Der Trauerfall im Westen

Die Medien schreiben unisono und recht schludrig über DEN Westen. Mit Präsident Putin beschreiben Medien recht schludrig DEN Osten. Noch vor 20 Jahren hätte man China nicht kritisiert. Der Westen war lange Zeit damit beschäftigt, den Westen zu beerdigen. Fachkräfte wurden ausgelacht. Zu teuer bringt es wohl auf den freundlichsten Punkt. Schneider in China, Werkzeugmacher in China, Glaser in China, Steinmetze in China, Maschinenbauer in China, Porzellanmaler in China, Elektroniker in China…Kurz: Kein Produkt ohne das "Gütesiegel" China. Die Großstädte in Europa wurden und werden verkauft. Das Tafelsilber wurde und wird verkauft. Europa wurde quasi zu einem Wühltisch für die Welt der Reichen aus aller Welt. Nicht nur China und Russland gingen shoppen. Auch die Warren Buffetts gehen ordentlich einkaufen. Es gibt ein uraltes Sprichwort: "Wem Europa gehört, dem gehört die Welt." Europäische Politiker haben das nicht begriffen. Hochmut kommt vor dem Fall. China arbeitet in Afrika nach importiert westlichem Vorbild. Dann dürfte China eigentlich kein Feind sein. Deutsche Politiker haben vor langer Zeit den gesamten Überblick verloren. Sie beschreiben einen Wohlfahrtsstaat, dem sie selbst nicht mehr dienen. Sie füllen sich die eigenen Taschen und schieben sich die Ämter zu. Ich glaube, es gab noch nie einen Bundeskanzler im Amt, der eine Strafanzeige erhalten hat. Hochmütig sagt sein Sprecher tatsächlich öffentlich, dass man gelassen sei. Die Süddeutsche Zeitung beschreibt 54-Jährige heute als Zahlesel der Nation. Zahlesel. Dieser Terminus ist nicht neu und in den Bürgern dieses Landes fest implementiert. Die Wiederholung der Beleidigungen und Phrasen ist also unnötig. Es wundert mich nicht, dass der Macher einer genehmigten Demonstration 30000 Euro Strafe zahlen muss, weil seine Demo vor dem Haus eines Politikers stattgefunden hat. Er ist der von der Süddeutschen Zeitung beschriebene Zahlesel. Auch die Demonstranten, die gegen die Klimakrise ankämpfen, werden bereits stigmatisiert. Das Wort Sekte und Religion ist schon gedruckt. DER Westen hat vom erklärten Feind gelernt. DER Osten duldet auch keine Andersdenkenden. DER verwirrte Westen beklagt einen Trauerfall und kann ihn nicht benennen. Er kann nicht sagen: "Wir sind traurig. Wir haben DEN Westen, den wir so lieben, verkauft und verraten. Wir haben unsere Kinder zu Nutztieren erklärt." Die Kinder haben Europa längst den Rücken gekehrt. Sie sind Tierärzte in Borneo, IT-Spezialisten in den USA, Zimmermänner in Canada, Rentner in Australien, Lehrer in Ägypten, Ärzte ohne Grenzen, Architekten in China, Journalisten in Russland, Ausbilder in Russland, Vorstände in Russland. DER Westen hat sogar Bankiers in der Welt. Ist es nicht ein Hohn, dass deutsche Politiker ihren Rentnern heute raten, ihr Geld an die Börse zu bringen?! Am Ende kaufen sie sich, über Aktien, in russische und chinesische Firmen ein. DER große Freund aus den USA zieht den Anlegern das Geld aus der Tasche, um kleine Firmen, Small Caps, zu sanieren. Welche oder wessen Weltordnung soll also bitte hergestellt werden? Wer oder was wird genau zu Grabe getragen? Wer genau soll betrauert werden? Diese Frage ist wichtig, um ein neues Leben starten zu können. Eine Anzeige der Handwerkskammer, die den Fachkräftemangel ausbügeln möchte, ist lächerlich und kommt 30 Jahre zu spät. Deutsche Politiker muss man nun wirklich nicht mehr befragen. Sie sind vergesslich und dabei auch noch gelassen.