Let love rule
09/01/20
In Berlin leben, immer betont links verortet, stets rechts auslaufend, die berühmten Rassismus-Beauftragten, die immer genau wissen, was ein anderer meint. Sie sind es, die Geschichte nicht erzählen können und so kuscheln sie mit Randgruppen. Sie glauben tatsächlich, dass Lenny Kravitz ein Bruder ist, der mit ihnen am Görli kiffen wollte, weil er Dreadlocks trägt. Das ist jene kleine Herrenrasse, die keinen Job bei Mr. Kravitz bekommen würde. Keines seiner Konzerte ist jemals gefloppt. Kein Mikro, keine Gitarre, kein Bass fiel jemals aus. Er war nie in Drogenskandale verwickelt. Er zerlegte nie ein Hotelzimmer und er belästigt keine Frauen. Er ist konservativ, sehr diszipliniert und er gab stets kultiviert intelligente Interviews. Er beherrscht viele Instrumente. Er steht seit drei Generationen ganz weit oben. Ich glaube, Herr Kravitz hätte den Flughafen in Berlin nicht verpatzt. Joseph Beuys sagte: "Wählt nicht die Politik. Wählt die Kunst." Das prägte meine Generation - zumindest in Berlin. Grace Jones war ein Vorbild für Arbeiterinnen, für die Gay Community, für Frauen. "Walking in the rain" löste einen Friseurboom aus. Viele Frauen trugen enge Anzüge von Mugler und sie ließen sich einen Flattop schneiden. "Walking in the rain. Feeling like a woman, looking like a man, sounding like a No-No." Frauen trugen schwarze Sonnenbrillen, wie in der Matrix. In einem anderen Video (Warm Leatherette) sprang Grace Jones, als trommelnder Affe verkleidet, eine lange Treppe hinunter. Jeder hatte diese politische Aussage verstanden. Es brauchte keine Erklärung. Ich habe heute ergo kein Vertrauen in die Berliner Stadtführung, da ich den Perfektionismus und die Kultiviertheit von Herrn Kravitz kenne. Ich vertraue Grace Jones weitaus mehr, als der Kanzlerin, denn sie konnte ohne Worte Politik machen. Linke Politiker in Berlin, die die Kunst verschwinden lassen, sind rechts. Nina Hagen, made in DDR, war übrigens neben Grace Jones die Migrationshilfe für den Westen. Sie kombinierte in 4 Oktaven Reggae, bayerische Jodelmusik und klassische Arien. Sie beförderte Bob Marley auf die Venus, weil sie auch eine Feministin ist. Die Kanzlerin wurde von Miriam Meckel gefragt: "Sind sie eine Feministin?" Frau Merkel wusste es nicht. Sie zog die Schultern hoch und die Mundwinkel hinunter. Als erste Kanzlerin muss man das vielleicht auch nicht wissen… Bisher sind die Rassismus-Beauftragten bei mir erfolgreich gescheitert. Sie denken nicht gründlich genug.