Streitthema in einer Pandemie

Das Streitthema Berlins, laut Ärztezeitung, ist das Corona Behandlungszentrum in der Jafféstraße am Messegelände. "Corona-Notfallklinik im Dornröschenschlaf." Die 500 Betten werden nicht genutzt, weil wir uns im Krieg befinden. Zunächst werden dort Mitarbeiter, die es nicht gibt, ausgebildet. Weitere 300 Betten sind geplant. Es gibt Pflegepersonal und Ärzte der Vivantes Kliniken auf Abruf. Gesucht werden Mitarbeiter - auch für die Logistik. Das gefiel dem Boss des Gesundheitsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus überhaupt nicht. Die Linke kämpft heroisch gegen den Stand-by-Modus des Zentrums, man solle das Geld doch besser in die Umrüstung bestehender Krankenhäuser stecken. In dem Zentrum haben alle Mitarbeitenden des Kernteams eine dreitätige Schulung erhalten - intensiv. Jede Woche wird ein Auffrischungskurs verschrieben. Pflegepersonal fehlt. Der Senat tagt. Das Zentrum bleibt bis Mai 2021, soll für die Impfungen genutzt werden. Zur Erinnerung: Im März 2020, also vor 9 Monaten, wurde das Zentrum mit 1000 Betten geplant und in Eile gebaut. Man brauchte 600-800 qualifizierte Einsatzkräfte. Gemeldet haben sich 30-40 Freiwillige. Ein Aufruf an Helfer, die im Ruhestand sind, gab es bis heute nicht. Unwichtigerweise kümmere ich mich persönlich darum, dass ein Teil der Friedhöfe in der Kreuzberger Bergmannstraße nicht bebaut wird. Die tolle Initiative "Lass doch unseren Toten ihren Frieden" hat bereits 5000 Unterschriften gesammelt. Kernige Aktivisten wollen einen Baustopp erwirken. Ich selbst habe die Petition unterschrieben und der zuständigen Kirchengemeinde, Heilig-Kreuz-Passion, geschrieben. In Berlin gibt es offenkundig für den Senat nur 2-3 Bezirke, die man totbauen muss; und dazu gehört Kreuzberg. Ich weiß, dass man, bei all den leerstehenden Gebäuden in Berlin, keine Friedhöfe in Kreuzberg bebauen muss! Die Störung der Totenruhe steht unter Strafe! Die meisten Politiker finden das amüsant, was wiederum für praktizierende Muslime wichtig ist, die auch Wähler sind. Politiker, die die Toten nicht ehren, gehen nicht respektvoll mit den Lebenden um. Sollten dort zum Beispiel Unterkünfte für Geflüchtete gebaut werden, Christen und Muslime, bekundet die politisch esoterisch verquirlte Linke in Berlin: "Willkommen! Wir spucken und rotzen auf unsere Toten und lassen Euch am Ende die Verantwortung dafür tragen!" Selbstverständlich zahlt Berlin lieber 2 Millionen Euro für den kompletten Stillstand des ICC. Kunstprojekte können dort nicht stattfinden, weil man die 2 Millionen Euro nicht in die Sanierung (Step by Step) stecken kann. Dem Atelierbeauftragten (was es alles so gibt!) wird der Zutritt verwehrt. Kunst wäre für die strapazierten Seelen der Geflüchteten heilsamer als Tote, die sie wohl zur Genüge sehen mussten. Dieser Senat ist einfach nur noch peinlich in seiner Unfähigkeit.