Zerstörte Maßstäbe

Eine bekannte Bloggerin musste einem Verkäufer 10.000 Euro zahlen. Sie beschimpfte ihn heftig, postete ihren 800.000 Followern ein Video. Der gegnerische Anwalt forderte die doppelte Summe. Das Landgericht Düsseldorf (Upperclass Germany) halbierte den Betrag, "…da die hochgeladenen Videos durch die Schnelllebigkeit der sozialen Medien rasch an öffentlichem Interesse verloren hätten." Ich veröffentlichte nichts über eine Firma, zitierte dem Landgericht Berlin den Wortlaut des BKA zum Thema Korruption und soll 5.000 Euro leisten. Logisch ist das nicht, also muss ich es nicht verstehen. Ich verstehe aber, dass sämtliche Maßstäbe demontiert wurden. Der Stern fördert bereits einen Kanzler der GRÜNEN. Wahrsager tarnen sich gerne mit Fragezeichen: "Wird Robert Habeck Kanzler?" (Der Meinungsmacher im Land ist Rezo. Das hat die Frau Kramp-Karrenbauer gesagt.). Einen grünen Kanzler finde ich persönlich sensationell. Nachhaltigkeit ist eine verdammt anstrengende Angelegenheit, die eigenständiges Denken fordert. Sie unterfordert nicht. Die GRÜNEN werden Volkspartei. Schöne Denkaufgabe. Der GaLa freut sich. Die Gala wird sicher über Frauen im Gartenlandschaftsbau berichten und deren Look kultivieren. Grün ohne Handwerk wird scheitern und dann kommt wieder die CDU, als Retterin der Nation, um die Ecke. Ich sehe gepflegt blühende Friedhöfe, extravagante Gräber, denn Nachhaltigkeit fordert, dass man die Arbeit seiner Vorgänger anerkennt und erinnert. So erklärt sich die Erinnerungskultur. (Die Großspurigkeit springt sicher polemisch zu Herrn H. - der ist hier allerdings nicht gemeint.) Die Maßlosigkeit wird verschwinden. Das ist das Schönste an der Nachhaltigkeit. Heute war ich in einem Shop. Der junge Inhaber war erkennbar stolz auf sein Geschäft. Er verkauft viele Produkte aus Thailand. Tücher. Lampen. Handgemachtes Geschirr. Mit voller Hingabe erklärte er mir ein Musikinstrument, das aus Abfallprodukten hergestellt wurde. Ich kaufte ein Kissen für 12 Euro. Eine Kundin grätschte in unser nachhaltiges Gespräch: "Das Kissen kostet in Thailand 3 Euro!" Eine weitaus ältere Frau wollte einen jungen Inhaber entblößen. Er wurde still, weil es funktionierte. Ich schenkte der Störerin einige Sekunden meiner Zeit: "Dann nehmen Sie einen TXL-Bus, fliegen sie nach Thailand und kaufen sich beim Produzenten ein Kissen… für 3 Euro." Die Frau wird sich an Maßstäbe erinnern müssen, wenn Deutschland grün wird. Es gibt keine kapitalistische Nachhaltigkeit. Wenn 40-Jährige mit 20-Jährigen konkurrieren, wenn Importkosten verschwinden sollen, werden grüne, also natürliche Maßstäbe verstellt. Die öffentlichen Diskussionen über die Erderwärmung drifften heute entweder in die Polemik oder in die Unterhaltung. Markus Lanz klingt so: "Gießt Eure Blumen niemals in brütender Hitze. Die Wassertropfen haben Brennglascharakter." Nachhaltig sind Talkrunden nicht mehr. Gäste, die Quote bringen, werden befragt; und am Ende muss man eigenständig die Wissenschaft konsultieren. Gretas Mitstreiter müssen aufpassen, dass ihr Thema nicht öffentlich totgequatscht wird. Auch hier wurden die Maßstäbe zerstört. Deutschland wird grün! Die Unterforderung und Entmündigung soll endlich ein Ende haben. Das nenne ich einen guten Neuanfang.

Der böse Traum

In Brandenburg hat sich die SPD bestattet. In Berlin auch. Grüne leben nun Tür an Tür mit der AfD. Freunde der AfD werden auch durch die Hauptstadt ziehen. Herr Höcke hat doch sicher nicht verkraftet, dass Künstler das Mahnmal vor seine Tür setzten. Bürgermeister Müller wird sie ganz sicher politisch intelligent davon abhalten. Herr Gabriel sagt in der Sendung von Frau Will tatsächlich: "Wir sind eher Technokraten." Die Partei müsste demnach Sozialtechnokratische Partei Deutschland heißen. Er duzt sich mit Herrn Laschet, der weiß, dass junge Menschen, wie Greta, so ungeduldig sind. Rezo hat die CDU in eine fragile Porzellanfigur verwandelt. Die Rechtspopulisten ergreifen die Macht in Europa; und Herr Gabriel denkt an die Basis seiner Partei. Er denkt über Frau Nahles nach. In seinen Gehirnwindungen flackert es kurz auf: "Die SPD hat kein Profil. Die Grünen und die Rechten haben ein Profil." Unter Umständen haben die einstigen Handwerker und die einstigen Arbeiter, die von der SPD systematisch ins Abseits gebracht wurden, dafür gesorgt, dass ihre Kinder studieren konnten und können. So entstanden neue Wählergenerationen. Eltern und Großeltern, auch aus vielen anderen Ländern, arbeiteten wirklich hart, damit ihre Kinder studieren konnten. Die SPD glaubt, dass sich Menschen mit Frau Nahles identifizieren wollen. Sie glaubt tatsächlich, dass Menschen arbeiten, damit die SPD das Geld ausgeben und verteilen kann. Loki Schmidt, belächelte Gattin des einstigen SPD-Kanzlers, war ihrer Zeit weit voraus. Eine charismatisch ökologische Schachspielerin. Die SPD hat Personalprobleme, weil die Visionäre gestorben sind. In dieser Partei sind keine wirklich gebildeten Menschen, die Politik machen wollen, die Talente scouten. Man hat bei Martin Schulz das Gefühl, dass man seine Partei aus Mitleid wählen soll. Wie nun sollen Eltern ihren Kindern deutsche Geschichte vermitteln? "Sieh nur wie wir die Rechtspopulisten bekämpft haben und bekämpfen. Wir lernen aus unserer Geschichte. Wir machen das viel besser."

Tod und Wahrheit

Der Tod, als Ende, eröffnet immer eine Wahrheit. Der gesellschaftliche Tod eines Menschen eröffnet eine Wahrheit. Der gesellschaftliche Tod eines Unternehmens ebenfalls. Im Liebesfall rücken die Menschen näher zusammen. Sie finden sich neu. Sie finden neue schöne Wege. In den anderen Fällen muss immer eine Bilanz gezogen werden. Nicht selten muss die Schuldfrage bis ins Detail geklärt werden. Erst dann können Hinterbliebene einen Neuanfang wagen. Als Benno Ohnesorg erschossen wurde, erstellten die Regierenden eine schludrige Bilanz. Der Fall keimt in den Menschen immer wieder auf. Als die Banken crashten, Menschen, besonders in Amerika, in den gesellschaftlichen Tod, in den Ruin gezogen wurden, retteten Regierende die Banken. Weltweit werden Menschen keinen guten Neustart finden können. Sie gehen auf Distanz zu den Staatsapparaten. Nichtwähler, sogar Wähler, gehen auf Distanz. So machten es auch die Medien mit Herrn Relotius. Sie deckten die Lüge auf. Sie distanzierten sich sofort und sie ziehen Bilanz. Vermutlich machen sie das gründlich, denn andernfalls gehen die Leser auf Distanz. Der gesellschaftliche Tod muss verhindert werden. Hinterbliebene haben also gute Instinkte. Medienmacher könnten Vorbilder werden, weil sie schreiben können, weil sie Öffentlichkeit haben. Selbst Herr Relotius könnte später die Wahrheit aufschreiben, wenn er reflektiert, dass er Stützpfeiler einer lebendigen Gesellschaft ansägte. Erst dann können Menschen ein neues Fundament betreten. Durch Vertuschung tropfen die Schlechtigkeiten in die unteren Geschosse einer Gesellschaft. Medien haben klar und öffentlich gesagt: "Claas Relotius ist nicht einer von uns. Er gehört nicht in unsere Teams." Das wünschte ich mir in allen Branchen, auch in meiner. Lügen hätten ein schlichtes Ende. Man würde sie schlicht bestatten. Vor einigen Jahren bekam ich einen Anruf. Die Frau, die mir als Mary Poppins im Gedächtnis bleiben wird, ist tot. Sie starb in Peru. Ihr erster Urlaub nach vielen Schicksalsschlägen. Als die Schwester einer Freundin starb, war Mary Poppins sofort da. Sie half mit ihrer Tochter bei der Ausrichtung der Zeremonie und der Lebensfeier. Als Ihr Mann "Aua" in Thailand rief, flog Mary Poppins nach Thailand, um zu helfen. Als später ihr Schwager in Thailand starb, flog Mary Poppins wieder nach Thailand, um ihre eigene Schwester zu stützen. Mary Poppins leitete eine Personalgruppe in der Charité. Ihr Mann war Kfz Mechaniker. Er ließ sie in Peru bestatten. "Alles musste so schnell gehen. Ich musste meine Töchter schnell anrufen. Es war in Peru auch so heiß. Es gab dort keine Kühlungen." Ich traf noch nie einen Ehemann, der seine Ehefrau in einem Urlaubsland bestatten ließ, um sich schnell zu entlasten. Eine innige Liebe zu Peru wurde nicht bestätigt. Mary Poppins wurde also ohne ihre Töchter in Peru bestattet. Später piekte irgendwer eine grüne Grabvase auf das Feld, das man Grab nennen könnte. Eine Tochter musste in eine Tagesklinik. Die andere Tochter rotiert, findet kein begehbares Fundament vor. Ich habe kein Recht, mich in familiäre Angelegenheiten zu mischen. Ich habe aber das Recht auf die Aussage: Dieser Mann gehört nicht zu meinen Leuten! Dieser Mann steht nicht für DIE Handwerker und er gehört ganz sicher nicht zu den Meistern. Alle Freunde hätten für den Rückflug gesammelt! Dank seiner Aktion wurden sie sogar gezwungen, Stellung zu beziehen. Merkwürdigerweise finden mehr Frauen eine Erklärung für sein Vorgehen. Manche scheuen sich nicht, ihn zu entmündigen. Die Wahrheit ist so unbequem. Die Menschen in Peru sind nobel. Das steht nun fest.

Gütesiegel

Heute rief jemand von der BILD an. Er möchte die Tricks der Bestatter aufdecken. Ich bin nicht so dermaßen weit gegangen, um mich mit der BILD zu demütigen. Ich bin nicht voller Stolz über den Artikel in der ZEIT, um mich mit der BILD zu demontieren. Meine Mutter würde sich im Grabe umdrehen, wenn ich der BILD ein Interview gebe, die mich benutzen möchten. Welche Tricks? Wie kommt ein Schreiber bei der BILD auf Tricks, wenn er keine Anhaltspunkte dafür hat? Wacht er morgens auf und sagt sich: "Hey, wir arbeiten mit Tricks - also arbeiten alle mit Tricks. Heute schreibe ich über die Tricks der Bestatter!" Ich fragte ihn, welche Tricks er meint. "Naja. Zum Beispiel zahlen Menschen jede Kerze in einer Trauerhalle, die auch für die nächste Feier genutzt wird." Das soll ein Trick der Bestatter sein? Der Schreiber mochte sicher über teure und billige Kerzen schreiben?! Ich hatte nie auch nur einen Hinterbliebenen, der abgebrannte Kerzen nachmessen musste, um Geld zurückzufordern; niemand wollte je die Kerzen der Trauerhalle mitnehmen. Meine Mutter hat mir und meiner Schwester vorgelebt, dass man Menschen, die abgebrannte Kerzen ausmessen, nicht treffen muss, meiden kann, schnell verabschieden sollte. Kein Mensch meiner Familie hat je die BILD Zeitung gekauft. Meine Kunden sind keine BILD-Leser. Sie sind keine Hasser, keine Aufgehetzten, keine Angestachelten. Meine Hinterbliebenen können selbst denken. Sie sind 100% mündig, extrem selbstbewusst und ziemlich resolut - trotz ihrer Trauer. Vor allem sind meine Kunden keine Nestbeschmutzer. Warum sollte ich mein berufliches Nest beschmutzen? Und warum ausgerechnet mit BILD. Meine Name ist nicht Alice Schwarzer. Mein Name bleibt Marschner.

Die ersten kriminellen Ausschläger

Die Medien berichten seit Jahren über Sozialbetrug, Steuerbetrug, Versicherungsbetrug, Bankenbetrug, Vertragsbruch auf staatlicher Ebene. Sie berichten über Schmiergeldaffairen, Spendenaffairen und über Geldwäsche. Sie berichten über Trickbetrüger, Hochstapler, Heiratsschwindler und über Dokumentenfälscher. Gemälde werden gefälscht. Münzen werden gefälscht. Mode wird gefälscht. Bilder und Nachrichten können und konnten gefälscht werden. Autopapiere werden gefälscht. Bewerbungen und Doktorarbeiten werden gefälscht. Noch in den 90er Jahren konnte ich mit absoluter Sicherheit sagen: "Noch nie hat ein Mensch eine Generalvollmacht gefälscht, weil der natürliche Tod die ethische Grenze ist, die kriminelle Energie stoppt." Nun finde ich mich beim LKA ein, um die Schriftproben eines Mannes abzugeben, der einst seinen Bruder bei mir bestatten ließ. Er selbst starb und die getrennte Lebenspartnerin bittet mich um einen Hausbesuch, um die Bestattung zu besprechen. Die Wohnung ist düster-morbid. Die Wände, die Regale sind verhangen mit abstrus wirren Bildern. Ein erwachsener Neffe des Verstorbenen ist anwesend. Er schweigt über volle 2 Stunden. Er erwähnt nicht einmal die Mutter seines Onkels - seine Großmutter. Beide verschweigen die Mutter des Verstorbenen. Die Lebenspartnerin zeigt mir eine in sich ungültige Generalvollmacht aus dem Jahr 2009. Die rechtliche Form für eine GENERALvollmacht fehlt - so auch der Absender. Das Schriftbild ist eindeutig feminin. Der Verstorbene war eindeutig nicht feminin. Die Lebenspartnerin war nun im Besitz der Wohnungsschlüssel, der Kontoauszüge, des Computers. Das Bestattungsrecht liegt aber bei der Mutter. Kurzerhand wurde eine 80 jährige Dame entrechtet. Erbe und Bestattungsrecht sind zweierlei. Es sei denn, man hat eine rechtskräftige und vollständige Generalvollmacht. Familiengeschichten imprägnieren mich nicht. Das war der schwerste Teil meiner Ausbildung. Eine fast 60-jährige Lebenspartnerin fälscht Geschichte. Das hat ein Maß an Mitleid verdient. Das Mitgefühl steht der Mutter des Verstorbenen zu. Dieser Teil der Geschichte schockiert mich nicht wirklich. Ein Freund der Lebenspartnerin, Anwalt für Mietrecht, prozessiert nun seit knapp einem Jahr, heute in der zweiten Instanz. Er zweifelt meine belegte Arbeit an. Er zweifelt die Arbeit der Kripo an. Er zweifelt sogar die Sterbeurkunde an. Seine Schriftstücke dokumentieren nicht nur eine peinliche Ahnungslosigkeit. Sie dokumentieren falsche Zeugen. Jener Anwalt schreibt den Gerichten mit keiner Silbe, ob er Unterschriftsproben eingefordert hatte, um mit der Generalvollmacht, die auf einen Zettel gekliert wurde, den Erbschein zu beantragen. So werden Gerichte verstopft, manipuliert und die Richter werden zum Narren gehalten.

Das Zeitmodell

Menschen, die einen Menschen verloren haben, haben alles verloren. Sie entschuldigen sich, wenn sie einen Termin um 10 Minuten verpassen. Wenn wir etwas haben, dann ist es die Zeit. Das habe ich in meinem Beruf lernen müssen. Das sogenannte Zeitmanagement hat es in einer Beratung nicht zu geben! Zeit haben, statt Zeit gewinnen. Mir sind Kollegen suspekt, die wie Manager, oder wie programmierte Roboter auftreten. Tiefgang lässt sich nicht managen, nicht programmieren. Heute sah ich die Titelseite des DER SPIEGEL: >>Angela Merkels düstere Visonen: Nach ihr die Finsternis.<< Hier verschwendet jemand seine Zeit. Die Kanzlerin befindet sich oft in einem hypnotisierten Zustand. Das liegt an ihrer regen SMS-Tätigkeit. Ein Phänomen dieser Zeit. Menschen dämmern nicht. Sie sehen in Bildschirme, klein oder groß, fallen dann in ein Zeitloch. Sie sind scheinbar hypnosisiert. Offenkundig kann ich Menschen aus der Hypnose holen: "Sie starren mich an. Habe ich ihnen etwas getan?" Die meisten Menschen schrecken aus einer tiefen Trance heraus. "Sorry. Ich war gerade ganz woanders!" Meist frage ich dann: "Wo waren sie? War es schön dort?" Mit einer zweiten Frage rechnet heute kein Mensch mehr: "Ich weiß nicht…einfach weg!" In einem noch unerforschten Zustand blenden Menschen die Realität aus. Ein Mensch, der mich direkt ansieht, kann mich in Gänze ausblenden. Das ist nicht nur Zeitverschwendung. Das ist äußerst bedenklich, weil die Menschen in Berlin das als Normalität beschreiben. Seit Jahren schreiben Medien über die tiefe Spaltung des Landes. Die Realität beschreibt die Demokratie. Menschen haben Meinungen. Wenn man die Demokratie in Lager steckt, dann schafft man Gefangene, die ihrerseits nur noch mit Parolen agieren können, weil ihnen die Zeit von Diktatoren, die Demokraten spielen, genommen wird. In der Kanzlerin wollten die Medien unbedingt eine Demokratin sehen. Sie beschrieben allerdings über Jahre eine schweigende Kanzlerin. Anne Will, selbst Gast einer Talkshow, erzählt von einer Begegnung mit der Kanzlerin. Sie tranken zur Begrüßung Kaffee. Die Kanzlerin nahm einen Kugelschreiber, der auf dem Tisch lag und rührte mit ihm ihren Kaffee um. Frau Will war wacherweise schockiert. Ihr wertvolles Erbstück wurde schlicht zweckentfremdet. Ein hypnosiert vertieftes Staatsoberhaupt - ohne demokratische Fragen - fragt natürlich nicht nach einem Teelöffel. Ein hypnosiert vertieftes Staatsoberhaupt findet natürlich keine Küche - ergo auch keine Zukunft. Menschen wollen glauben, dass ich das Interesse an meinem Beruf verloren habe, da ich ein Interesse für Gesellschaft hege. Ich selbst demontiere mich und meinen Beruf nicht. Für Trauernde heißt das: Wenn sie auf diese Gesellschaft zugehen, verlieren sie das Interesse an ihrem Verstorbenen. Politisch heißt das: Wenn wir auf Europa zugehen, verlieren wir das Interesse an Deutschland. Spirituell meint das: Wenn Muslime auf die deutsche Gesellschaftsform zugehen, verlieren sie das Interesse am Islam. Wenn die deutsche Gesellschaft auf Muslime zugeht, verliert sie das Interesse am Grundgesetz. Die Suche nach optimalen Diktaturen -pure Zeitverschwendung.

Das Schleichende

Es beunruhigt mich extrem. Henryk Broder steht vor dem Amtsgericht Duisburg. Gegen ihn wurde ursprünglich ein Haftbefehl erlassen! Ein Mann wird von einer Frau angezeigt. Die wohlgemerkt deutsche Staatsanwältin ermittelt. In der Klageschrift befindet das Gericht: "Der Angeklagte habe beabsichtigt, seine Missachtung gegenüber der Geschädigten kundzutun und sie in ihrer Ehre zu verletzen." Einziger Beweis ist merkwürdigerweise ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 2016, in dem sich Herr Broder mutmaßlich diffamierend geäußert haben soll. Die Staatsanwältin hat keine Beweise. Die Zeugin erscheint nicht zum Gerichtstermin. Die Verhandlung dauert 10 Minuten. Die Ehre. Dieses Wort aus dem Mund einer deutschen Richterin klingt schauderhaft anbiedernd. Niemals hörte ich dieses Wort - weder von einer Feministin noch von einer konservativ-klassischen Frau. Hans Moser sagte in seinen Filmen: "Habe die Ehre…küß die Hand 'gnä Frau." Ginge es um die Ehre einer explizit muslimischen Frau, dann gehe ich mit dem aufgehenden Stern am Himmel des Journalismus, Herrn Constantin Schreiber, konform: "Antisemitismus als Kollateralschaden ist bedenklich." Ich persönlich danke den Muslimen aus tiefstem Herzen, denn die Ehre hat etwas mit einer Haltung zu tun. Eine Haltung wurde in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg offenkundig nicht eingenommen. Die Ehre ist ein festes Fundament, das man zu betreten weiß, weil jeder Mensch die Spuren erkennen und ablesen kann. Wie soll ich einen Justizapparat finden, der ohne Beweise Haftbefehle erlässt? Demokratisch?

Der exportierte Tod

In den Medien und vor den Europawahlen geht kein Journalist ins Gedärm der Politiker. Flüchtende werden schon bald für ein kultiges Phänomen gehalten, mit dem Journalisten Geld verdienen, ohne die unbequemen Fragen stellen zu müssen. Die deutsche Regierung verkauft Kleinwaffen und Munition - die Massenvernichtungsgeräte des 21. Jahrhunderts. Sie exportiert Waffenfabriken und Produktionslager für Panzer. Sie verkauft Lizenzen zum Nachbau deutscher Waffen. Die illegalen Waffenverkäufe werden schlampig vernachlässigt. Rüstungsgeschäfte werden durch staatliche Bürgschaften gesichert. Alle deutschen Rüstungskonzerne sind an der Börse notiert und Menschen werden animiert Aktien zu kaufen. Ein Angebot schafft eine ordentliche Nachfrage. Ines Pohl, ehemalige Chefredakteurin der TAZ, höchstwahrscheinlich Akademikerin, kommt nicht darauf, Herrn Gauland zu fragen: "Sie fordern, dass Menschen, die auf der Flucht sind, ihr eigenes Land aufbauen. Das wünschen sich alle Menschen. Wie genau meint das ihre Partei?" Frau Pohl kommt vor der Europa-Wahl nicht auf die Frage: "Herr Gauland….wie wird die AfD politisch auf die deutsche Massenproduktion in China einwirken, also einem Land, das die meisten Hinrichtungen vollzieht, einem Land, das 2,2 Millionen aktive Soldaten beschäftigt, Drohnentechnologien und Kriegstechnologien entwickelt?" Auf diese Frage kommt eine Frau nicht, die Chefredakteuerin bei der TAZ war? Komisch. Jedes Kind weiß: Du bist, was Du "isst"!

Reflektionen

Die einzelnen europäischen Staaten beklagen einen Trauerfall. In Europa leben Menschen, die reflektieren können. Sie müssen alte Werte verabschieden. Sie kennen die neuen Werte nicht. Sie wissen nicht, was passiert, wenn sie zum Beispiel das provisorische Steuerabkommen beenden. Wer wollte auf dünnem Eis seine persönlichsten Systeme lüften?! Deutsche Politiker fürchten, dass deutsche Steuerzahler womöglich entlastet werden könnten. Der deutsche Apparat hat 3 chronische Krankheiten: Er kann nicht loslassen, was ihm nicht gehört. Er kann keine Fehler eingestehen. Er leugnet seine chronischen Krankheiten. Die deutsche Regierung ist kein gutes Vorbild für junge Europäer und sie wird in der Globalisierung untergehen. Das neue Leben in Europa - nach der Trauer. Journalisten wischten Europa vom IPad, nahmen das Thema wieder auf, wischten es wieder vom IPad. Ines Pohl befragte Herrn Gauland zum Thema Flüchtlingspolitik. Sie ging ins Verhör. Ein journalistischer Fehler, weil sich Journalismus mit Verhören fragmentiert. Frau Pohl sprach Herrn Gauland auf seine DDR-Flucht an. Ein törichter Vergleich, der Menschen spalten soll. Hier kocht die Wut der Trauernden hoch. Es brodelt und dampft. Sawsan Chebli (SPD) wurde auf Twitter gesperrt. Sie ließ sich auf eine Provokation ein. Es ging um den Namen Mohammed. Wieder sind Trauernde wütend. Diese Wut kocht. Das ist am Ende heilsam. Nun kann Frau Chebli die Zeit nutzen - um Politik zu machen. Dunja Hayali ist kein gutes Beispiel für junge Europäer. Sie schreibt 14 Tage vor der Wahl: "Ich weiß noch nicht, wen ich wählen werde…aber ich weiß genau, dass ich wählen gehen werde." Sie wählt also nicht aus Überzeugung. Sie erklärt damit den Aufschwung der AfD: "Ein einziger Fehler und ich wische die demokratischen Parteien von meinem IPad." Als Journalistin hätte sie die Parlamentarier vorstellen können. Sie hätte den EU-Kommissar treffen können. Sie fragmentiert am Ende ihre öffentliche Anstalt. Die Trauernden sind wütend. Sie können diese Wut noch nicht kanalisieren. "Wer sind diese Europäer überhaupt, die unsere neuen Freunde werden wollen? Spanischer Witwer sucht deutsche Witwe. Italienische Waise sucht griechische Waise…Blödsinn." Plötzlich steigt aus der brodelnden tieftraurigen Wut eine erste trotzige Überlebensfrage auf: "Wer hat eigentlich Europa die besten Wünsche übermittelt? Russland? Amerika? China? Wer wünschte Europa ein gutes Gelingen bei der Nachlasspflege? Wer gönnt Europa diese wertvollen Erbstücke?" Mit dieser Frage kann ein neues Leben beginnen! Mit einem Aufbruch regenerieren Trauernde. >>Es war einmal….<< ist der Anfang einer Antwort - auf die Frage: "Woher kommst Du?" Ein SMS-Europa ohne Gespräche interessiert mich persönlich nicht.

Identitätsverluste

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Die links-grüne rosa Zone

Ein Parkmanager (das klinkt nicht links) hat Zonen für Dealer installiert. Eltern und Jogger wollen auch cool sein. Sie möchten mit ihren Kindern auch in den Görli - und da stören die Dealer. Komisch. Die Ordner (klingt nicht links-grün) sorgen für Ordnung. Ich höre im Geiste die Bosse der Drogenkartelle lauthals lachen: "Die Berliner sind so doof, dass sie uns rosa Zonen in Parks aufmalen." Das Recht liegt auf ihrer Seite, denn sie bauen Kartelle auf, die Milliarden umsetzen. Das ist nicht links-grün. Hier holt Kapitalismus raus, was rauszuholen geht. Und auch hier klingen die kapitalistischen Wölfe immer gleich: "Wir sind arme Schäfchen. Keiner will uns…bla-bla." Wir sollten den Kartellen rosa Zonen für die Geldwäsche aufmalen. Ich bin dankbar für jeden Dealer am Görli, weil jeder aufzeigt, wie uncouragiert angeblich links-grüne Väter sind, wie feige links-grüne Mütter sind, wie unterbelichtet Politik ist, die cool sein möchte. Schlimm sind nicht die Dealer. Schlimm ist, dass ihre Ausbeutung öffentlich unterstützt wird. In dieser Szene überlebt kein Mensch, der das Geld der reichen Bosse teilt. Kein Mensch würde so einen Dealer vermissen. Die, die es ausbaden müssen, sind afrikanische Müllmänner, afrikanische Mitarbeiter bei Lidl, afrikanische Zeitungsträger. Das ist das Ergebnis, wenn links-grün cool sein möchte. Es hat seinen Grund, wenn viele unterschiedliche Menschen den Respekt verlieren. Sie verlieren nicht den Respekt vor den Drogenbossen und den Drogenkartellen. Die greifen auf eine strikt konservative Art und Weise durch. Ihre sozialen Fundamente funktionieren absolut genial. Niemand bestiehlt die Bosse. Niemand belügt die Bosse. Niemand führt eigene Geschäfte, also Geld an den Bossen vorbei. Anarchisten werden sofort umgelegt. Diskutierer werden im Kreis der Drogendealer ganz sicher nicht aufgenommen. Sie bekommen von "Papa" die Faust ins Gesicht. Linke und Grüne kleben sich Dreadlocks an den Kopf und merken nicht, dass sie eigentlich Erzkonservative sind, die einer Drogenindustrie gefallen möchten. Mich amüsieren Schlagzeilen, die im Grunde den Drogenkartellen ihren großen Respekt ausdrücken. Am Ende stirbt ein junger Mann, der Party machen wollte und einfach den falschen Dealer erwischt hat. Die Schwester muss aus Scham mehrfach bekunden, dass ihr Bruder definitiv kein Junkie war!

Die schönen und reichen Toten

Ich habe mir heute auf Youtube den penetranten, permanenten und unterschwelligen Mainstream angesehen: Die Reichen, die Schönen, die Superreichen, die Erfolgreichsten. Die teuersten Häuser, Autos, Taschen, die Babyschnuller aus Gold. Dann die Ärmsten, die Hässlichsten (verpatzte plastische Chirurgie), die Erfolglosen, die Superarmen, die schlimmsten Häuser und Wohnungen, der fehlende Schnuller für die Kinder. In Amerika fragen die Moderatoren nach dem Preis und sagen dann ein langweiliges >>wow<<, wenn sie hören, dass eine glänzende Kommode 80.000 Dollar kostet. In der Steigerung wiederholen sie ein nervig unintellektuelles >>waaoow<<, wenn sie eine Küche mit Pizzaofen sehen, die 250.000 Dollar kostet. Amerikaner beschwören Unspektakuläres in Masse: 12 muffige Schlafzimmer, 8 kalte Marmorbäder, 1 Fahrstuhl für auffällige Autos. Indiskrete, billige Geschäftsleute schmücken einen Ort mit bekannten Namen: "Naomi Campbell war hier! Sharon Stone war auch hier…" Mittelmäßigkeit setzt Menschen ein, entwertet sie, um die Preise an einem Ort zu erhöhen, damit andere Reiche kommen, die, wenn sie wertvoll wären, den Ort meiden müssten. Es müsste sie abschrecken. In ihrer systemischen Wertlosigkeit fühlen sie sich allerdings geschmeichelt. Wer sie benutzt, der gibt ihnen ein Gefühl, das sie nicht einmal genau kennen. Sie reden nie über den Tod. Tote Reiche sind wertlos. Elvis ist nicht tot, weil er Werte hinterlassen hat. Deutsche Superreiche beschwören den Neid der anderen, während sie in einem teuren Auto billig sitzen. Sie schwören, dass sie Brötchen von gestern kaufen und Quark selbst herstellen. Eine Erbin findet Erbschaft ungerecht. Sie gibt Menschen eine Chance, sie kennenzulernen, bevor sie um ihre Millionen wissen; und einen Schock verarbeiten müssen. Deshalb bespricht sie das sicher in der Öffentlichkeit. Die Superarmen werden von Reportern wie Superreiche befragt. Der Wow-Faktor und der Waaoow-Faktor ist das Defizit. Der konstruierte Ekel ist die Währung, also nicht das Geld. Sie werden wertlos gemacht, von einem Klick-Journalismus, der Geld bringen muss. Journalisten sind wertlos, wenn sie keine Story haben. Sie müssten den Klick-Journalismus meiden, wenn sie Werte schaffen wollten. In ihrer systemischen Wertlosigkeit fühlen sie sich geschmeichelt. Gesellschaften, in denen keine Werte beschrieben werden, sind nicht reich. Sie sind fahrlässig fantasielos. Sie fleddern die Toten und sie entsorgen die Toten.

Handwerkskammern

Ich bin für die weitestgehende Abschaffung der Handwerkskammer Berlin. Die Beiträge, bemessen am Umsatz der Handwerksbetriebe, sind nur noch reflexartige Zahlungen; sie sind zu hoch, die Gegenleistung ist ein Hochglanzmagazin, das an Handwerksbetriebe gesandt wird. Die kennen ihre Leistungen in der Regel. >>Das war schon immer so<< wäre kein Argument für den Fortbestand. Ein kleines Büro in Berlin Mitte ist völlig ausreichend, denn das Handwerk hat seit Jahren keine politische Vertretung. Zudem wäre Wohnraum geschaffen, wenn das große Gebäude geräumt ist. Auch zum Thema Wohnungsnot hätte die Handwerkskammer laut und eindeutig sagen können."Wir danken Russland für die vielen Handwerker, die unsere Stadt aufbauen und gute und günstige Wohnungen gefunden haben. Wir danken Handwerkern aus Cottbus, aus Dresden, aus dem Spreewald, aus Polen, aus Bulgarien, die den Umbau Berlins ermöglichen. Wir hoffen, Sie alle haben eine schöne Wohnung gefunden, in der die Fenster dicht sind." Der Handwerkskammer fehlt das Feeling für das Handwerk. Was Sinn macht. Eventuell schließen die Mitarbeiter in den Straßen Berlins auch ihre Augen. Polnische Handwerker haben lange gegen das Stigma "Reifenklau" angekämpft. Sie lebten auf Baustellen, pendelten zwischen Berlin und Polen. Heute wissen Menschen, dass sie qualifizierte Handwerker sind. Ich hoffe, dass sie nun eine schöne schimmelfreie Wohnung finden konnten. Die Handwerkskammer weiß das nicht, weil das Interesse am Handwerk fehlt. Ich persönlich danke Spaniern und Italienern für feinste Särge, die an Qualität kaum zu überbieten sind. In Bulgarien dürfen die Preise also gerne steigen, dann kommt auch die Qualität. Kein Mensch weiß aus dem Gedächtnis und ohne Google, was die IHK im Grunde macht. Mir fallen diese kleinen überreichten Bücher ein, wenn man seine Ausbildung bestanden hat. Ich weiß heute, dass die IHK Handelsrichter "begutachtet", die während einer Gerichtverhandlung eindösen, wie spinöse Theaterbesucher. Menschen aus der "Wirtschaft" kennen angeblich die Bestattungsgesetze in meinem expliziten Fall. Wirtschaft soll die Handelskammern der Gerichte bereichern. Der Kamm lauert wirklich überall! Neulich bekam ich eine Rückzahlungsankündigung von der Justizkasse Berlin. Die Unterschrift der Beamtin lief tatsächlich über zehn Zeilen des Schreibens. Bescheidenheit ist eine Tugend. In diesem Zusammenhang fallen mir sogleich die Pendler des Bundes ein, die für das Ministerium arbeiten. Sie haben hoffentlich eine Wohnung auf Zeit in Berlin gefunden - immerhin lassen sie ihre Familien in anderen Städten zurück. Danke, dass sie die Hauptstadt nicht demontieren. All die vielen Geschäftsfähigen dieser Stadt pendeln wahrscheinlich durch die Milchstraße, wenn sie ihre Kammern verlassen müssen.

Die Kultur der Respektlosen

Die SPD ist der Totengräber der Nation. Wie tief ist diese Gruppe, die sich Partei nennt, gesunken. Kevin Kühnert. Der jüngste Funktionär, der mir je begegnet ist. In der APO würde ich ihm glauben. Die SPD belegte und belegt, dass sich schlechtes politisches Personal feiert, ohne politisch zu sein, ohne reflektieren zu müssen. Herr Kühnert möchte Enteignungen, nachdem der städtische Schimmel entfernt wurde, faulige Kellerräume ohne Licht und blätternde Fassaden saniert wurden - von Eigentümern und von Genossenschaften. Die SPD ist nicht fähig, die Friedhöfe und die Parks zu pflegen, professionell zu betreuen. Sie ist nicht in der Lage, städtische Baumaßnahmen zu koordinieren; weil sie es nicht kann. Sie schreckte nicht einmal davor zurück, das Krematorium Wedding zu verhökern. Menschen in Hamburg demonstrieren nicht für bezahlbaren Wohnraum. Sie fordern in erster Linie Respekt! Nur darum geht es. Höhere Mieten für nobelst sanierte Wohnungen sind kein Problem, wenn respektlos verschwendete Steuern sinken, die respektlos niedrigen Löhne steigen. Herr Wowereit wollte die Reichen und die Schönen nach Berlin holen. Und sie kamen. Sie bauen relativ kleine Wohnhäuser, um die Preise oben zu halten. Sie bauen in der Regel keine 25 Stockwerke. Bei der SPD merkt das kein Mensch. Weil sie keine Ahnung haben. Die Stadtverwaltung ist das Abbild des BER. Der Staatsapparat ist nicht lernfähig. Er war nie lernfähig, weil niemand zuständig ist. Kevin Kühnert spielt APO in der SPD. Das ist nicht glaubwürdig. Wir haben in erster Linie keinen Mangel an Wohnraum. Wir hatten in erster Linie eine große Landflucht, weil die Grünen es nie nötig hatten, die Bauern, die Landleute zu stärken, das Landleben zu bewerben. IBM hat sich über Landwirtschaft Gedanken gemacht. Die respektlose SPD bastelte mit dem respektlosen Herrn Hartz einen Sarg für sozial schwache Menschen - auch für respektlose Menschen. Die einen werden totgestellt. Die anderen stellen sich tot. Die SPD möchte zurück zum Hausmeister, der geketzt wurde, zur Außentoilette und zur Ofenheizung - für 250,00 DM. Das Recht auf bezahlbaren Wohnraum hat niemanden in Berlin interessiert. Auch die Bankenkrise hat die SPD nicht dazu veranlasst, Sicherungsmaßnahmen für die Bevölkerung zu treffen. Autonome Menschen, die stationär arbeiten, die hart arbeiten, haben Immobilien gekauft, um sich vor respektlosen Verschwendern zu schützen, um ihre Rente zu sichern. Gegen die Ferienwohnungen wird bis heute nichts unternommen. Niemand ist zuständig. Jeder will überall auf der Welt eine Wohnung buchen. Scheiß auf die Rechte der Spanier, der Griechen, der Italiener. Nur in Deutschland hat man angeblich ein Recht auf bezahlbare Wohnungen. Wir brauchen keine Gesetze. Wenn viele Menschen nach Berlin kommen, dann brauchen wir keine kleinkarierten Kriege. Wir brauchen verwegene Geister, die Hausboote bauen, Tiny-Häuser, Wolkenkratzer. Wir brauchen die typischen Wilmersdorfer Witwen, die Zimmer an Studenten vermieten. Igendwann ist die Stadt auch voll. Menschen sollten heute Genossenschaften gründen und die S-Bahn kaufen, damit Pendler pünktlich zu ihren Terminen kommen. Die SPD kann das offenkundig nicht. Niemand zuständig. Berlin braucht keine Funktionäre, die soziale Särge bauen. Berlin ist ein Organismus, der sich selbst verändert. Diese Stadt kann das!

Kommt der Mut - kommt der Abschied.

Ich habe mir heute das Programm der Grünen angesehen: "Zukunft wird aus Mut gemacht." Der Slogan stammt aus dem NENA Song Irgendwie, irgendwo, irgendwannIch warte nicht mehr lang…Liebe wird aus Mut gemacht… denk nicht lange nach, wir fahr´n auf Feuerrädern Richtung Zukunft durch die Nacht…Gib mir die Hand…Die GRÜNEN wecken mein Interesse an Nena. Wie politisch; also weg von den Grünen. Ich schliddere durch die schnellen Youtube-Kanäle, "treffe" eine junge Hamburgerin. Ihr Look erinnert mich an meine vielen Elternteile: Flower-Power! Die junge Frau sucht in Hamburg eine Wohnung. Frustriert findet sie enormen Leerstand. Sie stellt ihre eigene Mutter vor, die in den 80er-Jahren ein Haus mitbesetzen musste, weil sie schlicht auf der Straße stand. Ein Schloss aus Sand besingen wohlhabende Menschen. Joop sagte so schön: "Zerschlissene Kleidung trägt man, wenn man wohlhabend ist." Es stimmt. Meine Großmutter sagte: "Gepflegte Schuhe, reparierte Absätze, saubere Fingernägel. Das reicht schon für einen guten Eindruck." Die Mutigen bauen keine Schlösser aus Sand. Sie haben in Berlin Häuser besetzt und für günstige Mieten gesorgt. Politisch wurde ihr Mut nie belohnt. Der Mut der Investoren wird belohnt und bestaunt. Schon als Kind merkte ich, dass soziale und politische Menschen - werbestrategisch betrachtet - die falsche Kleidung und die falschen Frisuren trugen und tragen. Ich wusste instinktiv, dass die Polizei anders aufgetreten wäre, wenn meine Oma und ihre Freundinnen Häuser besetzt hätten. Ich bin mir absolut sicher, dass der G-Gipfel in Hamburg niemals eskaliert wäre, hätten die Demonstranten schwarze Armani-Anzüge getragen. Reiche Konservative wären, beim Wurf von Edelsteinen, sammelnd durch die Straßen gekrabbelt. Es gibt kein links und rechts. Es gibt Mächtige, die nur durch Ohnmächtige größer werden. Parteien sehen Wähler als Wirtschaftskapital. Dafür demolierten sie schon immer auch Musik. Das ist nicht mutig. Das ist flachatmige Angst, die auf erfolgreiche Songs wettet, weil Mut in Deutschland natürlich nicht belohnt wird. Mutig ist die Fluggesellschaft Finnair, die mit 3 jungen Frauen wirbt. Sie treten besonnen und heiter eine Flugreise an. Nach einem Schnitt stehen sie in an einem Klippenrand, umgeben von einer schönen Landschaft. Sie öffnen einen besonderen silbernen Topf, der nicht ganz definitiv ist. Und dann lassen sie Asche vom Wind verwehen. Das ist, aus jeder Perspektive betrachtet, mutig!

Gott und das Handwerk

Gott muss die Richter des Staates ungemein lieben. Sie werden nie in die Verlegenheit gebracht, Kirchenträger zu verurteilen. Was würde ein Angeklagter in diesem Fall entrüstet sagen? "Was fällt Ihnen ein. Nur Gott kann mich richten." Heute fuhr ich über den Kurfürstendamm - an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis Kirche vorbei. Ich widerspreche dem Navigationsapparat ungemein gerne, weil es in Berlin immer etwas Neues zu entdecken gibt. Plötzlich und unerwartet fällt mir das Gespräch mit einem Freund ein. Er ist Gerüstbauer. Gerüstbauer sind jene Menschen, denen Ärzte nicht selten Morphium verschreiben, weil der erste Bandscheibenvorfall bei dieser Berufsgruppe nicht wirklich als Alarmsignal durchdringt. Ihre Schmerzempfindlichkeit, durch die Arbeit mit Eisenstangen, mit enormen Gewichten, durch Wind und Wetter, liegt ungemein hoch (sie merken es nur nicht mehr). Bei Hochleistungssportlern ist das ähnlich. Nun. Mein Freund erklärte mir, dass es Hausbesitzern, unter Androhung von hohen Strafen, verboten wurde, ihre Häuser vor Beginn einer Sanierung einzurüsten und diese Gerüste als Werbefläche zu vermieten. An Objekten in guter Lage hängen die riesigen Werbeplanen von Konzernen. Hausbesitzer nehmen monatlich bis zu 60.000 Euro ein. Sie hatten nie vor, ihre Häuser zu sanieren. Die Mieter sind verärgert. Die Besitzer lassen das Gerüst nach 10 Monaten abbauen und haben 600.000 Euro verdient. Der blaue Turm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis Kirche ist eingerüstet und eine riesige Werbeplane umspannt ihn. Auf einem grauen Band, am Fuß des Gebäudes, steht: "Diese Werbung hilft uns, unseren blauen Turm zu sanieren." Gesetzbruch auf hohem Niveau. Noch nie habe ich eine solche Werbeplane an einer Synagoge oder an einer Moschee gesehen. Der Glaube ist eng gebunden an die Gebote, an die Moral. Was passiert, wenn Kirchenträger ihren Glauben, also ihre Moral verlieren? Was sagt die Charité dazu? Immerhin sitzt dort der Bürgermeister Berlins im Vorstand. Die Verfechter der christlichen Werte werden sich in Berlin neu orientieren müssen. Man sieht heute, wie Muslime unter Generalverdacht gestellt werden. Das ist nicht schön. Gott wird es natürlich immer geben. Er liebt auch die Handwerker über die Maße. Kein Gerüstbauer trug beim Bau des Gerüstes einen Gurt - kein Gerüstbauer stürzte in den Tod.