Fundamente

Das Sterben ist heute fundamental bedrohlich, weil es gleichermaßen bedroht wird. Der Tod greift Fundamente frontal und unverschämt an. Ein gesellschaftlicher Zersetzungsprozess kommt in Gang. Der staatlich forcierte gute Tod (Euthanasie) soll die Krankenkassen künftig entlasten. Pflegepersonal kann eingespart werden. Die Fundamente für ein langes und glückliches Altern werden angegriffen. Menschen wählen politische Vertreter, die Fundamente sabotieren, angreifen und zerstören. Immer mehr Frauen lassen sich in die Falle der plastischen Chirurgie treiben. Alternde Frauen bekommen keine guten Jobs. Sie gaukeln sich vor, dass Al Pacino die besten Rollen in Hollywood ergattert. Dabei hat Joop einen besseren Operateur als Al Pacino, der beim Toupet nicht hätte sparen sollen. Der Sterbeprozess müsste nicht bedrohlich sein. Die Marke Britney Spears stirbt auf Instagram öffentlich sichtbar. Sie ist ein realer Ableger aus Darren Aronofskys >Requiem for a Dream<. Natürlich hat er nie einen Oscar für seinen Film bekommen. Die Traumfabrik zeigt nicht den nagenden Tod. Britney Spears wackelt in Bikinis und billigen Stiefeln vor ihrer laufenden Home-Cam herum; dabei wirft sie ihre ebenso billigen Extensions und steht unter Drogen. Die Pillen lassen sie vergessen, dass sie den Mickey Club nie überwinden konnte, dass sie keine gute Sängerin ist und keine Komponistin. Die Pillen lassen sie vergessen, dass sie ein Produkt der Industrie ist, das nicht mehr verkäuflich ist. Sie selbst hat keinen Geschmack. Sie zerfällt in ihrem Leopardenprintbody und in ihren weißen Stiefeln. Der Tod hat ihre Fundamente bereits angegriffen. Sie wird nie wieder aufsteigen. Sie steigt ab - und das unaufhaltsam. Sie ist alt - zu alt! Darum geht es. Die Männer verlassen sie nach kurzer Zeit, weil sie natürlich das makellose Produkt mit weißer Zahnschiene heiraten wollten. Bekommen haben sie eine unerträgliche Mickey-Mouse-Club-Narzisse mit schlechten Zähnen, weder witzig noch intelligent, weder warmherzig noch kreativ, weder kultiviert noch elegant. Sie hat Geld. Noch kann sie sich Männer kaufen, um ihre Aggressionen abzubauen. Die Fans wollen sie nur noch scheitern sehen. In den USA fordern Mütter seit Jahren fast täglich das Ende einer unerträglichen Gun Violence. In diesem Jahr gab es in den USA bereits 30.000 Tote. Ermordete, Tote durch häusliche Gewalt, durch Suizide. Die Organisation Moms Demand Action taucht keineswegs in deutschen Leitmedien auf. Klar dürfte dadurch nämlich sein, dass Menschen mit einer Waffe die Fundamente einer wildfremden Familie zersetzen können - mit nur einem Schuss. In welcher Generation wird ein Fundament dann wieder stabiler? Nehmen wir eine arme, also stigmatisierte Familie. Vater und Mutter müssen hart arbeiten. Das gemeinsame Kind wird in einen engmaschigen Zeitplan eingebunden. Schule, Arbeit, Hausaufgaben, Allgemeinbildung, Geld, freie Zeit. Niemand darf krank werden, niemand darf sterben. Das eigene Kind hat genau einen Versuch im Leben. Es muss in jedes Schuljahr versetzt werden. Die Noten müssen optimal sein. Es darf nie straffällig werden. Es darf keine Drogen nehmen. Es darf nicht stürzen. Die gewählten Politiker sind für das stabile Staatsfundament verantwortlich. Offenkundig sägen sie am Fundament herum. Die Bankenkrise, die einer Bank überlassenen Europapolitik, die politischen Maßnahmen in der Pandemie, die Waffenlieferung in Kriegsgebiete, die hohe Inflation, die Energiekosten, die hohen Mietkosten, die hohen Steuern, die hohen Nebenkosten, die unfassbare Inkompetenz, die schlechte Gesundheitspolitik macht das System anfällig für Korruption, zersetzt das Staatsfundament. Die Krankenkassen zahlen kein Sterbegeld mehr. Selbst der Arzt, der einen Totenschein ausstellt, kostet heute 200 Euro. Ein anonymes Grab, knapp 700 Euro, kann sich heute kein armer Mensch leisten. Es gibt also keine Armengräber mehr. Wer sich selbst nicht retten kann, der wird niemals andere Menschen retten können - niemals! Es ist gut, dass die Klügeren nicht mehr nachgeben!