Wärme und Kriege
15/01/20
Wann immer ich etwas über Libyen lese, denke ich: Heizung, Tankstelle, Börse, Öl, Waffen, Tote. Ich denke nicht: Gaddafi. Experten müssen das politisch akademisch verschachteln. Menschen in Libyen, Geschäftsleute und Studierende, nannten die Kriege in Libyen NATO-Kriege. Sie fragten sich, wo die 100 Mrd. Dollar blieben, die eingefroren wurden. Gehälter konnten nicht bezahlt werden. Menschen lachten über neue Mülltonnen. Und plötzlich sagten sie, dass es selbst unter Gaddafi besser war. Daran erkennt man, dass nie Politik betrieben wurde. Im Jahr 2011 stellte die USA die Öllieferung der Rebellen nicht unter die Sanktionen, die die UNO gegen Libyen verhängt hatte. Der SPIEGEL spekuliert, dass die Kanzlerin in diesen Tagen wichtige Gespräche mit Präsident Putin führte. So wichtig, dass kein Dolmetscher anwesend war. Deutschland hat schlechte Karten in Libyen. Wir waren keine Supporter für ein schönes, freies Libyen, weil die russische Gasprom, für die Gerhard Schröder arbeitet, mit 49% an der deutschen Wintershall-Tochter im Wüstenland beteiligt ist. Wir lieferten keine Waffen, weil wir es warm haben wollten. Natürlich möchten Menschen es warm haben. Europa nahm vor den Kriegen in Libyen 90 Prozent der Öllieferungen ab. Europa investiert heute ganz sicher in die Energiewende, weil Greta und ihre Leute nun endlich verstanden wurden. Die Grünen grünen plötzlich. Ein Wunder geschieht und wir sind dabei. Der wirtschaftliche Druck, nicht der politische Druck, mit den Waffenlieferungen weiterzumachen, ist enorm hoch. Wir können schließlich nicht Europäern die Waffen verkaufen. Das wäre antieuropäisch. Wer zerschießt sein eigenes Wohnzimmer? Wir wollen ein warmes Europa. Wir brauchen Öl. Tankstellen sind die täglichen Börsen. Wir können weitere Flüchtlinge aufnehmen. Dann aber würde die Kanzlerin nichts mehr gewinnen. In einer Diktatur darf es schließlich keine Verlierer geben. Die darf es nur in einer Demokratie geben. Wer hat das Wort Klimakanzlerin bitte erfunden? Ein Gefälliger? Die Menschen in Libyen lernen, ihr eigenes Land zu hassen: "Jeder kämpft gegen Jeden." Deutsche kennen das Hassphänomen doch nur zu gut aus dem Kalten Krieg! Russen sind Kommunisten. Amerikaner sind Kapitalisten. Deutsche hassten Deutsche, die kapitalistisch waren. Deutsche hassten Deutsche, die kommunistisch waren. Deutsche hassten Deutsche, weil Franzosen Deutsche hassten….Dieser Hass trieb tausend Blüten und verschraubte sich jahrelang tief ins Land hinein. Er löste sich nicht auf.