Das Leben muss lebendig bleiben

Das Leben nach einem Trauerfall ist immer auch entscheidend für eine ganze Gesellschaft, klein oder groß. Es ist logisch und trotzdem muss daran erinnert werden. Man hat immer die Wahl - das Jenseits oder das Diesseits zu gestalten. Diese Gesellschaftsform erlaubt es ausdrücklich, dass man Tischerücken zelebrieren könnte, um mit dem Reich der Toten zu kommunizieren. Man kann den Schamanismus (be)nutzen, interpretieren, deuten, sich zum Meister erklären, heilige Steine legen oder werfen. Man kann in die Numerologie gehen. Man kann ganz einfach Tarotkarten befragen: "Wie geht mein Leben weiter?" Man kann in die Kirche gehen und mit Gott reden. Man kann sich in ein Schweigekloster einbuchen. Man kann auch seine Chakren auslesen lassen. Jeder Mensch hat das Recht - sein Leben einer jenseitigen Führung zu übergeben. Das ist ein ungeschriebenes Grundgesetz. Die Gefahr liegt immer im Größenwahn der westlichen Welt, die in Gewinner und Verlierer denkt, spricht, handelt. Darum hat Berlin so ungemein viele Meister aus unterschiedlich esoterischen Bereichen. Die FU erteilte Frau Giffey eine Rüge für ihren Verstoß gegen die Zitierregeln. Hierfür gab es keine Rechtsgrundlage - aber die Hohe Alma Mater. Sie allein kennt die im Diesseits unbekannten Gesetze, die sie zu einer meisterlichen Entscheidung führten. Frau Doktor Giffey wird sicher eine respektable Bürgermeisterin - obgleich sie 37 Prozent der Textseiten ihrer Dissertation plagiiert hatte. Ich habe heute die FU angeschrieben und die Hohe Alma Mater gebeten, Wolfgang Beltracchi zu rügen. Er hat sich doch nur mit dem Titanweiß in der Zeit verirrt. Mit Hilfe der FU hätte er damals auch Bürgermeister werden können. Vielleicht kann man die Hohe Alma Mater auch zur Steuerhinterziehung der Frau Lompscher befragen?! Sorry! Im Fall von esoterischen Politikern spricht man nicht von Steuerhinterziehung. Frau Lompscher hat Einnahmen nicht versteuert. War die Steuerprüfung - nach ihrem Mietendeckel, der Brandenburg zur Hauptstadt machen wird - eigentlich ein Zufall? Das ist natürlich eine dumme Frage, denn Frau Lompscher ist eine Meisterin ihres Faches. Sie gehört natürlich nicht zu jenen esoterisch selbsterhöhten Politikerinnen, die aus Berlin ein Jenseits mit eigenen Gesetzen machen. Sie wollte vielleicht ertappt werden? Jeder seriöse Politiker lässt vor Amtsantritt seine Steuerunterlagen prüfen. Oder nicht? Wo ist sie denn hingetreten, da sie zurückgetreten ist? Herr Müller hat den Berliner Filz runtergerockt, um nun in den Bundestag zu konvertieren. In der Esoterik muss kein Mensch in ein weltliches Gefängnis. Die Frau Dr. Koppetsch sollte schnell ihren Wohnsitz verlegen. Sie schrieb tatsächlich über die "Gesellschaft des Zorns". Diese Meisterin, quasi Prophetin, passt doch wunderbar in das Berliner esoterisch politische Millieu. Dr. Guttenberg musste, die Blockchain Queen musste, Dr. Giffey musste, Dr. Schavan musste auch…Das macht das Leben in diesem Land so unlebendig, weil eigene spirituelle Gesetze - jenseitig von uns Menschen - zur Anwendung kommen. Mich persönlich ärgert es enorm, dass keiner der benannten Politiker einen Trauerfall hatte. "Die Oma von Franziska lag in Frankfurt/Oder auf dem Sterbebett, musste täglich intensiv von ihr gepflegt werden; und deshalb hat Franziska Giffey Fehler in der Doktorarbeit gemacht. Mit einem Grund wäre sie ein diesseitiger Mensch. Bahnbrechend fatal ist die Vorbildfunktion, denn mit einer gedanklichen San Francisco Wende kann man darauf kommen, dass Claas Relotius nur ein Folgender war. In einer möglichen Verschwörungstheorie könnte man sogar mutmaßen, dass Herr Relotius nie aufdecken durfte und deshalb Auslandsgeschichten erfunden hat. Der Schüler wird zum "Meister." Katastrophal ist es, dass der Ruf der Universitäten - in der gesamten Gesellschaft - in den Keller geht. Phänomenal ist es, dass Handwerker durch die Decke gehen werden.