Mitten in der Globalisierung

Wir sind mitten in der Globalisierung. Das heißt, die Welt wird aufgeteilt, der Weltkrieg um Wohlstand läuft. Politiker in Deutschland warten darauf, dass die Globalisierung, personifiziert, an die Tür klopft und sagt: "Hallo, Deutschland. Ich bin die Globalisierung. Ich wollte Dir Deinen Anteil servieren." Gute Journalisten machten sich die Mühe, die sogenannten BIG FOUR für Europa transparent zu machen. Vier Konzerne, gigantischen Ausmaßes, schlagen Regierungen Steuergesetze vor. Sie sind zudem Steuerberater und Wirtschaftsberater für gigantische Unternehmen, also nicht für Schneider oder Supermärkte. Eventuell könnte das der Grund sein, warum Reiche reicher werden. Wenn Parlamentarier dieses am Ende einfältige Konstrukt auflösen möchten, marschieren Delegationen der BIG FOUR ins Hohe Haus Europas, die Abgeordnete aus unterschiedlichen EU-Staaten hinter sich aufstellen. Politiker des Europäischen Parlaments gehen in die Zwergenhaltung und warten lieb darauf, dass die BIG FOUR sagen: "Hallo Parlamentarier. Just kidding. Wir möchten wieder nur Steuerberater sein. Steuersparmodelle sind doof." Zwischenfazit: We are bringing not our best. Es dürfte klar sein, dass Politiker ihre eigenen Parteien in Vorständen untergehen lassen? Menschen können die BIG FOUR direkt wählen. Wozu die hohen Ausgaben für die Parteien? Berlin, die ewig verschuldete Stadt, hat den kompletten Ausverkauf nicht gut überstanden. Politiker im Politikbetrieb warteten auf Anweisungen der Alliierten, die nicht mehr kommen werden. So wurde kurzerhand der Rotstift im öffentlichen Dienst angesetzt. Als der Schutzpolizist von der Straße genommen wurde, übernahm das Ordnungsamt, nun übernimmt auch der Bürger. Der Denunziant wird spielerisch via App trainiert: "Hey, schreib mal Falschparker auf." Das Ergebnis sind falsche Bußgeldbescheide, weil Menschen Schilder sehen, die sie sehen wollen und Anwohnervignetten ausblenden, weil sich der Erfolg nur durch eine Anzeige einstellt. Die Stadt zahlt drauf, weil sie nicht ausbildet. Der BER ist ein Wahrzeichen für Plünderung, für desinteressierte Politiker, für eine zu prüfende Vergabekammer, für Insolvenzen, die durchaus auch Steuersparmodelle gewesen sein könnten. Niemand ist zuständig ist ein Besatzerreflex. Heute fragen TV-Redaktionen: "Wem gehört Berlin?" Das kann sich kein Düsseldorfer vorstellen. Journalisten beschrieben einleuchtend, dass Europa so wichtig ist, weil Deutschland nur ein Nadelkopf auf der Weltkarte ist. Viele Menschen haben somit das Gefühl, dass sie im Grunde auf einer kleinen kalten Scholle sitzen, die sie durch einen Nebel treibt. Der Nebel entsteht bei vielen Menschen in ihren Echokammern. Im Internet sind Menschen ihr eigenes Gegenüber. Das kann Spaß machen. Viele Menschen entwickeln aber auch Neurosen, Psychosen, Paranoia. Die Verschwörungstheorien kommen auf. Jeder, der sich auf der kleinen Scholle entfaltet, wird ins Wasser gestoßen. Die Negativ-Fan-Gemeinde wird immer größer. Sie hassen nicht nur. Sie beziehen alles, jeden und jedes Wort auf sich selbst. Ihr Publikum bestätigt sie darin. Sie klammern sich daran, weil sie ihr eigenes Publikum sind. Spiegelfechter haben bereits ganze Klagewellen in Deutschland ausgelöst. "Sie dürfen mir nicht schreiben. Ich verklage Sie." In der Eskalation könnten Zeitungsredaktionen durchaus mit Klagen rechnen, weil Menschen das Tageshoroskop als persönliche Diffamierung empfinden. Die Dokumentation einer sezierten deutschen Geschichte brachte im Kern hervor, wie die Rechten an die Spitzen befördert wurden. Deutschland hat keinen Plan für die Globalisierung, weil es keine Planer gibt. Deutschland kann nicht einmal mehr erklären, warum eine Gesellschaft, die in die Vereinzelung, in die Echokammern befördert wurde, Europa braucht. Die BIG FOUR belegen das!