Die Wahl

Ich finde es prima, dass Menschen grundsätzlich die Wahl haben. Die Feuerbestattung wird nicht mehr heftig emotional debattiert. Die Seebestattung ist nicht mehr nur Seefahrern vorbehalten. Natürlich muss der Apparat in seiner unendlich bahnbrechenden Wichtigkeit eine Gebühr erheben, weil er eine Ausnahmegenehmigung vom Friedhofszwang erteilen muss. Der sozialdemokratische Apparat tut so, als wolle er eine Friedhofskultur erhalten. Tatsächlich erhöht er indirekt die Gebühren und wickelt Personal schlicht ab. Die Kosten trägt der Hinterbliebene, ein unter Umständen temporär sozial schwaches Mitglied der Gesellschaft. Die Erdbestattung hat in Berlin nicht mehr den MUSS-Status. Die Kremierung ist frei von Sünde, frei von Stigma. Städtische Krankenhäuser lagern Teile der Pathologie an Bestatter aus. Die Polizei hat nun zwei Bestatter als Vertagspartner für Überführungen. Vor nicht allzu langer Zeit machte das die Gesellschaft für Überführungen. Rechnungen kamen auf neutralem Geschäftspapier. Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb wurde eingehalten, weil es eine Bedeutung hatte. Monopolstellungen, Marktvorteile waren damit ausgeschlossen. Welcher Teil des Apparates heute dafür zuständig ist, weiß der Apparat selbst nicht. Ich finde in städtischen Räumen, Friedhöfe und Standesämter, tonnenweise Werbematerial. Mich erinnert das an die Teppichschaumverkäufer, die in den 70er Jahren vor den Warenhäusern mit einem Mikrofon "promovierten". Sie shampoonierten auf einer Bühne Teppiche und versprachen zum Produkt nicht nur einen beleuchteten Kugelschreiber. Sie offerierten obendrauf eine funkelnd bunte Brosche und eine faltbare Plastikregenhaube. Aus gutem Grund mag ich feine traditionelle Unternehmen, die einen Auftrag haben. Heute poppen Unternehmen am Markt auf, die sagen: "In 3 Jahren sind wir Marktführer." Der Auftrag, die Qualifikation ist scheinbar Nebensache geworden. Der sozialdemokratische Apparat, durchdrungen von demokratisch qualifizierten Mitarbeitern, die stets im Dienste wählender Menschen arbeiten, findet das supi. Nun komme auch ich in den Genuss der freien Wahl. Welche Partei wähle ich also im Jahr 2021? Meine Jugend war durchzogen von allwissenden Studenten, die nach Berlin kamen, um den Wehrdienst zu umgehen, die steuerfrei jobben konnten, die billigst wohnten, die BAföG zockten, die Berliner prollig und dumm fanden, die Berlin schließlich verließen, um sagen zu können: "Ich habe 10 Jahre in Berlin gelebt." Sie schämten sich für ihre deutschen Geburtsorte. Ich habe über Jahre die sogenannte Linke in Berlin beobachtet. Es waren stets Kinder aus reichen konservativen Elternhäusern, die Häuser in Kreuzberg besetzten. Damals ein Bezirk der dummen Arbeiter und der dummen Gastarbeiter, denen sie etwas vorgaukeln konnten: "Wir wollen kein Stück vom Kuchen. Wir wollen die ganze Bäckerei." Sie diffamierten Arbeiterkinder als dummes rechtes Pack, weil sie dachten, das Arbeiterkinder zwangsläufig Dreadlocks tragen müssten, um eine Stadt zu verändern. Ich habe akademische "Kommunisten" in Berlin getroffen, die >Das Kapital< als einzige Dauerwaffe gegen Arbeiterkinder eingesetzt haben, um sie möglichst dumm im 'Maschinenraum' einer Gesellschaft zu halten. Also wähle ich die FDP mit beiden Stimmen. Weg mit dem Bürokratismus, runter mit den Steuern. Ich bin der festen Überzeugung, dass entlastete Wohnungseigentümer großherzig mit Mietern leben werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass entlastete Firmen wieder ausbilden wollen, gute Löhne zahlen, eine tolle Stimmung in ihrer Belegschaft erwünschen, die dadurch produktiver wird. Ich bin der festen Überzeugung, dass Reichtum nur dann geteilt wird, wenn Reiche reich sein dürfen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Neid und Raffgier verschwinden, wenn teilende Reiche gewürdigt werden. Dieser sozialdemokratische Apparat deckt Hedgefonds, die tonnenweise Geld an den Börsen vernichten. All dieses Geld wird zurückfließen, wenn Reichtum Spaß machen darf. Wir brauchen mehr Gunter Sachs. Wir brauchen auch mehr Greta. Die Linke war nie eine treibende Kraft. Die CDU hat kein Leben gebracht. Die SPD hat alles verkauft. Viel Glück also FDP.