Gaffer an Unfallorten
29/06/19
"DIE müssen sich an unsere Kultur anpassen und nicht umgekehrt. Wir sind hier in Deutschland." Gaffer an Unfallorten - steigende und dreiste Tendenz - verursachen nicht nur Staus, sie verursachen mittlerweile Unfälle. Ein LKW Fahrer, der Giftstoffe transportiert, steigt mitten auf der Autobahn aus seinem Vehikel, geht zum Unfallort, steigt in einen zertrümmerten LKW und startet seine Kamera. Sein Kopf wurde ausgeschaltet. Die Polizei muss einem erwachsenen Mann, neben einem Unfallort mit Toten, Verwarnungen aussprechen. Feuerwehrmänner müssen Unfallopfer mit Planen vor Gaffern schützen. In einer Kleinstadt rast ein Auto in ein Café. Ein Mann und ein Kind stirbt. Die Polizei muss sich mit Gaffern auseinandersetzen. Die Situation eskaliert und eine Prügelei mit der Polizei nimmt ihren Lauf. Ich vermute, die Gaffer wollten ihrer Freiheit nicht beraubt werden. Sicher zitierten sie Grundgesetze. Eventuell fehlte ihnen ein "mach doch hier einen Zaun hin". Ein selbstkreiert langweiliges Leben muss mit Leichen aufgepeppt werden. Zwei junge Männer halten urplötzlich auf der Autobahn an, selbst für die Standspur zu faul, positionieren sich vor einem Autowrack und machen ein Selfie. Ihr Lachen ist mit Falschheit überzogen. Als die Polizei zu ihnen kommt und ihnen die Leichen zeigen möchte, heulen beide. Warhol hatte also recht. Für 10 Minuten Berühmtheit machen viele Menschen alles. Die Argumente der "Berühmten" werden immer dreister und dümmer. Die Sätze Erwachsener beginnen auffallend oft mit "Ich wollte doch nur…" Kein einziger Mensch hatte den Schneid, die Wahrheit zu sagen: "Ich geile mich gerne an Leichen auf." Vor einigen Tagen hörte ich zufällig in einer Radiosendung den Aufruf, dass Hörer ein großes fuck you versenden können, um ihrem Ärger Luft zu verschaffen. Ein 13-jähriges Mädchen rief an: "Ich sende ein fuck you an alle, die sich voll fame fühlen - aber gar nicht fame sind." Der IQ eines 13-jähriges Mädchen liegt weit über dem IQ erwachsener Gaffer.