Don't give up - I wake you up

Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) hat eine lange Latenzzeit. Der Krebs entwickelt sich langsam, vor allem, wenn er durch etwas wie ein Herbizid ausgelöst wird. 10-15 Jahre können nach der Nutzung vergehen, bis sich der Krebs entwickelt. In der Süddeutschen Zeitung lese ich am 27.5.21 einen Artikel über den deutschen Konzern Bayer. 96000 Klagen konnten verglichen werden. Anwälte schlossen Vergleiche in Milliardenhöhe. Der Pharmakonzern rechnete mit 125000 Klagen, kalkulierte dafür 8,8 bis 9,6 Milliarden Dollar ein. "Für Menschen, die noch nicht beim Anwalt waren, und solche, die noch nicht erkrankt sind, aber Glyphosat für eine Krankheit verantwortlich machen könnten, hatte Bayer zunächst 1,25 Milliarden Dollar eingeplant, diesen Betrag dann auf zwei Milliarden Dollar erhöht." Eine saubere Nachricht, die keine Fragen stellt, ist für deutsche Politiker eine gute Nachricht. Die Aktie des Pharmakonzerns sank lediglich um 4,23%, denn die Umsätze waren trotzdem sensationell. Man kann also vermuten, dass die Kosten für 96000 Klagen Peanuts sind. Ein steril kalter Artikel, der keine Fragen hat, endet mit dem Satz: "So schnell wird Bayer wohl den Ärger nicht los." Ich persönlich möchte zunächst dem Supreme Court danken. Ich danke auch den 96000 namenlosen Menschen in den USA, die keinen German Ban einfordern. Ich denke, dass man in den USA viel Geld aufbringen muss, um eine Krebserkrankung medizinisch behandeln zu lassen. Mir persönlich ist es äußerst peinlich, dass auffallend viele deutsche Konzerne vor dem Supreme Court standen. Ich erinnere eine Bank, zwei Autokonzerne und nun einen Pharmakonzern. Peinlich ist es mir, dass deutsche Politiker ihre Justitia auslagern. Das erklärt, warum wir eigene Todesfälle und Leichen auslagern. Dieses Verhalten überträgt sich im eigenen Land auf die Bürger*innen. Ich hoffe sehr, dass der Supreme Court den Berufungsfall des Klägers Edwin Hardeman annimmt. Von 96000 Fällen erwähnt die Journalistin Elisabeth Dostert einen einzigen Namen. Eine Frau, die keine Fragen hat, fiebert quasi mit einem deutschen Pharmakonzern. Sie zitiert sogar einen Portfoliomanager: "Bayer schafft es nicht, einen Schlussstrich unter die Streitigkeiten um Glyphosat zu ziehen", sagte Markus Mann, Portfoliomanager bei Union Investment." Das erinnert mich an eine deutsche Mutterfigur, die alles für ihre Jungs tut. Während alle deutschen Spitzenpolitiker auf ganzer Linie schlafen, geht die Journalistin furchtlos in eine Telefonkonferenz mit dem Vorstandschef; und sie zitiert Herrn Werner Baumann, der in den USA eine rote Linie überschritten sieht: "…Es gibt viele Wege, eine Katze zu häuten." Eine Katze häuten! Das kann nur jemand in der Öffentlichkeit sagen, der über der Kanzlerin steht. Ich hoffe, dass Herr Hardeman zu seinem Recht kommt; und ich danke dem intakten Justizsystem in den USA. Bei einer hohen Todesfallrate und gehäuteten Katzen würde ich in jedem Fall harte Gefängnisstrafen befürworten. Deutsche sind in den USA Ausländer. Sie müssen sich benehmen und dürfen das Leben der Inländer keinesfalls gefährden.