Sabotage

Feuerwehrleute werden angegriffen, Polizisten werden auch verbal angegriffen, Krankentransporter werden angepöbelt und bestohlen. Bestatter im Dienst werden neuerdings angepöbelt. Ein Orthopäde in der Bergmannstraße wird niedergestochen. Jemand zündet einen Kinderwagen in einem Haus an. Eine Frau beschädigt einen Fahrstuhl, um einen Mann zu denunzieren. Achtsame Anwohner erwischen diese Frau später bei weiteren Taten. Sie muss das Haus verlassen. Müll wird, wie selbstverständlich, in Grünanlagen entsorgt. Eine Frau, ehemalige Richterin, bittet eine Nachbarin um Hilfe bei der Haustierversorgung. Aus dem Stand erstattet sie dann Anzeige wegen Diebstahl; so, als folgte sie selbst einem Plan. Die helfende Nachbarin war nicht dumm. Sie hörte vorher auf ihre Intuition und hatte eine Zeugin. In einer malerischen Landschaft Berlins halten drei kleine Jungs ihre Füße in ein japanisches Wasserbecken. Darin schwimmen wertvolle Fische. Ein Koi ist äußerst empfindsam. Die Mütter trinken Kaffee. Sie finden sich selbst cool, weil ihre Kinder komplett ausflippen, lauter werden und mit ihren Beinen Wellen im Koi-Becken schlagen. Seit November/Dezember 2021 verändert sich das Umfeld meines Arbeitsplatzes. Der Sender der Hausgarage wird gestört. Ein Auto wird gestohlen. Etwa zeitgleich wird mein Autoreifen aufgestochen. Nachbarn im gegenüberliegenden Haus berichten, dass mein Geschäft ausgespäht wird. Hausfremde Menschen laufen durch das hintere Treppenhaus und spähen mein Geschäft aus. Der Verwalter der Anlage schreibt, dass jemand datengeschützte Unterlagen von mir anfordert. Im Haus selbst werden unbenutzte Zigaretten platziert (Kein Raucher lässt seine teuren Zigaretten liegen). Ich lasse Sicherheitsschlösser an meine Eingangstür montieren und bitte den Schlüsseldienst darum, die Alarmanlage laut zu bestätigen. Am nächsten Tag sehe ich vollflächige Handabdrücke an meiner Türscheibe, so, als wollte jemand die Tür mit Kraft öffnen, um den Alarm zu testen. Um mich auszuforschen werden Handwerker des Hauses ausgefragt. Es ist ihnen äußerst unangenehm und so erzählen sie es mir. Eine Kundin von mir wird auf der Eingangstreppe angepöbelt. Ihre Glatze und ihre Tattoos lösen die Homophobie heraus, die ich bereits erahnte. Das reparierte Türschloss des Hauseinganges wird aufgehebelt. Ich selbst muss ungewohnt oft die Polizei rufen - und den sozialpsychiatrischen Dienst. Ungewohnt ist nicht die Homophobie. Ungewohnt ist es, weil sich Angriffe auf meine Berufsgruppe zu den Angriffen auf Polizei, Feuerwehr und Krankentransporter gesellen. Eine Ausbildung zum Bestatter schärft die Konzentration, bekräftigt das erste und damit untrügliche Gefühl. Wir hören jede störende Türklinke. Wir nehmen jeden Störer sofort zur Kenntnis. Wir können Trauergäste und "verirrte" Spaziergänger unterscheiden. Die Triebfeder von Saboteuren ist mir persönlich völlig egal. Welchen kranken Geistern sie folgen? Diese Frage muss bei mir und meinen Kollegen Gleichmut auslösen, denn in keinem Bezirk Berlins stehen Animationsschilder. Es gibt Experten, die sich darum kümmern müssen. Wer die Toten und die Hinterbliebenen nicht mehr schützen will, der muss auch nicht vorgaukeln, dass er das Leben seiner Kinder, seiner Zukunft schützen möchte. Man steckte harmlose Bahnfahrer, die ohne Ticket fuhren, ins Gefängnis, um heute Sabotage, also kriminelle Strukturen zu tätscheln.