Alkohol am Staatssteuer
28/06/19
Die politische Zauberformel um die "Prozessökonomie" heißt Zivilrecht. Alles einstellen, was zivilrechtlich verfolgt werden kann. Herr Müller "spart". Der Staatsanwalt wollte DIE Akte fast schon schließen. Dann kommen anonyme Hinweise. Die Charité wundert sich. Kein Gericht fordert die ärztliche Akte an. Ein Polizist reißt 134 km/h in seinem Dienstfahrzeug runter und rammt bei 93km/h das Auto einer jungen Frau, die sofort stirbt. Heute, 17 Monate nach dem Todesfall, gibt es noch immer Nebel und keine Anklage gegen den Polizisten. Der Staatsanwalt "kann noch nicht entscheiden, wie man mit dem mutmaßlich (?) Schuldigen am Tod der jungen Frau verfährt…" Nach dem Urteil der Ku-Damm Raser und nach dem Lebenslänglichurteil der Werkzeugräuber, die bei einer polizeilichen Verfolgungsjagd eine Frau töteten, müssen sich die Eltern verhöhnt fühlen. Der Innensenator möchte nach 17 Monaten den Eindruck der Vertuschung ausräumen. Ein Alkoholiker bringt die ganze Polizei in Verruf, denn wer würde seinen Kollegen in der eh schon verfilzten Stadt nicht decken? Kein Arzt hat je medizinische Fehler aufgedeckt. Kein Anwalt hat je juristische Fehler aufgedeckt. Keine Rechtanwaltkammer hat je einen Anwalt ausgeschlossen, der mit gefälschten Vollmachten Erbschaften ermöglicht, manipulierte Zeugen antreten lässt. Ein betrunkener Mann, der eine Frau getötet hat, geht natürlich zu seinen Kollegen und bittet sie um Hilfe. Wer würde das nicht tun? Ein Held! Ein Held hat aber keine Alkoholprobleme. Kein Ausversehentrinker setzt sich mit 1,24 Promille in seinen Dienstwagen und folgt einem Notruf. Ein Ausversehentrinker sagte klar: Ich habe meinen Geburtstag gefeiert. Ein Kollege muss den Einsatz übernehmen. "Es gibt keine Vertuschung", sagt der Staatsanwalt. "Der Umstand, dass es lange dauere, heiße aber gerade nicht, dass es nicht mit rechten Dingen zuginge, sondern das Gegenteil: dass mit größter Sorgfalt allem nachgegangen werde in den Ermittlungen." Dann aber müsste es sich für den Chef der Charité so auch anfühlen. Dann müsste es sich für die Eltern der toten Fabien so anfühlen. Dann müsste es sich für Journalisten so anfühlen. Der logische Menschenverstand folgt nicht. Ist der Bürgermeister der Stadt Berlin an ein Mikrofon getreten, hat den Eltern sein Beileid ausgedrückt? Hat der Bürgermeister Kontakt zu seiner Polizeimannschaft aufgenommen? Hat er das eine Alkoholproblem sofort und eloquent gelöst, um seine Mannschaft zu verschonen? Wer Fabien Telefonate am Steuer unterjubelt, um einen alkoholisierten Polizisten zu schonen, degradiert sich zum Co-Alkoholiker. Der nächste Alkoholiker zieht vielleicht seine Dienstwaffe und ballert meine Schwester um.