Todesfälle durch Mobbing
04/03/25
Der neudeutsche Begriff wurde 1993 durch den Arbeitswissenschaftler und Psychologen Heinz Leymann geprägt. Mobbing bezieht sich nicht auf einzelne Handlungen. Es ist ein systematisches Verhaltensmuster mit Beständigkeit und Wiederholungscharakter. Es geht um negative Handlungen, die aggressiven, destruktiven und feindseligen Charakter haben. In einer Berufsschule in Sachsen-Anhalt stürzt sich ein Junge aus dem Fenster - direkt in den Tod. Ein 11-jähriges Mädchen aus Berlin unternimmt einen Selbstmordversuch. Sie stirbt an den Folgen im Krankenhaus. Ein 15-jähriges Mädchen nimmt sich ihr Leben. Was ertrug sie an ihrer Schule über Jahre? Sie ertrug Mitschüler, die Macht ausübten, die zwanghaft Kontrolle übernehmen mussten, die eigene Makel, eigene Unzulänglichkeiten dringlichst vertuschen mussten. Mobber brauchen immer die Verstärkung von Gleichgesinnten. Gleichgesinnte ermöglichen das krankhafte Verhaltensmuster überhaupt erst. Manche Menschen wollen und müssen zu einer Gruppe gehören. Sie befürchten, dass ihre eigenen Unzulänglichkeiten, ihre eigenen Makel, ihre eigene Kurzsichtigkeit Zielscheibe werden kann. Mobber sind Menschen, die sich als jemand Besseres ausgeben wollen. Gerüchte und Ausgrenzung machen selbstbewusste Menschen enorm wichtig, machen aber Kinder und Schwache zu Opfern. Klar dürfte sein, dass Kinder das Mobbing nicht erfunden haben. Klar dürfte sein, dass Mobbing in Elternhäusern erlernt wird, denn immerhin waren 33% aller Erwachsenen in Deutschland Opfer von Mobbing. Wir können die Verhältnisse sicher nicht so verdrehen, dass wir Kindern die Schuld dafür geben. Auch soziale Medien werden von Erwachsenen missbraucht. Nehmen wir eine Eigentümergemeinschaft. Die kommuniziert über WhatsApp-Gruppen. WhatsApp greift ungefragt auf sämtliche Kontakte in Smartphones zu. Erwachsene Eigentümer, die ihre Immobilie auf 1,8 Millionen Euro aufblasen, laufen gemeinsam in einer Waschküche aus. Mehr nicht! Sie vergessen, dass jeder einzelne Eigentümer in seiner Bubble aufschäumt. Je häufiger also zum Beispiel der Name Marschner fällt, desto fester glauben unterschiedliche Empfänger, dass ich aktiver Teil ihrer Waschküche sei, dass ich sie hören müsse, dass sie mich hören könnten. Plötzlich meint einer zu wissen, dass meine E-Mail laut sei. Urplötzlich tauchen Eigentümerprotokolle auf, die in Umlauf gebracht werden. Außenstehende Anwälte erkennen allenfalls Mobbing, also destruktive, aggressive und gestört schlampige Tagebücher einer "Gemeinschaft", die keine Kontrolle mehr über ihren gesunden Geist hat. Kurz: Frau Marschner ist schuld - schuld an der Erfindung der Mückenspirale, an beschissenen Beziehungen und eingeschlafenen Ehen. Mittlerweile sind auch meine Nachbarn schuld - schuld an der Freudlosigkeit, schuld an der Frigidität, schuld an einer Bubble, die keine Klagen mehr formulieren kann, Geld kostet, mein Geld kostet. Der Gesetzgeber stuft diese Leute nur allein deshalb hoch ein, weil sie Miteigentumsanteile gekauft haben, weil sie sich fälschlicherweise Eigentümer nennen, weil sie sich Beirat nennen, weil sie in ihrer Bubble Hausbesitzer spielen. Mieter haben keinen Wert vor dem Gesetzgeber! Das Wort Mieter soll nach Vandalismus, nach Mietnomade, nach Mietausfall klingen. Hausgeldabrechnungen, die in dieser Stadt nur wenige Eigentümer lesen konnten, müssen bezahlt werden, weil sie im Grunde von Mobbern umgelegt werden. Wer alte Mietverträge hat, der war schon immer ein Störenfried. Und wie bloß kann es sein, dass Kinder in Schulen so derart gemobbt werden, dass sie sich ihr Leben nehmen?