Bazooka

"Die Bazooka ist eine rückstoßfreie Panzerabwehrhandwaffe, die von den US-amerikanischen Streitkräften im Jahre 1942 entwickelt wurde. Die Bazooka gilt als erste raketenangetriebene Infanteriewaffe. Ihr Einsatz erfolgte im Zweiten Weltkrieg gegen gepanzerte Fahrzeuge und Bunker, die bis zu 100 Meter entfernt sein konnten. Spätere Varianten - die Super Bazooka - wurden im Vietnamkrieg eingesetzt." Achtung: "Bazooka wird als Metapher für finanzpolitische Maßnahmen verwendet, zum Beispiel dafür, das Notwendige zu tun." Es gibt also keinen Interpretationsspielraum! In der Finanzpolitik leben demnach gewalttätige nationalistische Militaristen - unterstützt vom Großkapital, die glühende Anhänger totalitärer Diktaturen sind? Das lernen Kinder mit dieser Art von Sprache. Wie läuft das in Redaktionen großer Verlage eigentlich ab? Arbeiten Journalistinnen mit Tarnästen im Haar, Camouflage im Gesicht und Munitionsgürteln quer über die Schultern geschnallt an einer Geschichte über Olaf Scholz, um zu vergessen, welchen Auftrag ein Finanzminister/Vizekanzler der SPD zu erfüllen hat? Profiliert man sich mit Zustimmung in den Redaktionen: "Ja, genau. Der Olaf hat in der Krise die Bazooka rausgeholt! Das war der einzige Weg. Nach Adam Riese müsste er vor Weihnachten noch die Super Bazooka ziehen." Ich finde, Chefredaktionen sollten sich die Mathe-Noten ihrer Sprösslinge ansehen. Wieso kommt bis heute wohl kein Medium auf die Frage: "Herr Scholz. Durch Corona ist klar, dass sie mit moderner Technik künftig Kosten, in Höhe von über 100 Millionen Euro, die das G20 Treffen in Heiligendamm kostete, sparen. Zudem können Sie die Mathematikgenies des Landes hinzuschalten. Oder ziehen Sie künftig nur noch die Bazooka?" Ich frage mich, wohin diese Bazooka Sprache führt? Sitzt eines Tages eine toughe Journalistin in einer berliner Pressekonferenz und fragt Herrn Müller: "Sind Sie ein gutes Vorbild für Vermieter!?" Er wird sich wahrscheinlich ganz furchtbar bedrängt fühlen und herablassend fragen, was die ihm gänzlich unangenehme Frau meint. Sie wird eine nächste Frage stellen: "Warum vermieten Sie große Liegenschaften, wie die gänzlich verwaiste Klinik Am Heckeshorn in Wannsee für sehr viel Geld an Filmproduktionensfirmen!? Sind Sie ein Kapitalist oder ein Sozialdemokrat?" Die Frage, im Zeitalter der journalistischen Bazooka Sprache, ist denkbar möglich, zumal sein SPD- Kollege, Herr Olaf Scholz, Steuergelder mit der Bazooka durchs Land feuert, während Menschen im Corona-Krieg kämpfen - und sterben.