Der Freund in der Not

Nicht selten lösen Krankheit und Tod heftige Richtungswechsel im nächsten Umfeld aus. Beste Freunde kommen nicht ins Krankenhaus. Familien verstoßen ihre Kinder, die positiv auf HIV getestet wurden. Eine Mutter verbietet ihrer eigenen Tochter das Haus und untersagt ihr jeden Kontakt zur Familie, weil die Freundin der Tochter, selbst mit dem HIV-Virus infiziert, für eine Aufklärungskampagne auf Plakaten Gesicht zeigt. Familien von Menschen, die an den Folgen von AIDS sterben, beschulden die Lebenspartner. Sie verweigern jeden Kontakt. Sie drücken keine Kondolenz aus. Sie haben die Macht, weil AIDS als Waffe der Schwulen betrachtet wird. Die infizieren sich quasi absichtlich, weil sie ein schmutziges, ein unredliches, ein fast schon animalisches Leben führen. Um Gottes Willen, die Schwulen outen sich. Rock Hudson, the Gentleman, ist auch eine schwule Sau? Wie kommt so einer über die Besetzungscouch? Wie gut, dass eine Lady aus Hollywood wie ein Engel auf dem Boden der Tatsachen landet und Schirmherrin wird. Elizabeth Taylor springt wie eine Katze auf das heiße Blechdach. Hollywood will mit AIDS nun wirklich nicht in Verbindung gebracht werden. Kollegen wollen sie abhalten. Man prophezeit ihr einen Rufschaden und einen Karriereknick. Die Diva ruft und fast 2500 Stars folgen ihrem Ruf ins Bonaventure Hotel. Darunter Rod Stewart, Cindy Lauper, Sammy Davis jr., natürlich CHER und Stevie Wonder. Fast 1 Million US-Dollar fließen in die Kasse, mit der DIE Taylor die AmfAR gründet, die Amerikanische Stiftung für die Aids-Forschung. Sie stoppt den aufkommenden Hass, die wütenden Maßnahmenapparate. Sie stellt sich schützend vor Menschen, die schuldig gesprochen werden, die Täter sind, die sterben können, weil sie es verdient haben. Nancy Pelosi und Elizabeth Taylor sind 1990 maßgebliche Sprecherinnen vor dem US-Haushaltsausschuss zur Finanzierung der Aids-Bekämpfung. Keine dümmliche Feministin wagt den lauten Vorwurf, dass Elizabeth Taylor Publizität sucht. Elizabeth Taylor nutzt die Medien. So beschützt sie ihre Freunde und ihre Kollegen. Sie beschützt Menschen weltweit - ohne es zu wissen. Der Diva sind öffentliche Diffamierungen völlig egal. Ob womöglich Männer Männer absichtlich anstecken ist ihr völlig egal. Elizabeth ist eine große, eine großartige Feministin. In Deutschland ist der Feminismus gestorben. Er eiert, er verschweigt, er ist ängstlich, wie ein Häschen, er verirrt sich blind. Die einzige Feministin im "Fall" Till Lindemann ist Sophia Thomalla. Sie nutzt ihre Publizität und sie steht zu ihrem Freund, ihrem Kumpel. Das ist sogar einer Kolumnistin bei der TAZ aufgefallen, die über Copy and Paste Stimmen aus Echokammern auflistet. Feministinnen schreiben nicht über Frauen, die in Schränken Tennis-Sperma schlucken. Sie müssen plötzlich das Kind schonen. Feministinnen regen sich nicht über Frauen auf, die wirklich alles tun, um einer normalen Arbeit zu entkommen - sogar Brüste wiegen. Sie schweigen, wenn aufgepumpte Frauen lügen, die betenden Hände vor Gerichtsgebäuden geben, weil sie etwas Schlimmes erlebt haben - am Ende mit ihrer Story auffliegen. Feministinnen in Deutschland reden nicht über Tausende von Müttern, die den Mann behalten wollen, auch dann, wenn er die eigene Tochter missbraucht. Feministinnen haben kein Netzwerk. Sie fördern sich nicht. Sie befördern sich nicht. Die feministische Außenministerin duldet sogar MEIN KAMPF als Schullektüre! Natürlich will dieses Land keine Sophie Scholls. Die erste Kanzlerin in Deutschland wusste nicht einmal, dass sie eine Feministin sein könnte oder sein müsste, da sie erste Kanzlerin wurde! Nicht eine Frau im Land wurde von ihr ermutigt! Nicht eine einzige!