Nichts ist sicher

Trauernde wissen nun! Besser als jeder hochrangig graduierte Mensch wissen sie, dass nichts im Leben sicher ist. Mein Berufsbereich wird gerade politisch umgebaut. Friedhöfe vermieten Räume an Cafés. Das ist in Kreuzberg so. Das ist in Mitte so. Sicher ist, dass ein Kaffeetrinker in einer Idylle kein Täter ist. Allerdings werden Hebel so gestellt, dass nur noch Profit zählt. Ich erinnere daran, dass Berlin noch SPD dominiert ist. Jedes Gesundheitsamt würde ein Café über einem im Volksmund bezeichneten Leichenkeller verbieten. Hygienegesetze werden umgangen. Heute werden die Klimaräume auf vielen Friedhöfen abgeschafft. Diese Räume verschafften Bestattern und Floristen wertvolle Zeit. Ein Verstorbener konnte 2-3 Tage vor der Bestattung auf einem Friedhof eingeliefert werden. Das macht in einer Hauptstadt Sinn. Mehr und mehr Friedhöfe erwarten, dass Bestatter den Verstorbenen 1 Stunde vor der Zeremonie einbringen. Was heißt das? Die öffentliche Hand lehnt Verantwortung ab, wälzt die Kosten auf Trauernde ab. Ein guter Fahrplan wird vom Bürgermeister zerstört. Wahrscheinlich denkt er sich aus: "Ach, das war doch schon immer so." Kürzlich hat er selbst die Trauerrede für einen Verstorbenen gehalten. Natürlich kommt der Bürgermeister nicht zu Dir. Du bist nicht der Präsident einer Behörde. Du bekommst keinen Kranz, weil Du kein Ehrenbürger bist. Du musst schon DER deutsche Liebling werden. Heidi Hetzer ist ein Liebling. Loriot ist ein Liebling. Der Bürgermeister war also auf einem Friedhof. Er weiß, was ein Friedhof ist. Er weiß, was Menschen dort machen. Kein Marktführer darf sich an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen. Die sozialen Menschen, die soziale faire Gesetze für uns gestalteten, wollten damit Monopole verhindern. Ein fairer Markt ist ein gesunder und geselliger Markt. Die SPD in Berlin interessiert das nicht mehr. Sie mögen GROßE Namen. Groß muss es sein. "Richtig groß wollen wir sein. Wir wollen auch mal gesehen werden. Wir wollen auch die großen Jacken tragen." Die Linke verbaut dann lyrische Geschichten um diese Namen. Am Ende gibt es sozialistische Einheitskonzerne. Wie war es tatsächlich? Das muss man jungen Menschen sagen, wenn es ein soziales Erbe geben soll. Der Polizeipräsident hatte die Gesellschaft für Überführungen, kurz GfÜ genannt, um Verstorbene in die Gerichtsmedizin zu fahren. Heute macht das ein Bestatter. Krankenhäuser hatten Pathologien und Mitarbeiter, die Verstorbene versorgten, die streng vertrauliche Unterlagen verwalteten. In GROßEN Kliniken machen das heute Bestatter. Die Gesetze zur öffentlichen Ausschreibung werden gebrochen, weil Du die Einsparung von städtischen Personalkosten zahlen sollst. Du traumatisierter Mensch, mit dem man alles machen kann, wirst überrollt mit Kosten, weil Dich niemand schützt. DAS ist sicher! Keine Partei würde je sagen: "Wie kann man Hinterbliebene dermaßen belasten und behelligen!?" Warum sollte der Vorstand eines Krankenhauses junge Menschen zu Sterbebegleitern ausbilden, wenn es GROßE Bestatter gibt, die alles VERGRÖßERN? Warum sollte ausgerechnet die Polizeipräsidentin sozial sein? Sie muss sich in einer Welt behaupten, die die Gebärmutter auf Youtube erklärt, die Frauen für Raumspray-Werbung einsetzt. Was ist die gute Nachricht heute? Junge afrikanische Havard-Studenten gründen kleine aber feine Finanzsysteme für Afrika. Sie haben festgestellt, dass sich kaum ein Afrikaner ein Bankkonto leisten kann, dafür aber ein Handy, mit dem er Coins kostengünstig transferieren könnte - von einer Hand in die nächste Hand. Wäre es nicht wunderbar, wenn Korruption ein Ende finden würde?