Trauer und Wut

Trauer und Wut gehören unbedingt zusammen. Die Wut auf Behörden. Die Wut auf Gesetze und Verordnungen. Die Wut auf die Kirchen. Die Wut auf Menschen, die Kulturen nicht verstehen. Bei einem Standesamt in Berlin muss die arme Standesbeamtin, Frau T., Unmengen an Beurkundungen vollziehen. Eine Auszubildende wird quasi zur Vollkraft erklärt. Frau T. Ist verärgert über die Stadtführung, weil sie am Limit ist. Ich muss sie aufbauen: "Liebe, verehrte Frau T., Sie verdienen aber auch 15.000 Euro netto im Monat; und am heutigen Abend kommt der Masseur, die Pediküre und der Hairstylist in Ihre Villa." Ein herzliches Lachen platzt aus der Standesbeamtin. Ihr Arbeitszimmer ähnelt einem Schlachtfeld. Akten, Mappen, Ordner, Briefe, Dokumente, Post warten an ihren Notplätzen auf Bearbeitung. Bestatter rufen an. Angehörige brauchen die Sterbeurkunden. Sie sind wütend. Sie sind wütend auf das Universum, wütend auf Gott, wütend auf den Bürgermeister von Berlin. Diese Wut braucht mich verstärkt. Ich erkläre Schritte, versuche Ersatzurkunden zu besorgen. Ich selbst verachte Arbeitgeber, die MEINE Hinterbliebenen der Lüge bezichtigen. Ein freier Tag für die Bestattung der Mutter muss durch Sterbeurkunde bewiesen werden. Das ist das Allerletzte! So einem Unternehmer müsste man sofort eine Strafe von wenigstens 1.500 Euro auferlegen. Das ist ungefähr die Summe, die Menschen in der weißen Siedlerstadt Calgary bezahlen, wenn sie keine Lizenz für ihre Katzen haben! In dieser weißen kanadischen Siedlerstadt stehen ganz sicher keine nach Punktesystem ausgewählten Frauen 3 Jahre auf ihren Terrassen und pöbeln über einem Bestattungsinstitut herum. Solche Subjekte, die Herr Lindner toll findet, spuckt Kanada aus. Reden wir also über die wahren Topsäue, die in Berlin landen. Reden wir über die, die unsere Arbeitsplätze, Lebensräume und Wohnräume killen. Reden wir über die Firma Facebook/Meta, Hamburg und Berlin, da Mr. Zuckerberg keine Steuern bezahlen möchte. Ist er nicht ein undankbarer Hund? Immerhin wird er von uns reich beschenkt! Daten, Fakten, Intimes, Internes, Fotos von der Mama, vom Papa, vom Arbeitsplatz. Reden wir über die Firma Google, die kostenloses Menschmaterial, stets nur Rohstoff, erntet. Google pflückt unsere Frauen, unsere Kinder, sogar unsere Männer. Diese Firma ist nicht gewillt im Land Steuern zu bezahlen. Reden wir über unterirdische deutsche Politiker, die Google-Fahrzeuge passieren ließen, um eine erstklassige US-Überwachung zuzulassen. Reden wir über Starbucks. Reden wir darüber, dass Starbucks mir einen teueren Kaffee verkauft, meinen Vornamen dreist auf Becher schreiben möchte, als wäre ich eine Freundin dieses Hauses, und keine Steuern bezahlt. Reden wir über die wahren Schmarotzer dieses Landes, die sich im Grunde neue Kolonien basteln. Mc Donalds zahlt keine Steuern in Deutschland. Bei angeblichen Traditionalisten wird man nicht von lustigen US-Einwanderern bedient, die den American Way of Life transportieren könnten. Es sind die guten alten Gastarbeiter, die man ausbeuten kann, die billig sind, weil sie in vielfältigsten Nöten stecken. Reden wir über die Firma Apple. Eine Firma, die unsere Gastfreundschaft durch Applaus und Beifall spüren kann. Eine Firma, für die wir Siemens und Nixdorf verlassen haben, zahlt in Deutschland keine Steuern. Ist das jene Dankbarkeit, die fröhlich und heiter stimmt? Können wenigstens die vielen für uns blockierten Arbeiter in prima Lohntüten sehen? Nein. Das können sie nicht. Das jene Arbeiter Trauerfälle in ihren Familien haben, die an Kulturen gebunden sind, interessiert diese Schmarotzer nicht. Wenn also Irgendwer oder Irgendjemand nach Berlin kommt, mit einer Eigentumswohnung in meiner Stadt knapp 300.000 Euro in 8 Jahren verdient hat, weil er den Bezos für Arme mimen möchte, dann hat er (immer maskulin) schlicht und dauerhaft den Mund zu halten!