Das Perücken-Theater mit aufgemalten Augenbrauen konnte ein Ende finden. Weltweit werden die Toten geehrt. Ihre Kreativität, ihre Lebensfreude, ihre Liebe wird gezeigt. Der Welt-AIDS-Tag ist eine Art Totensonntag geworden. Ich erinnere in den USA unendlich lange Quilts, die die Toten in den Straßen verstofflichten. Der Pride March, der Christopher Street Day ist keine bloße Tuntenparade für den RBB. Die Parade ist kein Streichelzoo für Menschen, die mal einen flippigen Ausflug verbuchen wollen. Dieser Tag ist keine Schlachteplatte für Parteien, für Konzerne, die Überwachungssysteme verkaufen, die also an den übrigen 364 Tagen so tun, als gebe es AIDS nicht mehr, als gebe es im Grunde keine homosexuellen Ärzte, Polizisten, Soldaten, Politiker. Die Weinkönigin der CDU dankt nicht dem Feminismus für Ihren Stuhl. Sie dankt der CDU dafür und deshalb wird sie die Regenbogenfahne nicht hissen. Respekt! Auch Herr Merz von Black Rock hat seine Fahne gefunden. Er bekräftigt seine Weinkönigin, indem er sagt, dass er nicht in einem Zirkus wirken möchte. Mit dem Zirkus meint er sicher Jens Spahn. Respekt! Hysterische Aggressivität sägt immer am eigenen Ast. Der Christopher Street Day hat in Deutschland dazu geführt, dass sich die Mutter von Bill Kaulitz etwas sicherer fühlen kann. Er hat dafür gesorgt, dass Jens Spahn in die CDU gelangte. Er hat dafür gesorgt, dass Anne Will nicht im ZDF gecancelt wurde, wie einst Hella von Sinnen. Er hat dafür gesorgt, dass der Paragraph 175 abgeschafft wurde, der homosexuelle Menschen in einen Topf mit Menschen warf, die Unzucht mit Tieren betreiben. Dieser eine Tag ehrt jene Menschen, die in jener Christopher Street ihre Beziehung mit einer indoktrinierten Gesellschaft beendeten. In dieser Straße stieg ein Phoenix aus der Asche, der die Welt bewegte, berührte, zum Nachdenken brachte. In dieser Straße wurde ein Manifest in die Welt gerufen, das ein Leben - eingeschlagen mit Knüppeln und Eisenstangen, malträtiert mit Elektroschockbehandlungen, einbuchstabiert durch fanatische Exorzisten, gefangen in Handschellen, gedemütigt in künstlichen Eheschließungen, akribisch registriert in staatlichen Archiven - beendete! Ein wahrhaftiges Leben konnte tief einatmen, ausgehen, tanzen, küssen, lieben. Homosexuelle Menschen stellten sich gegen die aggressive Hysterie der Gesellschaft auf. Sie erklärten sogar den Dümmsten, dass Homosexualität keine übertragbare Krankheit ist. Sie erklärten den grässlichsten Ungepflegten dieser Welt, dass die sich jederzeit frei in jeder Sport-Dusche bücken könnten, um ihre Seife dann endlich zu finden. Schließlich waren es homosexuelle Männer die ganze Industrien bewegten. Jeder heterosexuelle Mann kann heute eine Maske auflegen, eine Tagescreme und eine Nachtcreme nutzen. Er kann 300 Parfums in sein Badezimmer stellen und er kann Schmuck anlegen. Er kann seine Tränensäcke mit Gurkenpads behandeln. Homosexuelle Männer haben dafür gesorgt, dass man ihn niemals als schwule Drecksau betitelt. Beschämte Mütter und Väter, die immer für schuldig befunden werden, kamen aus der aggressiven Hysterie heraus. Ein perfides Gefängnis voller perverser Demütigungen. Die Pride Parade ist ein kreativer Spiegel der aggressiven Hysterie. Alle Demütigungen und Schmerzen vereinen sich in fabelhaften Kostümen. Jede Schminke übermalt die kleinkarierten Skizzen über Homosexuelle. Die Trans-Formation ist immer ein Spiegel, eine Möglichkeit, eine Erfahrung. Jeder muskulöse Lederbär, jeder Tom of Finland zeigt auch die Transformation einstiger Peiniger, jeder Hund zeigt eine Geschichte. Warum sollte die ehrbare Regenbogenfahne schlaff an einem Haus baumeln, in dem Menschen ihre eigene Orientierung verloren haben? Welche Maßstäbe will eine Weinkönigin, die von Nestlé (!) gefüttert wurde, setzen? Diese Fahne war immer nur Schmuck für schlimmste Homophobe, die selbst keinen politischen Plan hatten. Tatsächlich schämten sich sogar Politiker für die harmlose Deutschlandfahne. Warum sollten ausgerechnet Homosexuelle die Unordnung einer aggressiv hysterischen Gesellschaft in Ordnung bringen? Warum sollten sie labile Orientierungslose unter ihre Fahne nehmen? Das können nur Menschen wollen, die an ihren alten Peinigern kleben, die noch immer betteln, die sich selbst an fremde Ketten legen und dabei hoffen, dass eben diese Peiniger sie endlich tolerieren.